Die Belastungen im dritten Quartal durch die drei Hurrikane und die Erdbeben haben unser Ergebnis zum 30. September 2017 zwar beeinträchtigt, sie werden aber keinen nachhaltigen Einfluss auf die Ertragskraft und Kapitalisierung der Hannover Rück haben. Ganz im Gegenteil: die Ereignisse dürften dafür sorgen, dass sich die Marktkonditionen für Rückversicherer wieder verbessern. Wir gehen davon aus, dass die Raten – insbesondere für Naturkatastrophenrisiken – deutlich ansteigen werden und sich diese positive Entwicklung auch auf andere Sparten auswirken wird.
Für unser Gesamtgeschäft erwarten wir im laufenden Geschäftsjahr – auf Basis konstanter Währungskurse – ein Wachstum von mehr als 5 %.
Angesichts der Großschadensituation im dritten Quartal erwarten wir für das Gesamtjahr 2017 in der Schaden-Rückversicherung ein gegenüber dem Vorjahr deutlich niedrigeres versicherungstechnisches Ergebnis, sodass der angepeilte Zielwert für die kombinierte Schaden-/Kostenquote von unter 96 % überschritten werden dürfte. Als EBIT-Marge für die Schaden-Rückversicherung sollten wir dennoch mindestens 10 % erreichen, sofern die Großschäden im vierten Quartal sich im Rahmen des Erwartungswerts bewegen.
Während wir vor der starken Hurrikansaison noch von stabilen Preisen und Konditionen ausgegangen sind, rechnen wir angesichts der hohen Belastungen für die (Rück-)Versicherungsindustrie mit Ratensteigerungen, und zwar nicht nur in den von Schäden belasteten Regionen und Programmen. Neben dem wachsenden Bereich der Cyber-Risiken und den Aktivitäten in der fortschreitenden Digitalisierung sollten sich vor allem im US-amerikanischen Sach- und Haftpflichtgeschäft Opportunitäten ergeben. Weiter erwarten wir Zuwächse bei den nicht-proportionalen Motor-Deckungen in Großbritannien, im Bereich Kredit und Kaution wie auch durch kapitalsteuernde Deckungen aufgrund der Einführung risikobasierter Solvenzsysteme.
In der Personen-Rückversicherung gehen wir davon aus, dass sich die internationalen Rückversicherungsmärkte weiterhin vielversprechend entwickeln und sich neue Geschäftspotenziale bieten. Angesichts dessen, dass einzelne großvolumige Verträge planmäßig zum Jahresende auslaufen, wird in Summe ein stabiles Prämienvolumen erwartet. Die währungskursbereinigte BruttoPrämie sollte sich für das Gesamtjahr 2017 auf Vorjahresniveau bewegen. Für den Neugeschäftswert streben wir einen Wert oberhalb von 220 Mio. EUR an. Wie wir bereits im Rahmen unserer Halbjahresergebnisse berichteten, wird das Gesamtergebnis durch Belastungen aus unserem US-amerikanischen Mortalitätsgeschäft beeinflusst.
Der zu erwartende positive Cashflow, den wir aus der Versicherungstechnik und den Kapitalanlagen selbst generieren, sollte – stabile Währungskurse und Renditeniveaus unterstellt – zu einem weiteren Anstieg des Kapitalanlagebestands führen. Bei den festverzinslichen Wertpapieren legen wir weiterhin Wert auf eine hohe Qualität und Diversifikation unseres Portefeuilles.
Auch unser Engagement im Immobilienbereich werden wir im Rahmen attraktiver Möglichkeiten weiter ausbauen. Insgesamt wird der Fokus weiterhin vorrangig auf Stabilität bei auskömmlichem Risiko-Ertrags-Verhältnis liegen, von dem aus wir flexibel auf allgemeine Entwicklungen und sich bietende Opportunitäten reagieren können. Hauptsächlich in Folge der hohen Realisierungserträge aus unserem Aktienportefeuille erwarten wir für das Gesamtjahr 2017 eine Kapitalanlagerendite von mehr als 3,0 %. Sie übertrifft damit die ursprüngliche Zielmarke von 2,7 %.
Angesichts der hohen Schadenbelastung aus den Hurrikanereignissen und den Erdbeben im dritten Quartal wird unser Großschadenbudget für das Gesamtjahr in Höhe von 825 Mio. EUR bereits zum jetzigen Zeitpunkt überschritten. Damit ist eine wesentliche Bedingung für unsere Prognose nicht mehr gegeben und folglich das angestrebte Konzernjahresergebnis von mehr als 1 Mrd. EUR nicht mehr erreichbar. Wir gehen nun davon aus, ein Ergebnis von rund 800 Mio. EUR erzielen zu können. Dies steht unter dem Vorbehalt, dass es zu keinen unvorhergesehenen negativen Kapitalmarktentwicklungen kommt und die Großschäden im vierten Quartal nicht oberhalb des Erwartungswerts von 200 Mio. EUR eintreten.
Trotz der Erwartung, dass das Konzernergebnis aufgrund der Überschreitung des Großschadenbudgets geringer als erwartet ausfallen wird, sieht die Hannover Rück die Ausschüttung für die Dividende auf Vorjahresniveau (inklusive Sonderdividende).
Für das Geschäftsjahr 2018 rechnet die Hannover Rück – auf Basis konstanter Währungskurse – mit einem Wachstum der Bruttoprämie im einstelligen Prozentbereich. Die Kapitalanlagerendite wird bei 2,7 % erwartet. Für das Nettokonzernergebnis geht die Gesellschaft von mehr als 1 Mrd. EUR aus. Alle Aussagen stehen wie üblich unter dem Vorbehalt einer Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswerts von 825 Mio. EUR sowie keinen unvorhergesehenen negativen Kapitalmarktentwicklungen.
Als Ausschüttungsquote für die Dividende sieht die Hannover Rück 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Diese Quote wird sich bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation aus Kapitalmanagementgesichtspunkten erhöhen.