Kennzahlen zur Personen-Rückversicherung | |||||||
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in Mio. EUR | 2017 | 2016 | |||||
1.1.–31.3. | 1.4.–30.6. | +/– Vorjahr | 1.1.–30.6. | +/– Vorjahr | 1.4.–30.6. | 1.1.–30.6. | |
Gebuchte Bruttoprämie | 1.731,9 | 1.838,2 | -3,0 % | 3.570,1 | -2,4 % | 1.895,0 | 3.656,4 |
Verdiente Nettoprämie | 1.566,4 | 1.643,6 | -5,9 % | 3.209,9 | -3,6 % | 1.747,5 | 3.328,1 |
Kapitalanlageergebnis | 148,3 | 153,4 | -6,8 % | 301,7 | -6,3 % | 164,6 | 322,2 |
Operatives Ergebnis (EBIT) | 89,8 | 75,4 | +2,5 % | 165,2 | -7,8 % | 73,6 | 179,1 |
Konzernergebnis | 60,6 | 53,6 | +1,6 % | 114,2 | -12,6 % | 52,7 | 130,6 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 0,50 | 0,44 | +1,6 % | 0,95 | -12,6 % | 0,44 | 1,08 |
Selbstbehalt | 91,3 % | 91,8 % | 91,6 % | 93,0 % | 91,8 % | ||
EBIT-Marge1 | 5,7 % | 4,6 % | 5,1 % | 4,2 % | 5,4 % | ||
1 Operatives Ergebnis (EBIT) / verdiente Nettoprämie |
Mit der Entwicklung des Geschäfts in der Personen-Rückversicherung für das erste Halbjahr 2017 sind wir insgesamt nicht ganz zufrieden. Nach einem auskömmlichen ersten Quartal blieb das zweite Quartal insgesamt hinter unseren Erwartungen zurück.
Im deutschen Markt mussten Lebensversicherer ab Mai erstmals gemäß Solvency II die sogenannten SFCR (Solvency and Financial Condition Reports) veröffentlichen. Zum Ende des Jahres 2016 konnten demnach alle Lebensversicherer – die von der BaFin beaufsichtigt und kontrolliert werden – die Solvenzanforderungen erfüllen. Gegenüber dem Vorjahr verbesserte sich die Bedeckungsquote der deutschen Lebensversicherer im Schnitt branchenweit um 57 Prozentpunkte (von 283 % auf 340 %). Unabhängig von dieser allgemeinen Verbesserung zeigte sich aber auch, dass einzelne Gesellschaften keine ausreichenden Bedeckungsquoten vorweisen konnten. Infolge dessen konnten wir ein gesteigertes Interesse an Rückversicherungslösungen zur Optimierung der Solvenzsituation beobachten. Ein ähnlich wachsendes Interesse stellten wir für Lösungen zur Finanzierung der Zinszusatzreserve fest. Der zu Beginn des Jahres neu eingeführte Pflegebegriff in der deutschen Sozialversicherung hat bisher noch nicht zu der erwarteten Belebung des Neugeschäfts in der Pflegeversicherung geführt. Derzeit sind unterschiedliche Entwicklungen im Markt zu sehen: Anbieter stellen teilweise das Neugeschäft komplett ein oder übernehmen die Vermittlung für andere Gesellschaften. Es bleibt abzuwarten, inwieweit das Geschäft gesteigert werden kann. Jedoch sind wir zuversichtlich, dass sich die Pflegeversicherung positiv entwickeln wird und sehen für die zweite Jahreshälfte Geschäftspotenzial.
Mit Blick auf Europa war die Nachfrage nach solvenzorientierten Rückversicherungslösungen – neben Deutschland – auch in weiteren europäischen Ländern wie beispielsweise den Niederlanden stark. Insgesamt hat sich das Geschäft in Europa entsprechend unseren Erwartungen entwickelt. Besonders erfreulich war die Entwicklung im Bereich ReTakaful, wo wir unser automatisiertes Underwriting-System hr | ReFlex erfolgreich bei Kunden implementieren konnten.
