Kapitalanlageergebnis | |||||||
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in Mio. EUR | 2017 | 2016 | |||||
1.1.–31.3. | 1.4.–30.6. | +/–Vorjahr | 1.1.–30.6. | +/– Vorjahr | 1.4.–30.6. | 1.1.–30.6. | |
Ordentliche Kapitalanlageerträge1 |
319,1 | 316,0 | +5,5 % | 635,1 | +11,8 % | 299,6 | 568,0 |
Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen |
4,4 | 1,3 | +28,3 % | 5,7 | +242,2 % | 1,0 | 1,7 |
Realisierte Gewinne / Verluste | 24,1 | 59,3 | +64,9 % | 83,4 | +4,8 % | 35,9 | 79,5 |
Abschreibungen2 | 10,9 | 12,2 | -64,5 % | 23,1 | -52,0 % | 34,3 | 48,1 |
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten3 |
10,9 | -0,4 | -103,6 % | 10,6 | -48,5 % | 10,1 | 20,5 |
Kapitalanlageaufwendungen | 27,6 | 28,0 | +8,6 % | 55,6 | +6,0 % | 25,8 | 52,5 |
Nettoerträge aus selbstverwalteten Kapitalanlagen |
320,0 | 336,0 | +17,3 % | 656,0 | +15,3 % | 286,5 | 569,2 |
Depotzinserträge und -aufwendungen |
72,9 | 50,5 | -45,2 % | 123,4 | -29,7 % | 92,1 | 175,6 |
Kapitalanlageergebnis | 392,9 | 386,5 | +2,1 % | 779,4 | +4,6 % | 378,5 | 744,8 |
1 Ohne Depotzinsen 2 Inklusive planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen auf Immobilien 3 Erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteter Bestand und Handelsbestand |
Das Kapitalanlageumfeld zeigte sich im vorliegenden Berichtszeitraum angesichts der zahlreichen unruhigen geo- und innerpolitischen Landschaften dennoch relativ stabil, war aber geprägt von einem weiterhin niedrigen Zinsniveau und weiter sinkenden Risikoaufschlägen bei Unternehmensanleihen. Zum Ende des Berichtszeitraums sorgten Äußerungen des EZB-Präsidenten Draghi, die von weiten Teilen des Marktes als Ankündigung einer möglichen Beendigung des Stützungsprogramms der EZB verstanden wurden, für Zinsanstiege in unseren Hauptwährungsräumen. Insgesamt waren somit bei deutschen Staatsanleihen über alle Laufzeiten Renditeanstiege zu beobachten, insgesamt jedoch verharrte das allgemeine Zinsniveau weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Für deutsche Staatsanleihen ergeben sich noch immer – bis weit in den mittleren Laufzeitenbereich hinaus – negative Renditen. Bei US-amerikanischen Staatsanleihen war bei Renditerückgängen in den mittleren bis langen Laufzeitenbereichen insgesamt eine leichte Drehung der Zinskurve zu beobachten.
Die Risikoaufschläge auf europäische und US-Unternehmensanleihen blieben in den meisten Bonitätsklassen überwiegend stabil. Veränderungen zeigten sich meist in Form von weiteren Rückgängen in vereinzelten Risikoklassen. Somit verharren auch die Risikoaufschläge weiterhin auf einem insgesamt niedrigen Niveau. In Summe hoben sich die verschiedenen gegenläufigen Effekte nahezu auf, wodurch die Lagebericht unrealisierten Gewinne unserer festverzinslichen Wertpapiere zum 30. Juni 2017 mit 1.079,7 Mio. EUR (1.098,1 Mio. EUR) weitgehend stabil blieben. Der Bestand unserer selbstverwalteten Kapitalanlagen ging hauptsächlich in Folge von Währungskurseffekten – hier macht sich insbesondere die gestärkte Position des Euro gegenüber dem US-Dollar bemerkbar – und der Dividendenausschüttung auf 40,4 Mrd. EUR (31. Dezember 2016: 41,8 Mrd.EUR) zurück.
