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Die Hannover Rück geht trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen in der internationalen (Rück-)Versicherung und des anhaltend niedrigen Zinsniveaus davon aus, auch in diesem Umfeld weiterhin nachhaltig erfolgreich sein zu können. Für ihr Gesamtgeschäft erwartet die Gesellschaft im laufenden Geschäftsjahr – auf Basis konstanter Währungskurse – ein Wachstum des Bruttoprämienvolumens von 5 % bis 10 %.

In der Schaden-Rückversicherung erwarten wir trotz unserer konsequent selektiven Zeichnungspolitik für das Gesamtjahr 2015 währungskursbereinigt steigende Prämieneinnahmen. Aufgrund unserer Finanzstärke sehen wir unverändert attraktives Geschäftspotenzial; hier sind vor allem die asiatischpazifischen Märkte, Nord- und Lateinamerika sowie das Geschäft der landwirtschaftlichen Risiken zu nennen. Auch im Bereich der fakultativen und strukturierten Rückversicherung bieten sich Wachstumschancen. Die sehr erfreuliche Prämienentwicklung im ersten Halbjahr macht uns zuversichtlich, dass das Wachstum für das Gesamtjahr in der Schaden-Rückversicherung stärker als ursprünglich prognostiziert ausfällt.

Auch die Ergebnisse der Vertragserneuerungsrunden zum 1. Juni und 1. Juli waren überwiegend positiv. Traditionell stehen zu diesem Zeitpunkt Teile des Nordamerikageschäfts, der Bereich der landwirtschaftlichen Risiken sowie Geschäft aus Lateinamerika zur Erneuerung an. Zudem stand auch die Haupterneuerung des Geschäfts in Australien an, die für die Hannover Rück angesichts des erzielten höheren Marktanteils sehr erfolgreich verlaufen ist. Mit den Ergebnissen und Konditionen der Vertragserneuerungen in Lateinamerika und der Karibik zum 1. Juli 2015 sind wir insgesamt ebenfalls zufrieden. Trotz signifikanter Kapazitäten im Naturkatastrophenmarkt bei proportionalen und nicht-proportionalen Deckungen konnten wir angesichts unseres breiten Produktangebots in Lateinamerika und der Karibik neue Geschäftsmöglichkeiten wahrnehmen und uns weiter diversifizieren. Auch im Segment der landwirtschaftlichen Risiken zeigen sich die weltweiten Märkte kompetitiv. Dennoch konnten wir attraktives Neugeschäft zeichnen und unsere gute Position in diesem Marktbereich ausbauen.

In Nordamerika hält der Druck auf die Raten und Konditionen aufgrund der sehr guten Ergebnisse in der Erst- und Rückversicherung durch ausgebliebene Großschäden immer noch an; gleichwohl fielen die Ratenreduzierungen geringer als erwartet aus. Ausschlaggebend hierfür ist eine höhere Nachfrage aufgrund einer verbesserten volkswirtschaftlichen Lage.

Trotz unterdurchschnittlicher Naturkatastrophenschäden und relativ geringer Feuerschäden verlief die Erneuerungsrunde im US-Sachgeschäft positiv. Dies liegt auch daran, dass wir aufgrund unseres sehr guten Ratings für die Zedenten ein bevorzugter Partner sind, dem das gesamte Spektrum des Geschäfts zur Zeichnung angeboten wird. Die Raten für schadenfreie Programme in der nicht-proportionalen Rückversicherung entsprachen mit einem Rückgang von 5 % dem derzeit kompetitiven Umfeld. Für schadenbelastete Programme hingegen konnten Ratensteigerungen teilweise im zweistelligen Prozentbereich verbucht werden. Im US-Sach-Katastrophengeschäft hat sich der Druck auf die Preise gegenüber der Vorjahreserneuerung abgeschwächt. Im Bereich der proportionalen Rückversicherung blieben die Konditionen im Wesentlichen stabil. Auch wenn sich das Haftpflichtgeschäft in den USA weiterhin wettbewerbsintensiv zeigt, konnten wir dennoch neue, attraktive Geschäftsopportunitäten wahrnehmen, so zum Beispiel hat sich die Nachfrage nach der Deckung von Cyber-Risiken erhöht. Auch mit unserer Geschäftsentwicklung in Kanada sind wir zufrieden; hier konnten wir einen erfreulichen Prämienzuwachs erzielen. Trotz unserer weiterhin selektiven Zeichnungspolitik erhöhte sich zum 1. Juli 2015 unser Prämienvolumen für Nordamerika insgesamt.

