Bei den gemessenen Emissionen handelt es sich entsprechend der Klassifizierung von Emissionen gemäß Greenhouse Gas Protocol um indirekte CO2-Emissionen, die durch den Bezug von Energie (Scope 2) oder durch Dienstreisen (Scope 3) verursacht wurden. Als Dienstleistungsunternehmen erzeugen wir kaum direkte CO2-Emissionen der Kategorie Scope 1, wie sie beispielsweise in der Industrie durch den Betrieb von Anlagen entstehen.
Für die Berechnung wurden die Verbräuche von Fernwärme und Papier sowie unsere Dienstreisen zugrunde gelegt. Da wir unseren Strom in Hannover seit 2012 ausschließlich aus erneuerbaren Quellen beziehen, fallen hierfür keine Emissionen an. Emissionen aus unserem Rückversicherungsgeschäft, unseren Investitionen sowie unseren Lieferanten können wir derzeit nicht beziffern.
1 Die vorliegenden Angaben weichen aufgrund einer nachträglichen Korrektur der tatsächlich
geflogenen Dienstreisekilometer geringfügig
von den im Nachhaltigkeitsbericht 2016 veröffentlichen Zahlen ab. Dadurch wurde in der Folge eine Anpassung
der CO2-Emissionen erforderlich.
Unsere CO2-Emissionen in Hannover betrugen im Berichtsjahr 8.390 Tonnen, das ist ein Anstieg von 1,3 % gegenüber dem Vorjahr. Hauptverursacher für den Anstieg der Emissionen ist der Anstieg der per Flugzeug zurückgelegten Reisekilometer.
Um bei unseren nationalen und internationalen Kunden präsent zu sein sind Dienstreisen erforderlich. Reisen im Inland erfolgen in der Regel im Fernverkehr der Bahn und sind dadurch CO2-neutral. Geschäftsreisen mit dem Flugzeug sind dagegen für rund 96,3 % unserer gesamten ermittelten Emissionen verantwortlich. Deshalb sehen unsere Reiserichtlinien vor, vor jeder Reise zu prüfen, ob der Zweck der Dienstreise unter Nutzung alternativer Kommunikationsmittel erreicht werden kann. Mit Einführung einer neuen integrierten Unified-Communication-Plattform sind Webkonferenzen von allen Arbeitsplätzen aus möglich. Um auch größere Besprechungen mit Teilnehmern an unterschiedlichen Standorten als webbasierte Konferenz durchführen zu können, wurden weltweit über 40 Webkonferenzräume eingerichtet, die neben der Kamera- und Bildtechnik auch Remote-Whiteboards enthalten, wodurch Skizzen und im Meeting erstellte Zeichnungen standortübergreifend geteilt werden können. Flugreisen, die sich nicht vermeiden lassen, berechnen, kontrollieren und kompensieren wir seit 2008 für unseren Standort Hannover in Kooperation mit der Klimaschutzorganisation atmosfair. 2018 haben wir damit begonnen, die Flug-Geschäftsreisen unserer Standorte in der Asien-Pazifik-Region aufzuzeichnen und größtenteils zu kompensieren. Das Ziel ist eine vollständige Kompensation ab 2020. Der kleinere Anteil unserer CO2-Emissionen am Standort Hannover (3,3 %, das entspricht 313 t CO2), der durch Fernwärme, Dienstreisen mit PKW sowie Papierverbrauch entsteht, kompensieren wir ebenso durch Ausgleichszahlungen an den BUND. Seit 2016 agieren wir am Standort Hannover klimaneutral.
Im Berichtsjahr sind die CO2-Emissionen aus Reisetätigkeit auf 8.116 Tonnen CO2 (Vorjahr: 8.029 Tonnen CO2) gestiegen.
1 Die vorliegenden Angaben weichen aufgrund einer nachträglichen Korrektur der tatsächlich
geflogenen Dienstreisekilometer geringfügig
von den im Nachhaltigkeitsbericht 2016 veröffentlichten Zahlen ab. Dadurch wurde in der Folge eine Anpassung
der CO2-Emissionen erforderlich.
Emissionen entstehen auch durch die Anreise unserer Mitarbeiter mit dem PKW und öffentlichen Verkehrsmitteln. Hierbei handelt es sich um indirekte Umweltaspekte, die wir nicht direkt messen und kontrollieren können. Um die Emissionen hierdurch zu beschränken, bieten wir unseren Mitarbeitern aktiv die Möglichkeit zur Telearbeit an. Indem der tägliche Weg zur Arbeit entfällt, werden Emissionen vermieden. Bereits 37 % der in Hannover angestellten Mitarbeiter nutzen dieses Angebot. Mitarbeiter die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, finden in unseren Räumlichkeiten ausreichende Umkleide- und Duschmöglichkeiten. Seit 2018 bieten wir unseren Mitarbeitern am Standort Hannover ein GVH-Sammelabonnement für die Anreise mit dem öffentlichen Personenverkehr an.
