Prognosebericht
Ausblick
Prognosebericht
Die Rahmenbedingungen in der internationalen (Rück-)Versicherungswirtschaft sind weiterhin herausfordernd. Das anhaltend niedrige Zinsniveau macht es schwieriger, attraktive Investmenterträge zu generieren. In der Schaden-Rückversicherung haben die Rückversicherer es zudem mit einem deutlich wettbewerbsintensiveren Umfeld als noch in den Vorjahren zu tun. Gleichwohl sehen wir unverändert attraktives Geschäftspotenzial: Hierzu zählen Nordamerika, die asiatisch-pazifischen Märkte, die Länder Zentral- und Osteuropas, das Transportgeschäft sowie auch die fakultative Rückversicherung und die strukturierte Rückversicherung. Für den Hannover Rück-Konzern erwarten wir im laufenden Geschäftsjahr – auf Basis konstanter Währungskurse – eine stabile bis leicht steigende Prämieneinnahme.
Das Überangebot von Rückversicherungskapazitäten prägte die Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2014 und setzte sich auch bei den Vertragsverlängerungen zum 1. April fort, bei denen traditionell das Geschäft in Japan erneuert wird. Weitere – im Umfang kleinere – Vertragsverlängerungen finden zu diesem Termin für die Märkte in Korea sowie Australien und Neuseeland statt.
Nach den deutlichen Ratensteigerungen der letzten Jahre in Japan infolge des schweren Erdbebens 2011, war nun ein Ratenabrieb – wenn auch von einem hohen Niveau – bei Katastrophendeckungen zu verzeichnen. Auch in der Allgemeinen Unfallversicherung gingen die Preise zurück. Im Bereich der Sachdeckungen pro Risiko hingegen blieben die Raten stabil; im Haftpflichtbereich konnten leichte Ratenerhöhungen erzielt werden. Das Prämienvolumen für unser japanisches Portefeuille ging erwartungsgemäß leicht zurück. Dennoch konnten wir unsere Marktposition angesichts unserer guten und langfristigen Beziehungen zu unseren Zedenten halten. In Korea verlagert sich die Vertragserneuerung mehr auf den 1. Januar, sodass nur ein kleiner Teil unseres Geschäfts zum 1. April erneuert wurde. Angesichts schwieriger Marktverhältnisse haben wir hier unser Portefeuille konsolidiert. Im Wesentlichen zufrieden waren wir mit der Vertragserneuerung in Australien und Neuseeland, wo wir ebenfalls gut positioniert sind.
Ein geringer Teil des US-Sach-Katastrophengeschäfts stand ebenfalls zum 1. April zur Vertragserneuerung an. Erwartungsgemäß war hier ein Prämienabrieb zu verzeichnen.
Für 2014 gehen wir insgesamt von einem weitgehend stabilen Prämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung aus. Wir werden keine Zugeständnisse an unsere konsequente Zeichnungsdisziplin machen und unverändert dort, wo die Risiken nicht angemessen gepreist sind, unsere Anteile reduzieren. Als Ziel für unsere kombinierte Schaden-/Kostenquote gehen wir von einem Wert unter 96 % aus. Als EBIT-Marge streben wir unverändert einen Wert von mindestens 10 % an.
Für das laufende Jahr 2014 blicken wir optimistisch auf das internationale Personen-Rückversicherungsgeschäft und erwarten weiterhin eine – marktabhängig – positive Geschäftsentwicklung. Insbesondere in den Bereichen Financial Solutions und Longevity sehen wir eine ständig steigende Nachfrage nach maßgeschneiderten Rückversicherungsprodukten.
Mit Blick auf Skandinavien und die Industrieländer, wie die USA, Japan, Großbritannien, Deutschland und Frankreich, stellen wir fest, dass die älter werdende Bevölkerung und der zunehmende Fokus auf Rückversicherungslösungen, die zur Kapitalentlastung bzw. Optimierung der Solvenz- und Liquiditätssituation der Erstversicherer beitragen, einen stetig wachsenden Bedarf an finanzorientieren Rückversicherungslösungen und Schutz zur Abdeckung der Langlebigkeit generieren. In den Schwellenländern, wie der Volksrepublik China, Brasilien und Indien, aber auch in anderen Ländern Südostasiens und Afrikas hat sich in den vergangenen Jahren sukzessive eine wohlhabende Mittelschicht entwickelt. Diese generiert eine große Nachfrage nach Versicherungen hauptsächlich im Vorsorgebereich sowie nach finanzieller Absicherung der Familie und im Alter. Aufgrund dieses Bedarfs werden neue Geschäftspotenziale geschaffen. Hier unterstützen wir vielfach sogenannte Start-Up-Gesellschaften, die einen überzeugenden Geschäftsplan vorlegen, mit individuellen Rückversicherungslösungen.
Für unser gesamtes Personen-Rückversicherungsportefeuille erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr ein währungskursadjustiertes, organisches Wachstum der Bruttoprämie im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Für die Bereiche Financial Solutions und Longevity streben wir weiterhin eine EBIT-Marge von mindestens 2 % an sowie einen Wert von 6 % für unser Mortality- und Morbidity-Geschäft.
Der zu erwartende positive Cashflow, den wir aus der Versicherungstechnik und den Kapitalanlagen selbst generieren, sollte – stabile Währungskurse und Renditeniveaus unterstellt – zu einem Anstieg des Kapitalanlagebestands führen. Bezüglich der Verteilung unserer Kapitalanlagen auf die einzelnen Anlageklassen planen wir derzeit keine nennenswerten Veränderungen. Hier wird der Fokus vorrangig auf der Stabilität bei auskömmlichem Risiko-Ertrags-Verhältnis liegen, von dem aus wir flexibel auf allgemeine Entwicklungen und sich bietende Opportunitäten reagieren können. Für 2014 streben wir eine Kapitalanlagerendite von 3,2 % an.
Sowohl für die Schaden- als auch die Personen-Rückversicherung gehen wir davon aus, dass wir unsere IVC-Ziele von mindestens 2 % xRoCA für die Schaden-Rückversicherung und 3 % xRoCA für die Personen-Rückversicherung erreichen werden.
Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 670 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2014 von einem Nettokonzerngewinn in der Größenordnung von unverändert 850 Mio. EUR aus.
An unserer Ausschüttungsquote für die Dividende – 35 % bis 40 % des Konzernergebnisses – halten wir unverändert fest.