Kennzahlen zur Schaden-Rückversicherung | |||||||
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in Mio. EUR | 2017 | 20161 | |||||
1.1.–30.6. | 1.7.–30.9. | +/– Vorjahr | 1.1.–30.9. | +/– Vorjahr | 1.7.–30.9. | 1.1.–30.9. | |
Gebuchte Bruttoprämie | 5.427,5 | 2.771,9 | +11,2 % | 8.199,3 | +15,2 % | 2.493,1 | 7.120,5 |
Verdiente Nettoprämie | 4.312,8 | 2.439,9 | +16,9 % | 6.752,6 | +14,0 % | 2.086,8 | 5.925,3 |
Versicherungstechnisches Ergebnis |
149,0 | -458,1 | -309,1 | -212,2 % | 109,1 | 275,5 | |
Kapitalanlageergebnis | 475,5 | 471,2 | +108,1 % | 946,7 | +47,4 % | 226,4 | 642,5 |
Operatives Ergebnis (EBIT) | 634,3 | -32,6 | -109,8 % | 601,7 | -32,8 % | 332,0 | 894,9 |
Konzernergebnis | 444,0 | 4,8 | -98,0 % | 448,7 | -27,1 % | 237,3 | 615,4 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 3,68 | 0,04 | -98,0 % | 3,72 | -27,1 % | 1,97 | 5,10 |
EBIT-Marge2 | 14,7 % | -1,3 % | 8,9 % | 15,9 % | 15,1 % | ||
Kombinierte Schaden- / Kostenquote3 | 96,5 % | 118,3 % | 104,4 % | 94,4 % | 95,0 % | ||
Selbstbehalt | 89,4 % | 88,8 % | 89,2 % | 88,5 % | 88,3 % | ||
1 Angepasst gemäß IFRS 3 2 Operatives Ergebnis (EBIT) / verdiente Nettoprämie 3 Einschließlich Depotzinsen |
Das Marktumfeld in der weltweiten Schaden-Rückversicherung zeigt sich insgesamt wenig verändert und bleibt weiterhin herausfordernd. Allerdings sollten die jüngsten Naturkatastrophenereignisse weitreichend für Preisimpulse sorgen können. Die Rückversicherungskapazität überstieg die Nachfrage bisher deutlich und die zusätzlichen Kapazitäten aus dem Markt für Katastrophenanleihen (ILS) sorgten für einen anhaltenden Druck auf die Preise und Konditionen. Dennoch waren eine erhöhte Nachfrage sowohl in bestimmten Regionen Asiens und Nordamerikas als auch in Sparten wie Cyber, Teilen des Spezialgeschäfts und bei kapitalsteuernden Deckungen zu beobachten.
Die Vertragserneuerungsrunden in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Juni und 1. Juli 2017 waren erwartungsgemäß vom anhaltenden Wettbewerb geprägt. Zu diesem Zeitpunkt wurden Teile des Nordamerikageschäfts, der Naturkatastrophenrisiken sowie Teile des Bereichs Kredit und Kaution erneuert. Zudem fand auch die Haupterneuerung des Geschäfts in Australien und Neuseeland statt, wo zwar teilweise deutliche Preisabriebe zu verzeichnen waren, in schadenbetroffenen Programmen jedoch auch signifikante Preisanstiege erzielt werden konnten. Mit der Vertragserneuerung für den nordamerikanischen Markt sind wir insgesamt zufrieden; wir haben unser Prämienvolumen um rund 15 % erhöht. Ausschlaggebend war unter anderem, dass wir mit ausgewählten Kunden das Geschäft zu größeren Anteilen erneuert haben. Im Naturkatastrophengeschäft kam es in den meisten Märkten zu Prämienabrieben, die wir aber durch eine positive Ratenentwicklung in Australien kompensieren konnten. Im Kredit- und Kautionsgeschäft sind wir gewachsen. Wir haben hier sowohl neue Programme gezeichnet als auch unsere Anteile an bestehenden Verträgen erhöht. Für das gesamte zur Erneuerung anstehende Schaden-Rückversicherungs-Portefeuille konnten wir ein gutes Wachstum von 10 % erzielen.
Die gebuchte Bruttoprämie für unser Gesamtportefeuille zum 30. September 2017 stieg um 15,2 % auf 8,2 Mrd. EUR (7,1 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 16,1 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode auf 89,2 % (88,3 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 14,0 % auf 6,8 Mrd. EUR (5,9 Mrd. EUR); auf währungskursbereinigter Basis hätte das Wachstum 14,9 % betragen.
Nachdem wir im ersten Halbjahr einen sehr moderaten Großschadenverlauf zu verzeichnen hatten, war das dritte Quartal durch ein außerordentlich hohes Schadenaufkommen aus drei Hurrikanen sowie zwei Erdbeben geprägt. Nach Hurrikan „Harvey“, der in Texas und angrenzenden Staaten schwere Zerstörungen hinterließ, folgte „Irma“ mit Verwüstungen in Florida und auf den Karibikinseln. Hurrikan „Maria“ richtete insbesondere auf Puerto Rico große Schäden an. Allein aus diesen drei Ereignissen ergab sich für uns eine Belastung von 650,6 Mio. EUR netto. Die beiden verheerenden Erdbeben in Mexiko im September schlugen zusammen mit 71,5 Mio. EUR zu Buche. Insgesamt summierte sich unsere Großschadenbelastung zum 30. September 2017 auf 894,3 Mio. EUR (393,2 Mio. EUR) und überstieg damit das vorgesehene Großschadenbudget für die neun Monate 2017 um rund 270 Mio. EUR.
Bereits im zweiten Quartal wurden außerordentliche Belastungen aus Haftpflicht-Geschäft aus Großbritannien durch Auflösungen von konservativ gestellten Spätschadenreserven kompensiert. Das versicherungstechnische Ergebnis für die gesamte Schaden- Rückversicherung ging angesichts der hohen Großschäden auf -309,1 Mio. EUR (275,5 Mio. EUR) zurück. Die kombinierte Schaden- / Kostenquote stellte sich somit auf 104,4 % (95,0 %) und konnte damit den Zielwert von 96 % nicht erreichen. Isoliert für das dritte Quartal betrug sie 118,3 % (94,4 %).
Das Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen für die Schaden-Rückversicherung verbesserte sich angesichts der Realisierungen auf 933,3 Mio. EUR (623,8 Mio. EUR).
Das operative Ergebnis (EBIT) für das Geschäftsfeld Schaden- Rückversicherung zum 30. September 2017 betrug 601,7 Mio. EUR (894,9 Mio. EUR). Dies entspricht einem Rückgang von 32,8 %. Die EBIT-Marge lag mit 8,9 % (15,1 %) unter dem Zielwert von mindestens 10 %. Das Konzernergebnis für die Schaden-Rückversicherung ging um 27,1 % auf 448,7 Mio. EUR (615,4 Mio. EUR) zurück. Das Ergebnis je Aktie betrug 3,72 EUR (5,10 EUR).