An den globalen Rückversicherungsmärkten prägt weiterhin ein intensiver, von Überkapazitäten geprägter Wettbewerb das Bild. Hinzu kommen zuletzt in Europa und den Vereinigten Staaten wieder gesunkene Zinsen, die die Kapitalanlageerträge der Branche beeinflussen. Trotz der weiterhin herausfordernden Rahmenbedingungen sehen wir uns unverändert gut positioniert, auch vor diesem Hintergrund nachhaltig erfolgreich sein zu können, und gehen für das laufende Geschäftsjahr 2019 von einem guten Gesamtergebnis und der Erreichung unserer Ziele, die wir uns gesetzt haben, aus. Ohne Berücksichtigung des positiven Einmaleffektes aus der Viridium-Beteiligung von 99,5 Mio. EUR sind wir auf einem guten Weg, 2019 einen Konzernnettogewinn nach Steuern in der Größenordnung von 1,1 Milliarden Euro zu erzielen. Voraussetzung hierfür ist wie immer, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 875 Mio. EUR (Vorjahr: 825 Mio. EUR) übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt.
Für den Konzern erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr ein Wachstum der Bruttoprämie – auf Basis konstanter Währungskurse – im einstelligen Prozentbereich.
In der Schaden-Rückversicherung rechnen wir auf Basis der Ergebnisse aus den Vertragserneuerungsrunden zum 1. Januar und 1. April mit einem deutlichen währungskursbereinigten Wachstum zu weitgehend stabilen Konditionen. Dabei halten wir unverändert an unserer selektiven Zeichnungspolitik fest, nach der wir weitgehend nur Geschäft zeichnen, das unsere Margenanforderungen erfüllt.
Diese Erwartung haben die Vertragserneuerungen zum 1. Juni und 1. Juli bestätigt, die für die Hannover Rück positiv verliefen. Zu diesem Zeitpunkt werden traditionell Teile des Nordamerikageschäftes erneuert, insbesondere die Naturkatastrophenrisiken, sowie Geschäft aus Australien und Neuseeland und im Bereich Kredit und Kaution. Vor allem die Erneuerung in Florida war für die Hannover Rück erfolgreich, wo 2017 durch Hurrikan „Irma“ erhebliche rückversicherte Schäden mit teils deutlichen Nachlaufschäden auftraten.
Für das Jahr 2019 haben wir, wie bereits kommuniziert, unser Netto-Großschadenbudget erhöht. Es liegt nun bei 875 Mio. EUR nach 825 Mio. EUR in den Vorjahren. Diese Anpassung trägt dem Wachstum des zugrundeliegenden Geschäftes Rechnung. Als Ziel für unsere kombinierte Schaden-/Kostenquote streben wir hier einen Wert von maximal 97 % an.
In der Personen-Rückversicherung erwarten wir im Geschäftsjahr währungskursbereinigt ein moderates Prämienwachstum. Durch den Wegfall der Vorjahresbelastung resultierend aus der Beendigung verlustträchtiger Verträge im US-Mortalitätsgeschäft sollte das EBIT der Personen-Rückversicherung im Geschäftsjahr 2019 deutlich wachsen und unser strategisches Ziel eines EBIT-Wachstums von mindestens 5 % deutlich übertreffen. Unser Ziel für den Neugeschäftswert (Value of New Business) bleibt unverändert bei mindestens 220 Mio. EUR pro Jahr.
Der zu erwartende positive Cashflow, den wir aus der Versicherungstechnik und den Kapitalanlagen selbst generieren, sollte – stabile Währungskurse und Renditeniveaus unterstellt – zu einem weiteren Anstieg des Kapitalanlagebestands führen. Bei den festverzinslichen Wertpapieren legen wir weiterhin Wert auf eine hohe Qualität und Diversifikation unseres Portefeuilles. Insgesamt wird der Fokus weiterhin vorrangig auf Stabilität bei auskömmlichem Risiko-Ertrags-Verhältnis liegen, von dem aus wir flexibel auf allgemeine Entwicklungen und sich bietende Opportunitäten reagieren können. Für 2019 streben wir eine Kapitalanlagerendite von mindestens 2,8 % an.
Als Ausschüttungsquote für die Basisdividende sieht die Hannover Rück unverändert 35 % bis 45 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Die Basisdividende wird bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation und einem Konzernergebnis im Rahmen der Erwartungen durch Zahlung einer Sonderdividende ergänzt.