Kennzahlen zur Personen-Rückversicherung | |||||||
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in Mio. EUR | 2018 | 20171 | |||||
1.1. – 31.3. | 1.4. – 30.6. | +/– Vorjahr |
1.1. – 30.6. | +/– Vorjahr |
1.4. – 30.6. | 1.1. – 30.6. | |
Gebuchte Bruttoprämie | 1.766,2 | 1.752,0 | -4,7 % | 3.518,2 | -1,5 % | 1.838,2 | 3.570,1 |
Verdiente Nettoprämie | 1.574,4 | 1.596,3 | -3,1 % | 3.170,7 | -1,5 % | 1.648,0 | 3.220,3 |
Kapitalanlageergebnis | 122,8 | 116,3 | -24,2 % | 239,1 | -20,8 % | 153,4 | 301,7 |
Operatives Ergebnis (EBIT) | 95,9 | 123,5 | +63,6 % | 219,4 | +32,8 % | 75,4 | 165,2 |
Konzernergebnis | 51,1 | 95,7 | +78,5 % | 146,8 | +28,5 % | 53,6 | 114,2 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 0,42 | 0,79 | +78,5 % | 1,22 | +28,5 % | 0,44 | 0,95 |
Selbstbehalt | 90,7 % | 91,7 % | 91,2 % | 91,8 % | 91,6 % | ||
EBIT-Marge2 | 6,1 % | 7,7 % | 6,9 % | 4,6 % | 5,1 % | ||
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Das Personen-Rückversicherungsgeschäft hat im ersten Halbjahr 2018 unsere Erwartungen leicht übertroffen.
Im deutschen Markt blieb die Situation kaum verändert. Die im Mai veröffentlichten SFCR-Berichte (Solvency and Financial Condition Reports) weisen per Ende 2017 gegenüber dem Vorjahr eine tendenziell weiter verbesserte Solvency II-Bedeckungsquote der Erstversicherer auf. Weil die Versicherungsbranche weiter auf Erleichterungen durch die Politik hofft, bestand nur verhaltenes Interesse an Financial-Solutions-Rückversicherungslösungen, die die Zinszusatzreserve reduzieren oder auch zur Solvenzentlastung beitragen.
Im übrigen Europa hat sich unser Geschäft vielversprechend entwickelt. Mit Blick auf die westeuropäischen Märkte ist bei bestehenden wie auch bei neuen Kunden der Trend erkennbar, Produktportefeuilles – insbesondere im Bereich der Risikodeckungen – auszubauen. In Großbritannien war nach wie vor ein großer Wettbewerb vorherrschend, der durch den Preisdruck im Markt zusätzlich verstärkt wurde und die Profitabilität des Geschäftes beeinträchtigte.
In Zentraleuropa haben die Märkte größtenteils ihre positive Entwicklung fortgesetzt und sind von Wachstum geprägt, das in unserem Portefeuille profitables Neugeschäft generierte.
In den osteuropäischen Märkten, insbesondere in der Ukraine, Bulgarien, Aserbaidschan und Russland, haben sich die Märkte erwartungsgemäß entwickelt und wir konnten an die positiven Entwicklungen des Vorjahres anknüpfen.
In den asiatischen Ländern war das Interesse an Financial-Solutions-Lösungen erneut ausgesprochen hoch. Darüber hinaus war zu beobachten, dass Krankenversicherungsprodukte zunehmend in den Fokus der Erstversicherer rückten. Insbesondere in China entwickelte sich die Wirtschaft extrem dynamisch und war geprägt von einer weiter steigenden Nachfrage nach Versicherungsschutz. Hieraus boten sich für uns äußerst positive Neugeschäftspotenziale. Auch in Japan und Korea konnten wir Neugeschäft in den Bereichen Risikoversicherung und Financial Solutions zeichnen.
In Australien wurde die Regulatorik für die Altersvorsorge angepasst, was auf der Erst- und Rückversicherungsseite Handlungsbedarf hinsichtlich der unterliegenden Versicherungsprodukte hervorrufen sollte. Weiterhin war der Erstversicherungsmarkt geprägt von Konsolidierungsbestrebungen größerer Banken und den daraus resultierenden Verkäufen von Lebensversicherungsbeständen. Diese dynamischen Entwicklungen halten für unsere australische Tochtergesellschaft aussichtsreiches Geschäftspotenzial bereit.
Den lateinamerikanischen Markt sehen wir als wachsenden Versicherungsmarkt, der aber dennoch von einem starken Konkurrenzdruck geprägt ist. Wir konnten unser bestehendes Portefeuille erneuern und darüber hinaus weiteres Neugeschäft generieren, sodass wir unsere Marktposition durchweg stabil auf hohem Niveau halten konnten.
In den USA hat sich das Financial-Solutions-Geschäft unserer Tochtergesellschaft erwartungsgemäß sehr positiv entwickelt. Zur Verbesserung der Ergebnisse aus unserem US-Mortalitätsgeschäft älterer Zeichnungsjahre haben wir Ratenerhöhungen eingeleitet, die kurzfristig zu Ergebnisbelastungen führen, langfristig jedoch positive Ergebniseffekte haben werden. Im Berichtszeitraum lag die Mortalität erfreulich unter den aktualisierten Erwartungen. Die Ergebnisbelastung aus diesem Geschäft hat sich daher gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert. Damit haben sich die Geschäftsbereiche Mortality Solutions sowie Health and Special Risk insgesamt besser als prognostiziert entwickelt.
Im Bereich automatisiertes Underwriting zeigen die Erstversicherer international großes und ständig weiter zunehmendes Interesse. Ebenso gewinnen sogenannte Lifestyle-Versicherungsprodukte an Bedeutung, die durch integrierte Wellness- Komponenten besonders die auf eine gesunde Lebensweise achtende Bevölkerung ansprechen. Die Versicherer erkennen weltweit zunehmend den Bedarf und somit auch die Notwendigkeit derartiger ganzheitlicher Lösungen.
Das Bruttoprämienvolumen in der Personen-Rückversicherung fiel zum 30. Juni 2018 leicht um 1,5 % auf 3,5 Mrd. EUR (3,6 Mrd. EUR). Bei unveränderten Währungskursen hätte sich ein Wachstum von 3,7 % ergeben. Der Selbstbehalt blieb mit 91,2 % (91,6 %) nahezu konstant. Die verdiente Nettoprämie hat sich ebenfalls unverändert auf 3,2 Mrd. EUR (3,2 Mrd. EUR) eingestellt. Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 3,8 % betragen.
Vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfeldes sind wir mit unserem Kapitalanlageergebnis von 239,1 Mio. EUR (301,7 Mio. EUR) zufrieden. Während die ordentlichen Kapitalerträge stabil waren, gingen die Beiträge von realisierten Gewinnen und Verlusten zurück. Dementsprechend verringerte sich das Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen auf 141,6 Mio. EUR (180,2 Mio. EUR). Das Ergebnis aus bei unseren Zedenten hinterlegten Depots sank auf 97,5 Mio. EUR (121,6 Mio. EUR).
Das operative Ergebnis (EBIT) lag zum Ende des ersten Halbjahres bei 219,4 Mio. EUR (165,2 Mio. EUR) und damit 32,8 % über dem Vorjahreswert. Das strategische Ziel ist, das operative Ergebnis um 5 % pro Jahr zu steigern. Das Konzernergebnis belief sich auf 146,8 Mio. EUR (114,2 Mio. EUR).