Kapitalanlageergebnis
in Mio. EUR 2015    2014 
1.1. –
30.6.
1.7. –
30.9.
+/–
Vorjahr
1.1. –
30.9.
+/–
Vorjahr
1.7. –
30.9.
1.1. –
30.9.
Ordentliche Kapitalanlageerträge1 598,7 313,8+4,0 %912,5+15,2 % 301,7791,8
Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen 4,6 4,28,8+61,0 % 1,25,5
Realisierte Gewinne / Verluste 66,6 57,5+17,8 %124,2-9,6 % 48,9137,4
Abschreibungen2 14,7 9,4+61,8 %24,1+49,3 % 5,816,1
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten3 -1,6 -7,6-9,2 -18,8-8,8
Kapitalanlageaufwendungen 52,3 28,1+19,0 %80,4+9,1 % 23,673,7
Nettoerträge aus selbstverwalteten Kapitalanlagen 601,3 330,5+8,9 %931,8+11,5 % 303,5836,0
Depotzinserträge und -aufwendungen 197,4 95,5-13,5 %292,9+2,7 % 110,3258,3
Kapitalanlageergebnis 798,8 426,0+2,9 %1.224,7+9,2 % 413,81.121.3

Die Kapitalanlagepolitik der Hannover Rück orientiert sich unverändert an den folgenden zentralen Anlagegrundsätzen:

  • Generierung stabiler und risikoadäquater Erträge unter gleichzeitiger Wahrung eines hohen Qualitätsstandards des Portefeuilles;
  • Gewährleistung der Liquidität und Zahlungsfähigkeit der Hannover Rück zu jeder Zeit;
  • hohe Diversifizierung der Risiken;
  • Begrenzung von Währungskurs- und Laufzeitrisiken durch kongruente Währungs- und Laufzeitbedeckung.

Das Kapitalanlageumfeld gestaltete sich auch im vorliegenden Berichtszeitraum wieder herausfordernd und war bei hoher Volatilität geprägt durch ein insgesamt niedriges Zinsniveau, aber auch durch teilweise gestiegene Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen. Für deutsche Staatsanleihen waren bei kürzeren Laufzeiten nochmals leichte Renditerückgänge zu beobachten. Weiterhin ergeben sich für diese somit bis in den mittleren Laufzeitenbereich hinein negative Nettorenditen. Das Renditeniveau von US-Staatsanleihen senkte sich über den Berichtszeitraum lediglich bei mittleren Laufzeiten leicht ab. Britische Staatsanleihen zeigten sich in der bisherigen Jahresbilanz in den für uns relevanten Laufzeiten praktisch unverändert. Die Risikoaufschläge auf europäische und US-Unternehmensanleihen verzeichneten insbesondere in den mittleren Bonitätsklassen teils relativ deutliche Anstiege, wodurch sich letztlich aber auch Kaufgelegenheiten in sonst von hohen Preisen gekennzeichneten Märkten ergaben. Die Kapitalmärkte waren zudem geprägt durch Unsicherheit bezüglich einer möglichen Zinswende in den USA und schwindendes Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der chinesischen Wirtschaft.

In Summe gingen die unrealisierten Gewinne unserer festverzinslichen Wertpapiere auf 1.258,5 Mio. EUR (1.743,6 Mio. EUR) zurück. Der Bestand unserer selbstverwalteten Kapitalanlagen lag mit 37,7 Mrd. EUR über dem des Vorjahres (31. Dezember 2014: 36,2 Mrd. EUR). Dies ist vorrangig auf Effekte aus gegenüber dem Euro aufgewerteten Währungen – und hierbei insbesondere aus dem US-Dollar – zurückzuführen, die rückläufige Bewertungsreserven in Folge gestiegener Risikoaufschläge und Abflüsse durch Dividendenzahlung und eine Bondrückzahlung kompensieren konnten. Die Allokation unserer Kapitalanlagen auf die einzelnen Wertpapierklassen haben wir im dritten Quartal durch den Start des Aufbaus eines Aktienportefeuilles weiter diversifiziert. Außerdem haben wir unser Engagement in Immobilien weiter ausgebaut und den Anteil hochverzinslicher Anleihen am Gesamtportefeuille erhöht. Die modifizierte Duration des Portefeuilles unserer festverzinslichen Wertpapiere war mit 4,5 (4,6) im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert.

Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinserträge lagen trotz des weiterhin niedrigen Zinsniveaus mit 912,5 Mio. EUR deutlich über dem Niveau der Vergleichsperiode (791,8 Mio. EUR). Dies ist zum einen auf den Sonderertrag aus dem Lebensrückversicherungsgeschäft, aber auch auf deutlich gestiegene Erträge aus festverzinslichen Kapitalanlagen und Immobilien zurückzuführen, wozu wiederum die Erträge aus den gegenüber dem Euro erstarkten Währungen vermehrt beitrugen. Auch unser Engagement in hochverzinslichen Investmentfonds wirkte sich hier sehr erfreulich aus. Das Depotzinsergebnis stieg zudem leicht auf 292,9 Mio. EUR (285,3 Mio. EUR).

Abschreibungen waren insgesamt in Höhe von lediglich 24,1 Mio. EUR (16,1 Mio. EUR) vorzunehmen. Davon entfielen 2,4 Mio. EUR auf festverzinsliche Wertpapiere (0,0 Mio. EUR) und 3,0 Mio. EUR (2,4 Mio. EUR) auf alternative Kapitalanlagen. Auf Aktien waren 1,0 Mio. EUR (0,0 Mio. EUR) abzuschreiben. Der Großteil des Abschreibungsaufwands entfällt jedoch auf die planmäßigen Abschreibungen auf direkt gehaltene Immobilien, die sich auf 16,8 Mio. EUR (13,7 Mio. EUR) erhöht haben und unser weiter gestiegenes Engagement in diesem Bereich widerspiegeln. Den Abschreibungen standen keine Zuschreibungen (0,0 Mio. EUR) gegenüber.

Das saldierte Ergebnis aus der Veräußerung von Kapitalanlagen betrug 124,2 Mio. EUR (137,4 Mio. EUR) und ist zu einem großen Teil auf Umschichtungen im Zuge der Bereitstellung von Liquidität für Dividendenzahlungen, der Umstellung der funktionalen Währung unserer irischen Tochtergesellschaft auf US-Dollar sowie aus Umschichtungen im Zuge des Ausbaus der Anlageklassen Fixed Income Enhancements und Emerging Markets zurückzuführen.

Für das Kreditrisiko spezieller Lebensrückversicherungsverträge (ModCo), bei denen Wertpapierdepots von Zedenten in unserem Namen gehalten werden, bilanzieren wir ein Derivat, aus dessen Wertentwicklung im Berichtszeitraum erfolgswirksame unrealisierte Verluste in Höhe von 18,9 Mio. EUR entstanden (-1,6 Mio. EUR). Aus den im Jahr 2010 zur Absicherung eines Teils der Inflationsrisiken unserer versicherungstechnischen Schadenreserven abgeschlossenen Inflation Swaps ergab sich kein erfolgswirksames unrealisiertes Ergebnis mehr (-4,2 Mio. EUR), da diese Kontrakte im Laufe des zweiten Quartals ausliefen oder beendet wurden. Zukünftig stellen wir diesen Schutz einzig über die bereits im Bestand befindlichen Anleihen, deren Kuponzahlungen inflationsgeschützt sind, sicher. Insgesamt beliefen sich die unrealisierten Verluste unserer erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände auf 9,2 Mio. EUR (-8,8 Mio. EUR).

Unser Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen lag mit 1.224,7 Mio. EUR deutlich über dem der Vorjahresperiode (1.121,3 Mio. EUR). Angesichts des niedrigen Zinsniveaus ist es sehr erfreulich, dass wir die ordentlichen Kapitalanlageerträge auch durch ein höheres Ergebnis aus festverzinslichen Wertpapieren steigern konnten, wobei wir außerdem von Währungskursentwicklungen profitieren konnten. Aber auch gestiegene Erträge aus Immobilien und der Sondereffekt aus dem Personen-Rückversicherungsbereich wirken sich hier deutlich aus. Somit konnten leicht erhöhte Abschreibungen und die etwas geringeren Realisierungen deutlich überkompensiert werden. Das Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen betrug 931,8 Mio. EUR (836,0 Mio. EUR), woraus sich eine annualisierte Durchschnittsrendite (exklusive der Effekte aus ModCo und Inflation Swaps von 3,5 % ergibt. Hier schlägt sich zwar auch der genannte Sondereffekt aus der Personen-Rückversicherung nieder; dennoch sind wir damit auf einem sehr guten Weg, die für das Gesamtjahr erwartete Zielmarke von 3,0 % sogar zu übertreffen.

 

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