Kennzahlen zur Schaden-Rückversicherung | |||||||
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in Mio. EUR | 2017 | 20161 | |||||
1.1. – 31.3. |
1.4. – 30.6. |
+/– Vorjahr |
1.1. – 30.6. |
+/– Vorjahr |
1.4. – 30.6. |
1.1. – 30.6. |
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Gebuchte Bruttoprämie | 2.814,7 | 2.612,7 | +22,9 % | 5.427,5 | +17,3 % | 2.125,2 | 4.627,4 |
Verdiente Nettoprämie | 2.165,7 | 2.147,0 | +14,4 % | 4.312,8 | +12,4 % | 1.877,1 | 3.838,4 |
Versicherungstechnisches Ergebnis |
90,7 | 58,3 | -11,8 % | 149,0 | -10,5 % | 66,1 | 166,4 |
Kapitalanlageergebnis | 243,4 | 232,1 | +11,1 % | 475,5 | +14,3 % | 208,9 | 416,1 |
Operatives Ergebnis (EBIT) | 309,8 | 324,5 | +23,3 % | 634,3 | +12,7 % | 263,2 | 562,9 |
Konzernergebnis | 215,4 | 228,6 | +31,5 % | 444,0 | +17,4 % | 173,8 | 378,1 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,79 | 1,90 | +31,5 % | 3,68 | +17,4 % | 1,44 | 3,14 |
EBIT-Marge2 | 14,3 % | 15,1 % | 14,7 % | 14,0 % | 14,7 % | ||
Kombinierte Schaden- / Kostenquote3 | 95,6 % | 97,4 % | 96,5 % | 96,1 % | 95,4 % | ||
Selbstbehalt | 88,6 % | 90,3 % | 89,4 % | 88,5 % | 88,2 % | ||
1 Angepasst gemäß IFRS 3 (vgl. Kapitel 3 des Anhangs 2 Operatives Ergebnis (EBIT) / verdiente Nettoprämie 3 Einschließlich Depotzinsen |
In der weltweiten Schaden-Rückversicherung hält der intensive Wettbewerb an; das Angebot für Rückversicherungsdeckungen übersteigt weiter deutlich die Nachfrage. Auch wenn in Teilen die Geschäftsergebnisse der Versicherer schlechter geworden sind und zunehmend mehr Reserven freigegeben werden, kann die Kapitalausstattung der meisten immer noch als ausreichend angesehen werden. Ein weiterer Faktor für den anhaltenden Druck auf die Preise und Konditionen – besonders im US-Naturkatastrophengeschäft – stellen die zusätzlichen Kapazitäten aus dem Markt für Katastrophenanleihen (ILS) dar.
In diesem Umfeld standen zum 1. April die Vertragserneuerungsrunde für Japan sowie volumenmäßig kleinere Vertragsverlängerungen für die Märkte Australien, Neuseeland, Korea und Nordamerika an. Angesichts der überwiegend weichen Marktverhältnisse haben wir uns im Wesentlichen auf das Bestandsgeschäft konzentriert, um so eine gute Qualität unseres Schaden-Rückversicherungsportefeuilles sicherzustellen.
In Japan gingen die Raten im Sachgeschäft weiter zurück, jedoch moderater als dies in der vorangegangenen Vertragserneuerungsrunde der Fall war. Im Haftpflichtgeschäft konnten aufgrund von Schäden aus der Vergangenheit substanzielle Ratenerhöhungen durchgesetzt werden, sodass wir hier zusätzliche Prämien vereinnahmen konnten. In Neuseeland sorgte das Erdbeben vom November 2016 dafür, dass der Trend rückläufiger Raten gestoppt werden konnte. Ein Teil unseres Nordamerikageschäfts wurde ebenfalls zum 1. April erneuert. Der Preisdruck hat hier spartenübergreifend spürbar nachgelassen. Sowohl im Sach- als auch im Haftpflichtbereich konnten wir überwiegend stabile Preise erzielen.
Die gebuchte Bruttoprämie für unser Gesamtportefeuille stieg zum 30. Juni 2017 deutlich um 17,3 % auf 5,4 Mrd. EUR (4,6 Mrd. EUR). Hier schlug sich der Bedarfsanstieg nach solvenzentlastenden Rückversicherungslösungen sowohl in Europa als auch in Nordamerika nieder. Prämienrückgänge in anderen Bereichen konnten damit mehr als kompensiert werden. Bei konstanten Währungskursen hätte der Anstieg 16,9 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode auf 89,4 % (88,2 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 12,4 % auf 4,3 Mrd. EUR (3,8 Mrd. EUR); auf währungskursbereinigter Basis wären es 11,8 % gewesen.
Die Großschadenbelastung zum 30. Juni 2017 lag – angesichts eines großschadenfreien zweiten Quartals – mit 122,9 Mio. EUR deutlich unter dem Wert der Vergleichsperiode (352,7 Mio. EUR).
Belastungen ergaben sich auch im zweiten Quartal aus der Entscheidung der britischen Regierung, ab März 2017 den Abzinsungssatz für Abfindungszahlungen aus Personenschäden („Ogden rate“) von 2,5 % auf -0,75 % abzusenken. Dadurch können schwere Personenschäden, wie beispielsweise durch Autounfälle, erheblich teurer werden, was zu höheren Zahlungen aus Haftpflichtversicherungsdeckungen führt. Da sich dies nicht nur auf zukünftige, sondern auch auf noch nicht abgewickelte Schäden der Vergangenheit bezieht, führt es zu einem substanziellen Nachreservierungsbedarf für Erst- und Rückversicherer. Wir haben zu diesem Zweck zum 30. Juni 2017 zusätzliche Schadenreserven in Höhe von 291 Mio. EUR gebildet. Angesichts unserer sehr auskömm lichen Spätschadenreserven führt dies jedoch nicht zu Abwicklungsverlusten. Wir gehen davon aus, dass auch im Laufe des Geschäftsjahres aus der Änderung der „Ogden rate“ weiterer Nachreservierungsbedarf entstehen kann. Allerdings sollte dieser durch die gestellten Spätschadenreserven kompensiert werden.
Das versicherungstechnische Ergebnis für die gesamte Schaden-Rückversicherung ging um 10,5 % auf 149,0 Mio. EUR (166,4 Mio. EUR) zurück; es liegt aber noch auf einem auskömmlichen Niveau. Die kombinierte Schaden- / Kostenquote stellt sich mit 96,5 % (95,4 %) immer noch positiv dar. Sehr erfreulich entwickelte sich das Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen. Angesichts höherer ordentlicher Erträge stieg es um 17,1 % auf 473,7 Mio. EUR (404,5 Mio. EUR). Vor diesem Hintergrund verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT) für das Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung zum 30. Juni 2017 um 12,7 % auf 634,3 Mio. EUR (562,9 Mio. EUR). Die EBIT-Marge lag mit 14,7 % (14,7 %) wieder deutlich über unserem Zielwert von mindestens 10 %. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 17,4 % auf 444,0 Mio. EUR (378,1 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 3,68 EUR (3,14 EUR).