Die Hannover Rück konnte ihr Neun-Monats-Konzernergebnis zum 30. September 2018 gegenüber dem von einer außerordentlich hohen Schadenbelastung geprägten Vorjahr um 32,1 % auf 725,3 Mio. EUR verbessern und bestätigt ihr Gewinnziel für das Gesamtjahr.
In der Schaden-Rückversicherung prägten im dritten Quartal erneut Großschäden das Bild, wenn auch nicht annähernd im Ausmaß wie im Vorjahr. Unter anderem verursachten die Taifune Jebi, Prapiroon und Trami in Japan oder Hurrikan Florence in den USA große Verwüstungen. Mit diesen Schäden wurde unser Großschadenbudget für das dritte Quartal weitgehend ausgeschöpft, liegt aber immer noch im Rahmen unserer Erwartungen. Dies haben wir nicht zuletzt der Schutzwirkung unserer eigenen Rückversicherungsabgaben insbesondere für Naturkatastrophenschäden zu verdanken, über die wir unsere Risiken etwa bei anderen Rückversicherern oder über die Kapitalmärkte absichern. Da wir neben den bereits erwähnten Großschäden auch eine zunehmende Frequenz kleinerer und mittlerer Schäden feststellen, bleibt das Marktumfeld der Schaden-Rückversicherung jedoch weiter herausfordernd.
In der Personen-Rückversicherung führten die Maßnahmen zur Verbesserung unseres US-amerikanischen Mortalitätsgeschäftes zu Ergebnisbelastungen. Wir nehmen dies in Kauf und vermeiden damit zukünftige Verluste. Insgesamt sehen wir für die Personen-Rückversicherung in den internationalen Märkten nach wie vor vielversprechende Geschäftschancen, etwa bei individuellen Langlebigkeitsprodukten.
Auf Konzernebene stieg die gebuchte Bruttoprämie seit Jahresbeginn um 11,2 % auf 15,0 Mrd. EUR (Vorjahr: 13,5 Mrd. EUR) Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 16,5 % betragen. Wir liegen damit über unserem Ziel eines währungsbereinigten Wachstums von mehr als 10 %. Unser Selbstbehalt erhöhte sich auf 90,8 % (90,1 %). Die verdiente Nettoprämie verzeichnete einen Anstieg von 10,7 % auf 12,8 Mrd. EUR (11,5 Mrd. EUR), was einem währungskursbereinigten Wachstum von 15,9 % entspricht.
Mit der Entwicklung unserer Kapitalanlagen in den ersten neun Monaten sind wir angesichts des schwierigen Umfelds sehr zufrieden. Der Bestand unserer selbstverwalteten Kapitalanlagen erhöhte sich auf 41,5 Mrd. EUR (31. Dezember 2017: 40,1 Mrd. EUR). Die ordentlichen Kapitalanlageerträge lagen mit 991,4 Mio. EUR (942,6 Mio. EUR) leicht über dem Vorjahresniveau. Hier spiegeln sich insbesondere höhere ordentliche Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren sowie höhere Erträge aus privatem Beteiligungskapital und Immobilien wider. Aufgrund des großen positiven Effektes aus dem Aktienverkauf im Vorjahr ging das Nettokapitalanlageergebnis erwartungsgemäß auf 1.155,4 Mio. EUR (1.382,5 Mio. EUR) zurück. Davon entfielen auf selbstverwaltete Kapitalanlagen 992,1 Mio. EUR (1.202,4 Mio. EUR). Daraus ergibt sich eine sehr erfreuliche annualisierte Durchschnittsrendite (exklusive der Effekte aus ModCo- Derivaten) von 3,3 %. Diese liegt deutlich über der für das Gesamtjahr gesetzten Zielmarke von mindestens 2,7 %.
Das operative Ergebnis (EBIT) für den Hannover Rück-Konzern zum 30. September 2018 stieg um 43,5 % auf 1.157,1 Mio. EUR (806,4 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss verbesserte sich in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich um 32,1 % auf 725,3 Mio. EUR (548,9 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 6,01 EUR (4,55 EUR).
Das Eigenkapital der Hannover Rück zum 30. September 2018 reduzierte sich leicht auf 8,4 Mrd. EUR (31. Dezember 2017: 8,5 Mrd. EUR). Der Buchwert je Aktie lag damit bei 69,27 EUR (31. Dezember 2017: 70,72 EUR). Die annualisierte Eigenkapitalrendite lag zum 30. September 2018 bei 11,5 % (31. Dezember 2017: 10,9 %).
Im zurückliegenden Berichtszeitraum haben wir zudem die Nachfolge an der Spitze unseres Unternehmens geregelt. Der Aufsichtsrat der Hannover Rück SE hat Jean-Jacques Henchoz mit Wirkung zum 1. April 2019 zum Vorstandsmitglied bestellt. Er war zuletzt bei der Swiss Reinsurance Company für das Schaden- und Personen-Rückversicherungsgeschäft Europa, Mittlerer Osten und Afrika verantwortlich. Jean-Jacques Henchoz wird mit Ablauf der Hauptversammlung am 8. Mai 2019 die Nachfolge von Ulrich Wallin als Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück antreten. Ulrich Wallin tritt gleichzeitig gemäß den Unternehmensstatuten nach einer äußerst erfolgreichen Tätigkeit für die Hannover Rück in den Ruhestand.