Die Allokation unserer Kapitalanlagen auf die einzelnen Wertpapierklassen haben wir im ersten Halbjahr lediglich im Rahmen der regelmäßigen Portefeuillepflege verändert. Außerdem nutzten wir für unser US-Immobilienportefeuille Marktgelegenheiten und haben Bürogebäude gekauft und verkauft. Die modifizierte Duration des Portefeuilles unserer festverzinslichen Wertpapiere haben wir mit 4,9 (5,0) im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert
Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinserträge lagen zum 30. Juni 2017 mit 635,1 Mio. EUR deutlich über dem Niveau der Vergleichsperiode (568,0 Mio. EUR). Gerade vor dem Hintergrund des weiterhin niedrigen Zinsniveaus ist sehr erfreulich, dass wir die niedrigere Verzinsung unserer festverzinslichen Wertpapiere durch teilweise einmalige Erträge aus privatem Beteiligungskapital und Immobilien überkompensieren konnten. Das Depotzinsergebnis ging auf 123,4 Mio. EUR zurück (175,6 Mio. EUR)
Abschreibungen waren insgesamt in Höhe von lediglich 23,1 Mio. EUR (48,1 Mio. EUR) vorzunehmen. Davon entfielen 2,2 Mio. EUR (8,6 Mio. EUR) auf den Bereich der alternativen Kapitalanlagen; Aktien waren in Höhe von 3,7 Mio. EUR als wertgemindert zu betrachten (24,8 Mio. EUR). Bei festverzinslichen Wertpapieren ergaben sich keine Abschreibungen (0,7 Mio. EUR). Die planmäßigen Abschreibungen auf direkt gehaltene Immobilien haben sich leicht auf 15,0 Mio. EUR (14,0 Mio. EUR) erhöht, was unser weiter gestiegenes Engagement in diesem Bereich widerspiegelt. Den Abschreibungen standen keine Zuschreibungen (0,0 Mio. EUR) gegenüber.
Das saldierte Ergebnis aus dem Verkauf von Kapitalanlagen betrug 83,4 Mio. EUR (79,5 Mio. EUR) und ist hauptsächlich auf Umschichtungen im Zuge der regelmäßigen Portefeuillepflege zurückzuführen.
Für das Kreditrisiko spezieller Lebensrückversicherungsverträge (ModCo), bei denen Wertpapierdepots von Zedenten in unserem Namen gehalten werden, bilanzieren wir ein Derivat, aus dessen Wertentwicklung sich im Berichtszeitraum erfolgswirksame unrealisierte Gewinne in Höhe von 3,3 Mio. EUR (-1,6 Mio. EUR Verlust) ergeben haben. Wirtschaftlich gehen wir bei dieser Position von einer neutralen Entwicklung aus, sodass die Volatilität, zu der es in einzelnen Quartalen kommen kann, nichts über den eigentlichen Geschäftsverlauf aussagt. Insgesamt beliefen sich die unrealisierten Gewinne unserer erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände auf 10,6 Mio. EUR. Diesen standen in der Vorperiode unrealisierte Gewinne in Höhe von 20,5 Mio. EUR gegenüber.
Trotz niedrigerer Verzinsung unserer festverzinslichen Wertpapiere und geringerer Realisierungen konnten wir durch höhere ordentliche Erträge aus Immobilien und privatem Beteiligungskapital mit 779,4 Mio. EUR ein Kapitalanlageergebnis erzielen, das erfreulich über dem Niveau der Vergleichsperiode (744,8 Mio. EUR) liegt. Auf die selbstverwalteten Kapitalanlagen entfallen dabei 656,0 Mio. EUR (569,2 Mio. EUR), woraus sich eine annualisierte Durchschnittsrendite von 3,2 % ergibt. Diese liegt deutlich über unserer erwarteten Rendite von mehr als 2,7 %.