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Die Hannover Rück geht trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen in der internationalen (Rück-)Versicherung und des anhaltend niedrigen Zinsniveaus davon aus, weiterhin nachhaltig erfolgreich sein zu können. Für ihr Gesamtgeschäft erwartet die Gesellschaft im laufenden Geschäftsjahr – auf Basis konstanter Währungskurse – ein Wachstum des Bruttoprämienvolumens von 5 % bis 10 %.

In der Schaden-Rückversicherung erwarten wir für das Gesamtjahr 2015 trotz unserer konsequent selektiven Zeichnungspolitik währungskursbereinigt steigende Prämieneinnahmen. Angesichts unserer Finanzstärke und unserer sehr guten Positionierung sehen wir weiterhin attraktives Geschäftspotenzial. Dabei sind vor allem die asiatisch-pazifischen Märkte, Nord- und Lateinamerika sowie das Geschäft der landwirtschaftlichen Risiken zu nennen. Auch im Bereich der fakultativen und strukturierten Rückversicherung bieten sich uns gute Wachstumschancen.

Für die bevorstehende Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2016 erwartet die Hannover Rück einen nachlassenden Druck auf die Preise und Konditionen. Die Anzeichen für eine steigende Nachfrage nach hochwertigem Rückversicherungsschutz in den entwickelten Märkten als Folge der anziehenden Konjunktur in den USA sollte die Marktentwicklung insgesamt positiv beeinflussen. Rückversicherer mit exzellentem Rating dürften im Besonderen von dieser Entwicklung profitieren. Angesichts der gestiegenen Frequenz von Einzelrisikoschäden im laufenden Geschäftsjahr sollten sich die Rückversicherungspreise teilweise stabilisieren bzw. sich in einigen Sparten und Märkten Raum für Ratenerhöhungen bieten.

Für unser gesamtes Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung streben wir unverändert eine EBIT-Marge von mindestens 10 % an. Als Ziel für unsere kombinierte Schaden-/ Kostenquote gehen wir von einem Wert unterhalb von 96 % aus.

Das Geschäft der Personen-Rückversicherung ist im bisherigen Jahresverlauf zwar in einzelnen Regionen teilweise volatil, aber insgesamt zufriedenstellend verlaufen. Für das verbleibende vierte Quartal des Jahres erwarten wir, dass sich diese Entwicklung fortsetzt und das Personen-Rückversicherungsgeschäft einen steigenden Beitrag zum Unternehmensjahresergebnis beisteuern wird.

Die weiterhin niedrigen Zinsen bleiben für die Erstversicherer eine Herausforderung; so haben sich in Deutschland weitere Anbieter vom Neugeschäft mit traditionellen Lebensversicherungspolicen mit garantiertem Zins zurückgezogen. Immer mehr Erstversicherer ziehen in Erwägung, Lebensversicherungsbestände, die für Neugeschäft geschlossen sind, an professionelle Konsolidierungsplattformen zu verkaufen, um u. a. Administrationskosten zu sparen. Hier sehen wir aufgrund unserer Erfahrungen Geschäftspotenziale. Auch die Einführung von Solvency II sowie Änderungen aufsichtsrechtlicher Regelungen außerhalb Europas sorgen für eine steigende Nachfrage bei kapitalentlastenden Rückversicherungslösungen im Financial Solutions-Bereich.

In den osteuropäischen Märkten gehen wir von einer unveränderten Nachfrage im Bereich des Bankenvertriebs aus. Für innovative Produkte, die die klassische Absicherung des Lebens mit einem umfangreichen Angebot zusätzlicher Leistungen und Vergünstigungen für eine bewusste, gesunde Lebensweise bieten, sehen wir weltweit interessante Marktopportunitäten, insbesondere im asiatischen Raum und auf dem nordamerikanischen Kontinent. Auch bei der Absicherung von Langlebigkeitsrisiken erwarten wir weltweit einen stetig wachsenden Bedarf. Mit unserer langjährigen Expertise auf diesem Gebiet sind wir daher ein präferierter Partner bei unseren Kunden für die Übernahme von Langlebigkeitsportefeuilles jeglicher Größe.

In der Personen-Rückversicherung gehen wir für das verbleibende Jahr 2015 unverändert von einem währungskursadjustierten, organischen Bruttoprämienwachstum und einem steigenden Gewinn aus. Darüber hinaus streben wir unverändert einen Neugeschäftswert von über 180 Mio. EUR an. Die Zielmargen für unsere Reporting-Kategorien haben weiter Bestand: mindestens 2 % für das Financial Solutions- und Longevity-Geschäft und mindestens 6 % für unser Mortality- und Morbidity-Geschäft.

Der zu erwartende positive Cashflow, den wir aus der Versicherungstechnik und den Kapitalanlagen selbst generieren, sollte – stabile Währungskurse und Renditeniveaus unterstellt – zu einem weiteren Anstieg des Kapitalanlagebestands führen. Bei den festverzinslichen Wertpapieren legen wir weiterhin Wert auf eine hohe Qualität und Diversifikation unseres Portefeuilles. Bezüglich der Verteilung von Neuanlagen aus Cash Flows bzw. Fälligkeiten verfolgen wir anhaltend eine graduelle Erhöhung der Anteile im BBB- und niedrigeren Ratingsegmenten bei gleichzeitiger, proportional stärkerer Investition in hoch liquide Staatsanleihen bester Qualität. Dabei wird der Fokus unverändert vorrangig auf Stabilität bei auskömmlichem Risiko-Ertrags-Verhältnis liegen. Auch eine Ausweitung unseres Engagements in Immobilien und Aktien prüfen wir vor diesem Hintergrund und beobachten die Marktentwicklung hinsichtlich sich bietender Gelegenheiten. Für 2015 streben wir eine Kapitalanlagerendite von 3,0 % an.

Für den Nettokonzerngewinn des Geschäftsjahres 2015 gehen wir von einem Wert in der Größenordnung von 950 Mio. EUR aus. Prämisse hierfür ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 690 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt.

Als Ausschüttungsquote für die Dividende des laufenden Geschäftsjahres sieht die Hannover Rück 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Diese Quote könnte sich bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation aus Kapitalmanagementgesichtspunkten erhöhen.

 

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