Kennzahlen zur Schaden-Rückversicherung | |||||||
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in Mio. EUR | 2018 | 2017 | |||||
1.1. – 31.3. | 1.4. – 30.6. |
+/– Vorjahr |
1.1. – 30.6. | +/– Vorjahr |
1.4. – 30.6. | 1.1. – 30.6. | |
Gebuchte Bruttoprämie | 3.578,7 | 2.888,4 | +10,5 % | 6.467,1 | +19,2 % | 2.612,7 | 5.427,5 |
Verdiente Nettoprämie | 2.424,9 | 2.750,0 | +28,1 % | 5.174,8 | +20,0 % | 2.147,0 | 4.312,8 |
Versicherungstechnisches Ergebnis | 91,8 | 112,9 | +93,6 % | 204,7 | +37,4 % | 58,3 | 149,0 |
Kapitalanlageergebnis | 268,0 | 235,0 | +1,2 % | 503,0 | +5,8 % | 232,1 | 475,5 |
Operatives Ergebnis (EBIT) | 338,9 | 349,9 | +7,8 % | 688,8 | +8,6 % | 324,5 | 634,3 |
Konzernergebnis | 234,8 | 199,6 | -12,7 % | 434,4 | -2,1 % | 228,6 | 444,0 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,95 | 1,66 | -12,7 % | 3,60 | -2,1 % | 1,90 | 3,68 |
EBIT-Marge1 | 14,0 % | 12,7 % | 13,3 % | 15,1 % | 14,7 % | ||
Kombinierte Schaden- / Kostenquote2 | 95,9 % | 95,6 % | 95,7 % | 97,4 % | 96,5 % | ||
Selbstbehalt | 91,6 % | 91,3 % | 91,4 % | 90,3 % | 89,4 % | ||
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In der globalen Schaden-Rückversicherung hält der intensive Wettbewerb auch nach den hohen Sturmschäden des vergangenen Jahres weiter an; das Angebot für Rückversicherungsdeckungen übersteigt weiterhin deutlich die Nachfrage. Auch wenn in Teilen die Geschäftsergebnisse der Erstversicherer unter Druck geraten sind, ist die Kapitalausstattung der meisten Gesellschaften nach wie vor ausreichend. Dennoch können wir eine steigende Nachfrage nach Rückversicherung beobachten, da die Erstversicherungen verstärkt Rückversicherung zur Begrenzung der Volatilität ihrer Ergebnisse nutzen.
Ein weiterer Faktor für den anhaltenden Druck auf Preise und Konditionen – besonders im US-Naturkatastrophengeschäft – sind die zusätzlichen Kapazitäten aus dem Markt für die Verbriefung von Versicherungsrisiken (Insurance-Linked- Securities, ILS). Hier war im Anschluss an die jüngsten Großschäden festzustellen, dass die meisten Investoren dem ILS-Markt treu geblieben sind, um von steigenden Preisen als Konsequenz aus der hohen Schadenlast zu profitieren. Durch die zusätzliche Kapazität haben sich die Preissteigerungen allerdings nicht in der erwarteten Höhe realisiert.
Diese Rahmenbedingungen prägten die Vertragserneuerungsrunden des ersten Halbjahres. Zum 1. April stand die Erneuerung für Japan sowie volumenmäßig kleinere Vertragsverlängerungen für die Märkte Australien, Neuseeland, Korea und Nordamerika an. Das gesamte Prämienvolumen aus dieser Vertragserneuerungsrunde erhöhte sich um 10,3 %. Den zur Vertragsverlängerung anstehenden Teil des Nordamerikageschäftes konnten wir preisadäquat abschließen. Leicht ausbauen konnten wir das Sachgeschäft aufgrund vorteilhafter Konditionen, insbesondere in den schadenbelasteten Programmen.
In Japan haben sich die Raten für das Haftpflichtgeschäft nach vorangegangenen Schäden verbessert. Angesichts einer geplanten Anteilsreduzierung bei einem großvolumigen Vertrag ging die Prämie jedoch leicht zurück. Auch in Südkorea haben wir Anteile des Geschäftes nicht verlängert; Preise und Bedingungen waren aufgrund des dortigen Wettbewerbes nicht attraktiv genug. Erfreulich zulegen konnte die Hannover Rück dagegen im Bereich der landwirtschaftlichen Risiken.
Die gebuchte Bruttoprämie für unser Gesamtportefeuille in der Schaden-Rückversicherung stieg zum 30. Juni 2018 um 19,2 % auf 6,5 Mrd. EUR (5,4 Mrd. EUR). Hier schlug sich erneut der anhaltende Bedarfsanstieg bei solvenzentlastenden Rückversicherungslösungen sowohl in Europa als auch in Nordamerika nieder. Prämienrückgänge in anderen Bereichen konnten damit mehr als kompensiert werden. Bei konstanten Währungskursen hätte der Anstieg der gebuchten Bruttoprämie in der Schaden-Rückversicherung sogar 27,6 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode auf 91,4 % (89,4 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 20 % auf 5,2 Mrd. EUR (4,3 Mrd. EUR) und auf währungskursbereinigter Basis um 28,4 %.
Die Netto-Großschadenbelastung zum 30. Juni 2018 lag mit 93,3 Mio. EUR unter dem Wert der ebenfalls wenig belasteten Vergleichsperiode (122,9 Mio. EUR). Zu den größten Schäden aus Naturkatastrophen zählte neben dem europäischen Wintersturm „Friederike“ ein Erdbeben in Papua-Neuguinea. In Summe lag die Großschadenbelastung deutlich unter unserem Erwartungswert von 351 Mio. EUR für das erste Halbjahr.
Das versicherungstechnische Ergebnis für die gesamte Schaden-Rückversicherung verbesserte sich um 37,4 % auf 204,7 Mio. EUR (149,0 Mio. EUR). Die kombinierte Schaden-/Kostenquote von 95,7 % (96,5 %) liegt weiterhin im Rahmen unserer Planung hinsichtlich unseres Zieles einer Quote von 96 % oder weniger für das Gesamtjahr.
Sehr erfreulich entwickelte sich mit 503,0 Mio. EUR (475,5 Mio. EUR) das Ergebnis unserer Kapitalanlagen. Angesichts leicht höherer Erträge aus Realisaten stieg das Ergebnis aus selbst verwalteten Kapitalanlagen um 2,7 % auf 486,7 Mio. EUR (473,7 Mio. EUR). Das Ergebnis aus bei Zedenten gehaltenen Kapitalanlagen stieg auf 16,3 Mio. EUR (1,8 Mio. EUR).
Insgesamt verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT) für das Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung zum 30. Juni 2018 um 8,6 % auf 688,8 Mio. EUR (634,3 Mio. EUR). Die EBIT-Marge lag mit 13,3 % (14,7 %) wieder deutlich über unserem Zielwert von mindestens 10 %. Das Konzernergebnis des Segmentes fiel aufgrund eines höheren Steueraufwandes um 2,1 % auf 434,4 Mio. EUR (444,0 Mio. EUR).