Im Bereich der Langlebigkeitsrisiken hat sich speziell in Großbritannien der Vorzugsrentenmarkt weitgehend monopolisiert. Viele Anbieter haben sich aus dem Markt zurückgezogen. Zum einen resultiert dies aus der Gesetzesänderung, dass die Verpflichtung, Pensionsersparnisse in Jahresrenten umzuwandeln, teilweise weggefallen ist, und zum anderen aus den geänderten Kapitalanforderungen durch Solvency II. Global betrachtet ist die Entwicklung im Langlebigkeitsbereich unverändert positiv und die Nachfrage nimmt stetig zu. Ebenso rücken indexierte Langlebigkeits-Rückversicherungslösungen vermehrt in den Fokus, sodass sich hier ein Markt entwickelt.
Die dynamische Entwicklung in Asien hat über das erste Quartal hinaus auch im zweiten Quartal angehalten. Der Bedarf nach (Rück-)Versicherungslösungen im Bereich der Krankenversicherung ist in der zum Teil noch nicht ausreichend versicherten asiatischen Bevölkerung groß. Um die Versicherungsnehmer noch besser zu erreichen und um den Bearbeitungsprozess effizienter zu gestalten, unterstützen wir unsere Kunden bei der Entwicklung und Implementierung von Online-Vertriebskanälen. Darüber hinaus lässt sich speziell in Japan ein zunehmender Bedarf an Rückversicherungslösungen im Bereich Financial Solutions erkennen. In China ist das Interesse nach sogenannten Lifestyle-orientierten Lebensversicherungs konzepten ausgesprochen groß. Hier sind wir im engen Dialog mit unseren Kunden, um individuelle Lösungen anzubieten.
Das Ergebnis unseres US-amerikanischen Geschäfts wurde in der Berichtsperiode durch höher als erwartete Schadenerfahrungen in Teilen unseres Mortalitätsbestandsgeschäfts älterer Zeichnungsjahre beeinflusst. Jedoch konnten insbesondere die positiven Ergebnisse des Financial Solutions-Geschäfts diese Entwicklung weitgehend kompensieren.
Zum 30. Juni 2017 betrug das Bruttoprämienvolumen der Personen-Rückversicherung 3,6 Mrd. EUR (3,7 Mrd. EUR); dies entspricht einem leichten Rückgang von 2,4 %. Bei unveränderten Währungskursen hätte der Rückgang 1,5 % betragen. Der Selbstbehalt ist mit 91,6 % (91,8 %) stabil geblieben. Die verdiente Nettoprämie ist um 3,6 % auf 3,2 Mrd. EUR (3,3 Mrd. EUR) gesunken. Bei konstanten Währungskursen hätte der Rückgang 3,1 % betragen.
Trotz des niedrigen Zinsumfelds sind wir mit unserem Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen sehr zufrieden. Es stieg um 14,0 % auf 180,2 Mio. EUR (158,1 Mio. EUR). Das Ergebnis aus bei unseren Zedenten hinterlegten Depots hingegen ging deutlich auf 121,6 Mio. EUR (164,1 Mio. EUR) zurück. Vor diesem Hintergrund reduzierte sich das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. Juni 2017 um 7,8 % auf 165,2 Mio. EUR (179,1 Mio. EUR). Für das Financial SolutionsGeschäft verzeichneten wir eine EBIT-Marge von 29,9 %. Der Zielwert von 2 % wurde somit weit übertroffen. Mit 2,3 % übertraf ebenfalls das Longevity-Geschäft die 2 %-ige Zielrendite. Hingegen blieb die EBIT-Marge im Bereich Mortality und Morbidity mit 1,0 % hinter der angestrebten EBIT-Marge von 6 % zurück. Das Konzernergebnis reduzierte sich um 12,6 % auf 114,2 Mio. EUR (130,6 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,95 EUR (1,08 EUR).