Für unser gesamtes Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung streben wir unverändert eine EBIT-Marge von mindestens 10 % an. Als Ziel für unsere kombinierte Schaden-/ Kostenquote gehen wir von einem Wert unterhalb von 96 % aus.

In der Personen-Rückversicherung erwarten wir auch für das zweite Halbjahr vielversprechende Geschäftsmöglichkeiten. Insbesondere die bevorstehende Einführung von neuen solvenzorientierten Aufsichtsregimen in Europa, Südafrika und Teilen Asiens beschäftigt die (Rück-)Versicherungsbranche weltweit und es ist zu erwarten, dass dies neue Geschäftschancen eröffnet. Die regulatorischen Solvabilitätsvorschriften stellen strengere Anforderungen an die Kapitalausstattung und das Risikomanagement der Versicherer. Es ist davon auszugehen, dass dadurch Rückversicherungslösungen aus dem Bereich Financial Solutions verstärkt in den Fokus unserer Kunden rücken. Wir legen dabei großen Wert auf Lösungen, die individuell auf die Kapitalentlastung und Optimierung der Solvenzsituation unserer Kunden abgestimmt sind.

Attraktive Geschäftsmöglichkeiten sehen wir weiterhin im Bereich der Langlebigkeitsrisiken. Hier hat die Hannover Rück bereits erste Transaktionen außerhalb Großbritanniens abschließen können und ist zuversichtlich, dass in Anbetracht des fortschreitenden demografischen Wandels die Nachfrage weiter steigen wird.

Die asiatischen sowie ost- und zentraleuropäischen Märkte bieten weiterhin interessante Geschäftsmöglichkeiten. Aufgrund einer stetig wachsenden Mittelschicht steigt die Nachfrage nach Absicherung der Familie sowie der Berufsunfähigkeit, Pflegebedürftigkeit und auch Altersvorsorge.

Für das zweite Halbjahr 2015 gehen wir in der Personen-Rückversicherung unverändert von einem währungskursadjustierten, organischen Bruttoprämienwachstum und einem steigenden Gewinn aus. Darüber hinaus streben wir unverändert einen Neugeschäftswert von über 180 Mio. EUR an. Die Zielmargen für unsere Reporting-Kategorien haben weiter Bestand: mindestens 2 % für das Financial Solutions- und Longevity-Geschäft und mindestens 6 % für unser Mortality- und Morbidity-Geschäft.

Für unsere IVC-Ziele – mit denen wir die ökonomische Wertschöpfung abbilden – gehen wir für die Schaden-Rückversicherung von mindestens 2 % xRoCa und für die Personen-Rückversicherung von mindestens 3 % xRoCa aus.

Der zu erwartende positive Cashflow, den wir aus der Versicherungstechnik und den Kapitalanlagen selbst generieren, sollte – stabile Währungskurse und Renditeniveaus unterstellt – zu einem weiteren Anstieg des Kapitalanlagebestands führen. Bei den festverzinslichen Wertpapieren legen wir weiterhin Wert auf eine hohe Qualität und Diversifikation unseres Portfolios. Bezüglich der Verteilung von Neuanlagen aus Cash Flows bzw. Fälligkeiten verfolgen wir eine graduelle Erhöhung der Anteile im Bereich BBB- und in niedrigeren Ratingsegmenten bei gleichzeitiger, proportional stärkerer Investition in hoch liquide Staatsanleihen bester Qualität. Dabei wird der Fokus unverändert vorrangig auf Stabilität bei auskömmlichem Risiko-Ertrags-Verhältnis liegen, von dem aus wir flexibel auf allgemeine Entwicklungen und sich bietende Opportunitäten reagieren können. Für 2015 streben wir eine Kapitalanlagerendite von 3,0 % an.

Aufgrund der guten Ergebnisse des ersten Halbjahres erhöhen wir unsere Prognose für den Nettokonzerngewinn des Geschäftsjahres 2015. Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 690 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück nunmehr von einem Nettokonzerngewinn in der Größenordnung von 950 Mio. EUR aus.

Als Ausschüttungsquote für die Dividende des laufenden Geschäftsjahres sieht die Hannover Rück 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Diese Quote könnte sich bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation aus Kapitalmanagementgesichtspunkten erhöhen.

 

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