Kapitalanlageergebnis | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
in Mio. EUR | 2018 | 2017 | |||||
1.1. – 31.3. | 1.4. – 30.6. | +/- Vorjahr |
1.1. – 30.6. | +/– Vorjahr |
1.4. – 30.6. | 1.1. – 30.6. | |
Ordentliche Kapitalanlageerträge1 |
315,8 | 316,7 | +0,2 % | 632,5 | -0,4 % | 316,0 | 635,1 |
Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen |
1,3 | 0,5 | -58,2 % | 1,8 | -68,3 % | 1,3 | 5,7 |
Realisierte Gewinne / Verluste | 48,8 | 4,5 | -92,3 % | 53,4 | -36,0 % | 59,3 | 83,4 |
Abschreibungen2 | 11,0 | 10,0 | -17,6 % | 21,1 | -8,7 % | 12,2 | 23,1 |
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten3 |
6,1 | 13,5 | 19,6 | +84,8 % | -0,4 | 10,6 | |
Kapitalanlageaufwendungen | 28,2 | 28,2 | +0,6 % | 56,3 | +1,3 % | 28,0 | 55,6 |
Nettoerträge aus selbstverwalteten Kapitalanlagen |
332,8 | 297,0 | -11,6 % | 629,8 | -4,0 % | 336,0 | 656,0 |
Depotzinserträge und -aufwendungen |
58,7 | 55,1 | +9,1 % | 113,8 | -7,8 % | 50,5 | 123,4 |
Kapitalanlageergebnis | 391,5 | 352,1 | -8,9 % | 743,6 | -4,6 % | 386,5 | 779,4 |
|
Das Kapitalanlageumfeld zeigte sich im Berichtszeitraum angesichts zahlreicher geo- und wirtschaftspolitischer Themen recht volatil. So schlug sich im Februar die Erwartung steigender Zinsen in Folge einer anziehenden Inflationserwartung weltweit in Aktienmarktkorrekturen mit deutlich erhöhten Volatilitäten nieder. Dank der Liquidation unseres Aktienportefeuilles im Vorjahr blieben wir hiervon allerdings unberührt. Auf andere Märkte wirkte sich die Unruhe am Aktienmarkt kaum aus.
Der Bereich der festverzinslichen Wertpapiere war allerdings weiterhin geprägt vom insgesamt niedrigen Zinsniveau. Ausnahme hierbei war erneut der US-Dollar-Bereich, der abermals deutliche und in diesem Tempo vom Markt nicht erwartete Zinsanstiege verzeichnete. Auch beim Britischen Pfund waren über alle Laufzeiten merkliche Zinsanstiege zu verzeichnen, wohingegen sich bei Euro-Anleihen seit Jahresbeginn nahezu keine Änderungen ergaben. Bei Bundesanleihen sind noch immer bis weit in den mittleren Laufzeitenbereich hinein negative Renditen zu beobachten. Unruhe brachten in diesem Sektor lediglich wiederholt aufkommende Sorgen um eine Instabilität Italiens.
Die Risikoaufschläge auf europäische und US-amerikanische Unternehmensanleihen zeigten in der ersten Hälfte des Jahres in nahezu allen Bonitätsklassen teils deutliche Anstiege, sind allerdings aufgrund der Rückgänge der vergangenen Jahre weiterhin historisch niedrig. Hier gilt es zu beobachten, ab welchen Niveaus die Finanzierungskapazitäten der Unternehmen eingeschränkt werden. In Summe reduzierten sich somit zwar die unrealisierten Gewinne unserer festverzinslichen Wertpapiere zum 30. Juni 2018 auf 571,3 Mio. EUR (1.021,5 Mio. EUR), die gestiegenen Zinsen und Risikoaufschläge kommen uns andererseits aber bei der Neu- und Wiederanlage zugute.
