Die Entwicklung des Rückversicherungsgeschäfts verlief für uns im ersten Halbjahr 2015 sehr zufriedenstellend. In der Schaden-Rückversicherung konnten wir trotz unserer selektiven Zeichnungspolitik ein beachtliches währungskursbereinigtes Bruttoprämienwachstum erzielen. Obwohl eine Reihe kleinerer Großschäden im zweiten Quartal sowie einige nachgemeldete Großschäden für das erste Quartal zu verzeichnen waren, blieb die Großschadenbelastung insgesamt unterhalb des veranschlagten Budgets für das erste Halbjahr 2015. In der Personen-Rückversicherung konnten wir vor allem in Asien Opportunitäten nutzen und unser Ergebnis gegenüber der Vorjahresperiode verbessern.

Die gebuchte Bruttoprämie für unser gesamtes Rückversicherungsgeschäft stieg deutlich – insbesondere aufgrund des starken US-Dollars – zum 30. Juni 2015 um 21,5 % auf 8,6 Mrd. EUR (7,1 Mrd. EUR); bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum immer noch 9,5 % betragen. Damit liegen wir für das erste Halbjahr sehr gut im Plan für eine steigende Bruttoprämienentwicklung für das Gesamtjahr. Der Selbstbehalt erhöhte sich auf 88,3 % (87,7 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 20,2 % auf 7,0 Mrd. EUR (5,8 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte es ein Wachstum von 8,3 % gegeben.

Mit der Entwicklung unserer Kapitalanlagen sind wir angesichts des weiterhin niedrigen Zinsumfelds sehr zufrieden. Der Bestand unserer selbstverwalteten Kapitalanlagen ging nach dem starken Anstieg im ersten Quartal wieder merklich auf nun 37,4 Mrd. EUR zurück, liegt aber weiterhin über dem Stand vom 31. Dezember 2014 (36,2 Mrd. EUR). Ursache für den Rückgang gegenüber dem ersten Quartal sind hauptsächlich rückläufige Bewertungsreserven in Folge gestiegener Zinsen in den längeren Laufzeitenbereichen. Bei dem insgesamt weiterhin niedrigen Zinsumfeld lagen die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinserträge mit 598,7 Mio. EUR deutlich über dem Niveau der Vergleichsperiode (490,1 Mio. EUR). Hierin enthalten sind neben höheren Erträgen aus festverzinslichen Wertpapieren auch stark gestiegene Erträge aus unseren Immobilienengagements sowie der Sondereffekt aus dem Bereich Personen-Rückversicherung in Höhe von 39,3 Mio. EUR. Das Depotzinsergebnis stieg auf 197,4 Mio. EUR (174,9 Mio. EUR).

Das Ergebnis aus Kapitalanlageverkäufen fiel mit 66,6 Mio. EUR geringer aus als in der Vergleichsperiode (88,5 Mio. EUR). Im Vorjahr hatte insbesondere die Rückzahlung einer nachrangigen Anleihe zu höheren Realisierungen geführt. Bezüglich unserer erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente ergab sich ein saldierter Verlust in Höhe von 1,6 Mio. EUR; in der Vergleichsperiode war der Betrag mit 10,0 Mio. EUR positiv. Außerplanmäßige Abschreibungen fielen in der Berichtsperiode wiederum nur in einem sehr geringen Maße an.

Das Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen stieg zum 30. Juni 2015 mit 601,3 Mio. EUR (532,6 Mio. EUR) angesichts der höheren ordentlichen Erträge deutlich an. Somit konnten die geringeren Gewinnrealisierungen sowie ein niedrigeres Ergebnis aus unseren erfolgswirksam bewerteten Finanzinstrumenten deutlich überkompensiert werden. Die sich aus den selbstverwalteten Kapitalanlagen ergebende annualisierte Rendite, ohne ModCo-Derivate und Inflation Swaps, beläuft sich auf 3,4 % (3,3 %).

Mit dem operativen Ergebnis für das 1. Halbjahr in Höhe von 789,4 Mio. EUR (683,7 Mio. EUR) sind wir sehr zufrieden. Der Konzernüberschuss stieg gegenüber dem bereits sehr guten Ergebnis des Vorjahres um 19,7 % auf 531,9 Mio. EUR (444,4 Mio. EUR) an. Das Ergebnis je Aktie betrug 4,41 EUR (3,69 EUR).

Die Eigenkapitalbasis der Hannover Rück zeigte sich zum 30. Juni 2015 trotz der Dividendenzahlung von 512,5 Mio. EUR mit 7,7 Mrd. EUR (31. Dezember 2014: 7,6 Mrd. EUR) weiterhin stark. Der Buchwert je Aktie lag bei 63,62 EUR (31. Dezember 2014: 62,61 EUR). Die annualisierte Eigenkapitalrendite betrug für das erste Halbjahr 14,0 % (31. Dezember 2014: 14,7 %).

 

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