Die Hannover Rück geht trotz herausfordernder Rahmenbedingungen in der internationalen (Rück-)Versicherungswirtschaft und dem anhaltend niedrigen Zinsniveau davon aus, auch in diesem Umfeld nachhaltig erfolgreich sein zu können. Für unser Gesamtgeschäft erwarten wir im laufenden Geschäftsjahr – auf Basis konstanter Währungskurse – steigende Bruttoprämieneinnahmen.

In der Schaden-Rückversicherung gehen wir für 2015 währungskursbereinigt von einem steigenden Prämienvolumen aus, obwohl wir auch weiterhin keine Zugeständnisse an unsere konsequente Zeichnungsdisziplin machen und unverändert dort, wo die Risiken nicht angemessen gepreist sind, unsere Anteile reduzieren. Mit unserem selektiven Underwriting und der Konzentration auf unser Bestandsgeschäft sichern wir die hohe Qualität unseres Schaden-Rückversicherungsportefeuilles. Als finanzstarker Rückversicherer sehen wir trotz des hohen Wettbewerbs unverändert attraktives Geschäftspotenzial, unter anderem in Nordamerika, den asiatisch-pazifischen Märkten sowie in der fakultativen und strukturierten Rückversicherung und auch bei den landwirtschaftlichen Risiken. Wir konnten im ersten Quartal einige attraktive, recht großvolumige neue Verträge zeichnen, sodass wir nunmehr ein etwas höheres Wachstum für das Gesamtjahr erwarten, als wir dies noch Ende 2014 taten.

Auch mit den Ergebnissen der Erneuerungsrunde zum 1. April sind wir insgesamt zufrieden. Zu diesem Zeitpunkt wird traditionell das Geschäft in Japan erneuert und es stehen zudem Vertragsverlängerungen – wenn auch in einem geringeren Umfang – für die Märkte Australien, Neuseeland und Korea an.

In Japan nahm der Druck auf die Raten für Naturkatastrophendeckungen erwartungsgemäß weiter zu; dennoch konnten wir risikoangemessene Preise erzielen. In der Allgemeinen Unfallversicherung und im Segment der Sachdeckungen pro Risiko waren im Wesentlichen nur sehr geringe Preisrückgänge zu verzeichnen. Im Haftpflichtbereich hingegen stiegen die Raten weiter leicht an. Durch Verbesserung unserer Position bei einzelnen Kernkunden konnten wir für das Gesamtprämienvolumen unseres japanischen Portefeuilles in Originalwährung sogar ein leichtes Wachstum verzeichnen. Insgesamt sind wir mit den Ergebnissen der Vertragserneuerung für unser japanisches Geschäft zufrieden; unsere Marktposition konnten wir angesichts unserer guten und langfristigen Beziehungen zu unseren Zedenten erfolgreich erhalten.

In Korea, wo nur ein kleiner Teil unseres Geschäfts zur Erneuerung anstand, sind die Marktverhältnisse weiterhin schwierig, sodass wir unser Portefeuille weiter konsolidiert haben. In Indien erwiesen sich die Vertragserneuerungen schwieriger als erwartet. Die Preise für traditionelles Schaden-Rückversicherungsgeschäft fielen trotz steigender Exponierungen auf breiter Front. Vor diesem Hintergrund haben wir unser Engagement in diesem Markt zurückgefahren.

Ein geringer Teil des US-Sach-Katastrophengeschäfts stand ebenfalls zum 1. April zur Vertragserneuerung an. Erwartungsgemäß war hier ein erneuter Prämienabrieb zwischen 5 % und 10 % zu verzeichnen. Eine weitere Aufweichung der Konditionen gab es jedoch nicht. Da wir mehr Geschäft mit unseren Hauptkunden gezeichnet haben, stieg unser Prämienvolumen leicht an.

Für unser Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung streben wir unverändert eine EBIT-Marge von mindestens 10 % an. Als Ziel für unsere kombinierte Schaden- / Kostenquote gehen wir von einem Wert unterhalb von 96 % aus.

Auch für die Personen-Rückversicherung erwarten wir für 2015 weltweit eine erfreuliche Geschäftsentwicklung. Die positiven Entwicklungen, die wir zum Ende des abgelaufenen Jahres beobachten konnten, haben sich fortgesetzt, sodass sich die Profitabilität des Geschäfts weiter deutlich verbessern sollte.

Mit dem Jahr 2015 hat die finale Phase der Vorbereitung auf die Einführung von Solvency II begonnen. Unsere intensiven Vorbereitungen haben wir abgeschlossen und sehen uns mit Blick auf die Einführung zum 1. Januar 2016 gut aufgestellt.

In den Bereichen Financial Solutions und Longevity gehen wir von einer kontinuierlich steigenden Nachfrage nach individuellen Rückversicherungslösungen aus. Die älter werdende Bevölkerung in den Industrieländern sorgt dafür, dass der Bedarf an finanzorientierten Rückversicherungslösungen zum Schutz und zur Abdeckung des Langlebigkeitsrisikos weiter steigt. Im Bereich der Financial Solutions erwarten wir eine erhöhte Nachfrage nach kapitalentlastenden Rückversicherungsprodukten, die auch zur Optimierung der Solvenz- bzw. Liquiditätssituation beitragen und auf die individuellen Kundenbedürfnisse ausgerichtet sind. Die stetig wachsende, urbane Mittelschicht in den Schwellenländern, wie der Volksrepublik China, Südafrika, Brasilien sowie Indien und Länder in Südostasien, generiert eine hohe Nachfrage nach Produkten zur finanziellen Absicherung der Familie sowie der Altersvorsorge. In diesem Segment erwarten wir ein vielversprechendes Geschäftspotenzial.

Für unser gesamtes Personen-Rückversicherungsportefeuille gehen wir währungskursbereinigt von einem organischen Wachstum und einem steigenden Gewinn aus. Für 2015 erwarten wir unverändert einen Neugeschäftswert oberhalb von 180 Mio. EUR. Als Ziel für die EBIT-Marge des Financial Solutions- und Longevity-Geschäfts streben wir jeweils 2 % an, für das Mortality- und Morbidity-Geschäft 6 %.

Für unsere IVC-Ziele – mit denen wir die ökonomische Wertschöpfung abbilden – gehen wir für die Schaden-Rückversicherung von mindestens 2 % xRoCA und für die Personen-Rückversicherung von mindestens 3 % xRoCA aus.

Der zu erwartende positive Cashflow, den wir aus der Versicherungstechnik und den Kapitalanlagen selbst generieren, sollte – stabile Währungskurse und Renditeniveaus unterstellt – zu einem weiteren Anstieg des Kapitalanlagebestands führen. Bei den festverzinslichen Wertpapieren legen wir weiterhin Wert auf eine hohe Qualität und Diversifikation unseres Portefeuilles. Bezüglich der Verteilung unserer Kapitalanlagen auf die einzelnen Anlageklassen planen wir derzeit keine nennenswerten Veränderungen. Hier wird der Fokus vorrangig auf Stabilität bei auskömmlichem Risiko-Ertrags-Verhältnis liegen, von dem aus wir flexibel auf allgemeine Entwicklungen und sich bietende Opportunitäten reagieren können. Für 2015 streben wir eine Kapitalanlagerendite von 3,0 % an.

Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 690 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2015 unverändert von einem Nettokonzerngewinn in der Größenordnung von 875 Mio. EUR aus.

Als Ausschüttungsquote für die Dividende des laufenden Geschäftsjahres sieht die Hannover Rück 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Diese Quote könnte sich bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation aus Kapitalmanagementgesichtspunkten erhöhen.

 

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