Kennzahlen zur Schaden-Rückversicherung | |||||||
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in Mio. EUR | 2018 | 2017 | |||||
1.1. – 30.6. | 1.7. – 30.9. |
+/– Vorjahr |
1.1. – 30.9. | +/– Vorjahr |
1.7. – 30.9. | 1.1. – 30.9. | |
Gebuchte Bruttoprämie | 6.467,1 | 3.190,4 | +15,1 % | 9.657,5 | +17,8 % | 2.771,9 | 8.199,3 |
Verdiente Nettoprämie | 5.174,8 | 2.842,0 | +16,5 % | 8.016,8 | +18,7 % | 2.439,9 | 6.752,6 |
Versicherungstechnisches Ergebnis | 204,7 | 27,9 | -106,1 % | 232,6 | -458,1 | -309,1 | |
Kapitalanlageergebnis | 503,0 | 281,0 | -40,4 % | 783,9 | -17,2 % | 471,2 | 946,7 |
Operatives Ergebnis (EBIT) | 688,8 | 314,8 | 1.003,6 | +66,8 % | -32,6 | 601,7 | |
Konzernergebnis | 434,4 | 237,9 | 672,4 | +49,8 % | 4,8 | 448,7 | |
Ergebnis je Aktie in EUR | 3,60 | 1,97 | 5,58 | +49,8 % | 0,04 | 3,72 | |
EBIT-Marge1 | 13,3 % | 11,1 % | 12,5 % | -1,3 % | 8,9 % | ||
Kombinierte Schaden- / Kostenquote2 | 95,7 % | 98,7 % | 96,8 % | 118,3 % | 104,4 % | ||
Selbstbehalt | 91,4 % | 89,9 % | 90,9 % | 88,8 % | 89,2 % | ||
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Auf den weltweiten Schaden-Rückversicherungsmärkten herrscht nach wie vor ein Überangebot an Kapital zur Deckung von Risiken. Daran haben die hohen Sturmschäden des vergangenen Jahres nur wenig geändert. Zugleich sorgen die zusätzlichen Kapazitäten aus dem Markt für die Verbriefung von Versicherungsrisiken (InsuranceLinked Securities, ILS) für einen anhaltenden Druck auf Preise und Konditionen. Das Umfeld, in dem sich die Hannover Rück bewegt bleibt somit weiter herausfordernd.
Allerdings ist auch nach wie vor eine erhöhte Nachfrage sowohl in bestimmten Regionen Asiens und Nordamerikas, als auch in Bereichen wie der Rückversicherung von Cyberrisiken, Teilen des Spezialgeschäftes und bei kapitalsteuernden Deckungen im Bereich der strukturierten Rückversicherung zu beobachten.
Die Vertragserneuerungsrunden in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Juni und 1. Juli 2018 waren von unverändert intensivem Wettbewerb geprägt. Zu diesem Zeitpunkt wurden Teile des Nordamerikageschäftes, der Naturkatastrophenrisiken sowie Teile des Bereiches Kredit und Kaution erneuert. Zudem fand auch die Haupterneuerung des Geschäftes in Australien und Neuseeland statt, wo wir während der Erneuerung zum 1. Juli weitere Preisabriebe verhindern konnten und bei schadenbehafteten Programmen zum Teil signifikante Ratenerhöhungen durchsetzen konnten. Dadurch sollte die Profitabilität des Geschäftes steigen. Mit der Vertragserneuerung für den nordamerikanischen Markt sind wir insgesamt zufrieden; wir haben unser Prämienvolumen wie im Vorjahr erneut um rund 15 % erhöht. Dabei konnten wir bei ausgewählten Kunden eine Ausweitung unseres Geschäftes erreichen. Im Bereich Naturkatastrophendeckungen haben wir unsere gewinnorientierte Zeichnungspolitik fortgesetzt, sodass sich unsere Exponierung komfortabel innerhalb unseres zum Vorjahr unveränderten Risikoappetits bewegte. Bei einigen größeren Kundenbeziehungen, insbesondere in Nordamerika und Europa, konnten wir unsere Position deutlich verbessern. Insgesamt stieg das Prämienvolumen des am 1. Juni und 1. Juli zur Erneuerung anstehenden Portefeuilles um 16 %.
Die gebuchte Bruttoprämie für unser Gesamtportefeuille zum 30. September 2018 stieg deutlich um 17,8 % auf 9,7 Mrd. EUR (8,2 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 24,0 % betragen. Unser Selbstbehalt erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode auf 90,9 % (89,2 %). Die verdiente Nettoprämie verbesserte sich um 18,7 % auf 8,0 Mrd. EUR (6,8 Mrd. EUR); auf währungskursbereinigter Basis hätte das Wachstum sogar 24,9 % betragen.
Nachdem das erste Halbjahr durch einen sehr moderaten Großschadenverlauf gekennzeichnet war, war im dritten Quartal ein Schadenaufkommen zu verzeichnen, das sich im Wesentlichen im Rahmen der Quartalserwartungen bewegte. Zu den größten Schäden des dritten Quartals zählten Taifun Jebi in Japan, für den wir eine Nettoschadenbelastung von 103 Mio. EUR erwarten, sowie die Taifune Prapiroon und Trami mit 54 Mio. EUR sowie 22 Mio. EUR. Für Hurrikan Florence rechnen wir mit einer Nettobelastung von 40 Mio. EUR. Von Menschen verursachte Großschäden beliefen sich im dritten Quartal auf knapp 30 Mio. EUR. Insgesamt lag unsere Netto- Großschadenbelastung damit auf Sicht von neun Monaten bei 364,6 Mio. EUR (894,3 Mio. EUR). Die Netto-Großschadenbelastung für die ersten neun Monate des Jahres blieb damit komfortabel innerhalb des von uns vorgesehenen Großschadenbudgets von 630 Mio. EUR.
Das versicherungstechnische Ergebnis für die gesamte Schaden-Rückversicherung verbesserte sich angesichts der reduzierten Belastung aus Großschäden auf 232,6 Mio. EUR (-309,1 Mio. EUR). Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich somit auf 96,8 % (104,4 %), blieb jedoch leicht über unserem Zielwert von 96 % oder besser für das Gesamtjahr. Grund hierfür war neben dem starken Wachstum im Bereich der mit geringeren Margen operierenden strukturierten Rückversicherung auch eine zunehmende Frequenz kleinerer und mittlerer Schäden. Im isolierten dritten Quartal betrug die kombinierte Schaden-/Kostenquote 98,7 % (118,3 %).
Das Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen für die Schaden-Rückversicherung reduzierte sich auf 757,3 Mio. EUR (933,3 Mio. EUR). Grund für den Rückgang ist vor allem der Wegfall des positiven Effektes aus dem Aktienverkauf im Vorjahr.
Das operative Ergebnis (EBIT) für das Geschäftsfeld Schaden- Rückversicherung betrug 1.003,6 Mio. EUR (601,7 Mio. EUR). Dies entspricht einem Anstieg von 66,8 %. Die EBIT-Marge lag mit 12,5 % (8,9 %) über unserem Zielwert von mindestens 10 %. Das Konzernergebnis für die Schaden-Rückversicherung erhöhte sich um 49,8 % auf 672,4 Mio. EUR (448,7 Mio. EUR).