Um ein effizientes Risikomanagementsystem sicherzustellen, haben wir konzernweit Risikomanagementfunktionen und Gremien eingerichtet. Die Organisation und das Zusammenwirken der einzelnen Funktionen im Risikomanagement sind entscheidend für unser internes Risikosteuerungs- und Kontrollsystem. Die Verantwortung für das konzernweite Risikomanagement und die Risikostrategie trägt der Vorstand. Entsprechend der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats berät dieser den Vorstand auch in Fragen des Risikomanagements.
In unserem System sind die zentralen Funktionen des Risikomanagements eng miteinander verzahnt, und die Rollen, Aufgaben und Berichtswege sind im Sinne der sogenannten drei Verteidigungslinien klar definiert und dokumentiert. Die erste Verteidigungslinie besteht aus der Risikosteuerung und der originären Risikoverantwortung auf Bereichs- bzw. Gesellschaftsebene. Das Risikomanagement stellt die zweite Verteidigungslinie – die Risikoüberwachung – sicher. Dabei wird es von der versicherungsmathematischen Funktion und der Compliance-Funktion unterstützt. Die dritte Verteidigungslinie besteht aus der prozessunabhängigen Überwachung durch die interne Revision. Ergänzend sind die konzernweite Risikokommunikation und eine offene Risikokultur wichtige Anliegen unseres Risikomanagements. Ein wichtiger Ankerpunkt von strategischen Überlegungen zu Risikokommunikation und Risikokultur sind regelmäßige globale Treffen der versicherungsmathematischen Bereiche und des Risikomanagements. Darüber hinaus werden Anforderungen des Risikomanagements in Richtlinien formuliert, die unternehmensweit kommuniziert werden.
Einen Überblick über die zentralen Funktionen und Gremien im Gesamtsystem sowie über deren wesentliche Aufgaben und Kompetenzen vermittelt die folgende Darstellung:
Zur Früherkennung von Emerging Risks haben wir seit vielen Jahren einen effizienten bereichs- und spartenübergreifenden Prozess etabliert und dessen Anbindung an das Risikomanagement sichergestellt. Die operative Durchführung erfolgt durch eine Arbeitsgruppe, die gesondert dafür eingerichtet und mit Spezialisten besetzt wurde. Diese beschäftigt sich neben der Identifikation und Evaluation von Zukunftsrisiken auch mit der Analyse von globalen Langzeittrends. Über ihre Ergebnisse berichtet die Arbeitsgruppe quartalsweise an den Risikoausschuss, der vom Vorstandsvorsitzenden geleitet wird.
Zu den wesentlichen Elementen unseres Chancenmanagements zählen die verschiedenen marktspezifischen Innovationen in den Geschäftsfeldern Personen- und Schaden-Rückversicherung. Wenn wir innovative Ideen unserer Mitarbeiter erfolgreich in neue Geschäftsmodelle überführen können, honorieren wir dies auch finanziell. Das Referat „Innovation Management“ bearbeitet systematisch Ideen und Chancen und fokussiert sich auf die Generierung von zusätzlichem Prämienvolumen mit Gewinnpotenzial. In diesem Zusammenhang werden unter anderem Ideen zu Geschäftschancen evaluiert, weiterentwickelt und optimale Rahmenbedingungen für neue Geschäftsideen geschaffen.
Ein stabiler Finanzmarkt ist sowohl für eine globale nachhaltige Entwicklung als auch für uns als börsennotiertes Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Um unter anderem negative Auswirkungen durch Schwankungen auf dem Finanzmarkt auszugleichen, hat die Europäische Union die Kapitalvorschriften Solvency II erlassen. Durch unser internes von der BaFin genehmigtes Kapitalmodell entsprechen wir diesem risikobasierten Reglement und setzen unser Kapital höchstmöglich effizient ein. Das Wissen, das wir bei der Entwicklung dieses Kapitalmodells gewonnen haben, nutzen wir zusätzlich bei der Entwicklung individueller Rückversicherungslösungen für Erstversicherer.