Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen in der internationalen (Rück-) Versicherungswirtschaft und auf den Kapitalmärkten gehen wir davon aus, weiterhin nachhaltig erfolgreich sein zu können. Für unser Gesamtgeschäft erwarten wir im laufenden Geschäftsjahr – auf Basis konstanter Währungskurse – ein stabiles bis leicht rückläufiges Brutto Prämienvolumen.

In der Schaden-Rückversicherung gehen wir für 2016 währungskursbereinigt von leicht rückläufigen Prämieneinnahmen aus. Diese Annahme basiert auf unserer selektiven Zeichnungspolitik, nach der wir nur das Geschäft zeichnen, das unsere Margenanforderungen erfüllt. Angesichts unserer Finanzstärke und unserer sehr guten Positionierung können wir weiterhin attraktive Geschäftsmöglichkeiten erschließen.

Für das Gesamtjahr 2016 erwarten wir in der Schaden-Rückversicherung ein gutes versicherungstechnisches Ergebnis, das sich in etwa auf dem Niveau von 2015 bewegen sollte. Voraussetzung hierfür ist, dass die Großschadenlast im Rahmen der Erwartung von 825 Mio. EUR bleibt. Als Ziel für unsere kombinierte Schaden- / Kostenquote gehen wir von einem Wert unterhalb von 96 % aus. Die EBIT-Marge für die Schaden-Rückversicherung sollte mindestens 10 % betragen.

Nach einer mehrjährig unterdurchschnittlichen Hurrikansaison in Nordamerika und der Karibik hat Hurrikan Matthew Anfang Oktober zu großen Schäden mit vielen Todesopfern – insbesondere in Haiti – geführt. Der gesamte versicherte Marktschaden könnte sich nach den bisher vorliegenden Expertenschätzungen auf einen Betrag zwischen 5 und 10 Mrd. US-Dollar belaufen. Aufgrund der gegebenen Unsicherheiten hinsichtlich des Schadenumfangs ist es noch zu früh für eine verlässliche Zahl unserer Nettobelastung. Angesichts unseres noch zur Verfügung stehenden Großschadenbudgets von rund 430 Mio. EUR für das vierte Quartal sind unsere Gewinnziele für 2016 durch den Hurrikan Matthew aktuell nicht gefährdet.

Für die Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2017 erwarten wir insgesamt mehr Stabilität bei Preisen und Bedingungen, nicht nur wegen des zunehmenden Renditedrucks, sondern auch aufgrund der deutlich angestiegenen Grundschadenlast. Hier sehen wir Räume für Ratenerhöhungen, beispielsweise gilt dies für Kanada und Deutschland, nach den teils hohen eingetretenen Schäden durch Naturkatastrophenereignisse. Auch die fortschreitende Digitalisierung bietet neue Chancen für die Versicherungsbranche. Weiter steigenden Bedarf sehen wir hinsichtlich des wachsenden Gefährdungspotenzials bei Produkten zur Absicherung von Cyber-Risiken. Geschäftsmöglichkeiten erwarten wir zudem im Sach- und Haftpflichtgeschäft in den USA, dem Bereich Kredit und Kaution wie auch durch die Einführung risikobasierter Solvenzsysteme. Die Hannover Rück setzt insgesamt unverändert auf hochwertiges Bestandsgeschäft, ergänzt um sich bietende Opportunitäten in Nischen- und Spezialbereichen.

Für das verbleibende Jahr 2016 sehen wir in der Personen- Rückversicherung weiterhin den internationalen Geschäftsentwicklungen zuversichtlich entgegen. Wenngleich zu berücksichtigen ist, dass einige großvolumige Verträge planmäßig im Jahresverlauf beendet werden, rechnen wir bedingt durch das positive Neugeschäft mit einem stabilen Prämienvolumen. Für den Neugeschäftswert planen wir einen Wert von mindestens 220 Mio. EUR. Die EBIT-Marge für das Financial Solutions- sowie das Longevity Solutions-Geschäft soll unverändert oberhalb der Zielmarge von 2 % liegen. Der Zielwert für das Mortality- und Morbidity-Geschäft bleibt unverändert bei oberhalb von 6 %.

Bei unseren IVC-Zielen – mit denen wir intern die ökonomische Wertschöpfung abbilden – streben wir sowohl für die Schaden-Rückversicherung als auch für die Personen-Rückversicherung Erträge an, die die Kapitalkosten übersteigen.

Vor dem Hintergrund des zu erwarteten positiven Cashflows, den wir aus der Versicherungstechnik und den Kapitalanlagen selbst generieren, sollten die Bestände unserer Kapitalanlagen – stabile Währungskurse und Renditeniveaus unterstellt – weiter wachsen. Die in Folge des britischen Votums historisch niedrigen Wiederanlagerenditen im festverzinslichen Portefeuille erhöhen die Komplexität gegenüber dem Jahresbeginn 2016 nochmals deutlich. Als Kapitalanlagenrendite streben wir für 2016 dennoch unverändert einen Wert von 2,9 % an.

Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das laufende Geschäftsjahr unverändert von einem Nettokonzerngewinn von mindestens 950 Mio. EUR aus.

Als Ausschüttungsquote für die Dividende sieht die Hannover Rück 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation wird sich diese Quote aus Kapitalmanagementgesichtspunkten – wie schon im Vorjahr – durch die erneute Ausschüttung einer Sonderdividende erhöhen.

Prognose 2017

Für das Geschäftsjahr 2017 rechnet die Hannover Rück währungskursbereinigt mit einer stabilen bis leicht rückläufigen Bruttoprämie. Die Kapitalanlagerendite wird bei 2,7 % erwartet. Für das Nettokonzernergebnis geht die Gesellschaft von mehr als 950 Mio. EUR aus. Alle Aussagen stehen wie üblich unter dem Vorbehalt einer Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswerts von 825 Mio. EUR sowie keinen unvorhergesehenen negativen Kapitalmarktentwicklungen.

 

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