Seit 2008 kompensiert die Hannover Rück alle CO2-Emissionen, die an den deutschen Standorten anfallen, sowie ausgewählte internationale Standorte über Ausgleichszahlungen an die Klimaschutzorganisation atmosfair. Atmosfair betreibt seine Projekte nach den im Kyoto-Protokoll verankerten Regeln des Clean Development Mechanism (CDM) und zusätzlich dem von internationalen Umweltorganisationen etablierten „Gold Standard“.
Von den Beiträgen werden weltweit – insbesondere in Entwicklungsländern – Klimaschutzprojekte gefördert. Seit 2017 fördern wir mit diesen Ausgleichszahlungen zu gleichen Anteilen Projekte zur Emissionsreduktion in Ruanda und Nepal.
Ruanda ist eines der am dichtesten besiedelten Länder weltweit. Ein Großteil der Bevölkerung kocht mit Holzkohle und Feuerholz. Damit wird Holz zur hart umkämpften Ressource. Unser Beitrag hilft, die Region mit effizienten Öfen auszustatten, die im Vergleich zu traditionellen Kochstellen 80 % weniger Holz verbrauchen. Dadurch wird eine Übernutzung der Wälder durch Holzeinschlag verringert und der Lebensraum bedrohter Berggorillas geschützt. Gleichzeitig geht die Maßnahme mit einer Reduktion von CO2 einher.
Auch im ländlichen Nepal ist Holz der wichtigste Energieträger – und durch das hohe Bevölkerungswachstum ein knappes Gut. Mit unseren Ausgleichzahlungen unterstützen wir Kleinbiogasanlagen für Haushalte, die derzeit nicht erneuerbare Energieträger verwenden. Das Biogas wird über Rohre zu Gaskochern geleitet wodurch der Einsatz von Feuerholz entfällt und Rauchentwicklung vermieden wird. Zusätzlich wird durch den Anschluss der Toiletten an die Anlage auch die Hygienesituation in den Haushalten verbessert.
Für die Projekte in Ruanda und Nepal haben wir in 2018 insgesamt einen Betrag von 185.787,56 EUR aufgewendet.
Unsere Emissionen, die an unserem Standort in Deutschland aufgrund unseres Fernwärmebedarfs, Papierverbrauchs sowie Dienstreisen mit Bahn und PKW entstehen, kompensieren wir über das Moorland-Projekt des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Im Rahmen dieses Projektes werden entwässerte Moore wiedervernässt. Entwässerte Moore stoßen in etwa die gleiche Menge klimaschädlicher Gase aus, wie der Straßenverkehr in Deutschland; das Wiedervernässen eines Moores unterbindet dagegen den Prozess der Treibhausgasfreisetzung.
Für das Moorland-Projekt haben wir in 2018 einen Betrag von 8.764,00 EUR aufgewendet.
Papierintensive Publikationen, wie z. B. unseren Konzerngeschäftsbericht, Broschüren sowie die Unterlagen zur Hauptversammlung, lassen wir CO2-neutral drucken. Andere Publikationen, wie beispielsweise diesen Nachhaltigkeitsbericht, stellen wir unseren Anspruchsgruppen ausschließlich papierlos zur Verfügung. Zu dieser Vorgehensweise haben wir uns in unserem internen Corporate Design Handbuch verpflichtet. Die Maßnahmen, die zur Senkung des Papierverbrauches geführt haben, werden im Abschnitt „Papierverbrauch“ ausführlich beschrieben.
Aufgrund unseres verringerten Papierverbrauches sanken auch die CO2-Emissionen für diesen Posten auf 6,88 Tonnen CO2 (Vorjahr: 8,68 Tonnen CO2).
in t CO2 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | ||||||||
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Scope 1 | Gesamt | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||||||
Scope 2 | Gesamt | 266,87 | 243,43 | 255,96 | 264,18 | 263,78 | |||||||
Strom (100% Grünstrom) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||||
Fernwärme | 266,87 | 243,43 | 255,96 | 264,18 | 263,78 | ||||||||
Scope 3 | Gesamt | 8.123,35 | 8.037,55 | 8.108,64 | 8.314,53 | 7.531,35 | |||||||
Dienstreise | 8.116,47 | 8.028,87 | 8.099,41 | 8.305,70 | 7.529,50 | ||||||||
Flugzeug | 8.077,60 | 7.984,46 | 8.057,00 | 8.298,00 | 7.507,00 | ||||||||
Bahn | 4,07 | 6,79 | 6,96 | 7,70 | 6,50 | ||||||||
PKW | 34,80 | 37,62 | 35,45 | n. a. | 16,00 | ||||||||
Papier | 6,88 | 8,68 | 9,23 | 8,83 | 1,85 | ||||||||
CO2-Emissionswerte aus Abfallaufkommen, An-/Abfahrt der Mitarbeiter oder getätigten Investitionen werden durch uns nicht gesondert ermittelt. |