Der Bestand unserer selbstverwalteten Kapitalanlagen stieg auf 40,9 Mrd. EUR (31. Dezember 2017: 40,1 Mrd. EUR). Die Allokation unserer Kapitalanlagen auf die einzelnen Wertpapierklassen haben wir im ersten Halbjahr dahingehend angepasst, dass wir unsere Staatsanleihen im Charakter teilweise verändert haben und den Bestand an Titeln, deren Coupon- und Rückzahlungen inflationsabhängig sind, ausgebaut haben. Dadurch begegnen wir den Inflationsrisiken in der Schaden-Rückversicherung. Durch den Abbau einiger Positionen im Bereich hochverzinslicher Anleihen haben wir zudem das Risikoprofil unserer Kapitalanlagen geglättet und Liquidität für zukünftige Marktopportunitäten im Kapitalmarkt und Lebensrückversicherungs-Finanzierungsgeschäft geschaffen. Die modifizierte Duration des Portefeuilles unserer festverzinslichen Wertpapiere haben wir mit 4,9 (4,8) im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert belassen.
Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinserträge lagen zum 30. Juni mit 632,5 Mio. EUR auf dem Niveau der Vergleichsperiode (635,1 Mio. EUR). Gerade vor dem Hintergrund des weiterhin niedrigen Zinsniveaus ist sehr erfreulich, dass wir die ordentlichen Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren im Vergleich zum Vorjahr stabil halten und auch aus Immobilien und privatem Beteiligungskapital leicht steigende Erträge erzielen konnten. Den Wegfall des Dividendenertrags aus unserem im Vorjahr liquidierten Aktienportefeuilles konnten wir somit sehr gut kompensieren. Das Depotzinsergebnis ging auf 113,8 Mio. EUR zurück (123,4 Mio. EUR).
Abschreibungen waren insgesamt in Höhe von lediglich 21,1 Mio. EUR (23,1 Mio. EUR) vorzunehmen. Davon entfielen 4,5 Mio. EUR (2,2 Mio. EUR) auf den Bereich der alternativen Kapitalanlagen. Die planmäßigen Abschreibungen auf direkt gehaltene Immobilien haben sich leicht auf 16,6 Mio. EUR (15,0 Mio. EUR) erhöht, was unser weiter gestiegenes Engagement in diesem Bereich widerspiegelt. Den Abschreibungen standen erneut keine Zuschreibungen gegenüber. Das saldierte Ergebnis aus dem Verkauf von Kapitalanlagen betrug 53,4 Mio. EUR (83,4 Mio. EUR). Im Rückgang gegenüber dem Vorjahr spiegelt sich wieder, dass wir im Zuge unserer Portefeuille-Umstrukturierung wegen der gestiegenen US-Zinskurve nicht unerheblich stille Lasten realisiert haben. Dies konnten wir allerdings durch sehr profitable Realisierungen beim Abbau hochverzinslicher Anleihen überkompensieren. Zudem profitieren wir bei der Wiederanlage bereits vom steigenden Zinsniveau.
Für das Kreditrisiko spezieller Lebensrückversicherungsverträge (ModCo), bei denen Wertpapierdepots von Zedenten in unserem Namen gehalten werden, bilanzieren wir ein Derivat, aus dessen Wertentwicklung sich im Berichtszeitraum erfolgswirksame unrealisierte Verluste in Höhe von 5,9 Mio. EUR (3,3 Mio. EUR Gewinn) ergeben haben. Wirtschaftlich gehen wir bei dieser Position von einer neutralen Entwicklung aus, sodass die Volatilität, zu der es in einzelnen Quartalen kommen kann, nichts über den eigentlichen Geschäftsverlauf aussagt. Insgesamt beliefen sich die unrealisierten Gewinne unserer erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände auf 19,6 Mio. EUR. Diesen standen in der Vorperiode unrealisierte Gewinne in Höhe von 10,6 Mio. EUR gegenüber.
Trotz rückläufiger Erträge aus Depotforderungen und geringerer Realisierungen konnten wir somit ein sehr gutes Kapitalanlageergebnis erzielen. Ausschlaggebend hierfür waren stabile ordentliche Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren sowie sehr gute Erträge aus Immobilien und privatem Beteiligungskapital. Das Nettokapitalanlageergebnis lag mit 743,6 Mio. EUR leicht unter dem Niveau der Vergleichsperiode (779,4 Mio. EUR). Auf die selbstverwalteten Kapitalanlagen entfielen dabei 629,8 Mio. EUR (656,0 Mio. EUR), woraus sich eine annualisierte Durchschnittsrendite (inklusive der Effekte aus ModCo-Derivaten) von 3,1 % ergibt. Damit liegt das Halbjahresergebnis spürbar über unserer für das Gesamtjahr erwarteten Zielmarke von 2,7 %.