Kennzahlen zur Schaden-Rückversicherung | |||||||
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in Mio. EUR | 2017 | 2016 | |||||
1.1. – 31.3. | +/– Vorjahr | 1.1. – 31.3. | |||||
Gebuchte Bruttoprämie | 2.814,7 | +12,5 % | 2.502,1 | ||||
Verdiente Nettoprämie | 2.165,7 | +10,4 % | 1.961,3 | ||||
Versicherungstechnisches Ergebnis | 90,7 | -9,6 % | 100,3 | ||||
Kapitalanlageergebnis | 243,4 | +17,5 % | 207,2 | ||||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 309,8 | +3,4 % | 299,7 | ||||
Konzernergebnis | 215,4 | +5,4 % | 204,3 | ||||
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,79 | +5,4 % | 1,69 | ||||
EBIT-Marge1 | 14,3 % | 15,3 % | |||||
Kombinierte Schaden- / Kostenquote2 | 95,6 % | 94,7 % | |||||
Selbstbehalt | 88,6 % | 87,9 % | |||||
1 Operatives Ergebnis (EBIT) / verdiente Nettoprämie 2 Einschließlich Depotzinsen |
Die Situation in der weltweiten Schaden-Rückversicherung zeigte sich gegenüber dem Vorjahr insgesamt wenig verändert. Das im Jahr 2016 gestiegene Schadenaufkommen hatte nur auf lokaler Ebene positive Auswirkungen auf die Rückversicherungsprämien, sodass der intensive Wettbewerb in den Märkten größtenteils weiter anhielt. Noch immer übersteigt das Angebot an Rückversicherungskapazität die Nachfrage deutlich, wenngleich der Preisrückgang schwächer war als im Vorjahr. Dies zeigte sich auch in der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2017, bei der wir rund 64 % unseres Schaden-Rückversicherungsportefeuilles neu verhandelt haben. Dabei haben wir unsere strikte Zeichnungsdisziplin fortgesetzt und uns auf hochwertiges Bestandsgeschäft fokussiert, das wir um Opportunitäten aus Nischen- und Spezialbereichen ergänzt haben. Abermals konnten wir dabei von unseren exzellenten Finanzratings und unseren langjährigen Kundenbeziehungen profitieren. Attraktive Möglichkeiten unser Portefeuille auszubauen, boten sich vor allem in Nordamerika, zum Beispiel im Bereich der Cyber-Deckungen. Insgesamt hat der Druck auf die Raten in Nordamerika nachgelassen; Anzeichen einer Bodenbildung zeigten sich hier spartenübergreifend. Sehr positiv verlief zudem auch die Vertragserneuerung in Kanada: Dort konnten im Sachgeschäft in nahezu allen Programmen deutliche Ratenerhöhungen erzielt werden. Ausschlaggebend hierfür waren die hohen Schäden aus den verheerenden Waldbränden in der Provinz Alberta im Vorjahr.
In der Luftfahrtsparte und in Teilen Osteuropas sowie in China haben wir aufgrund nicht auskömmlicher Preise unsere Anteile reduziert. Erfreulich verlief dagegen die Vertragserneuerungsrunde in der Kredit- und Kautionsrückversicherung. Insbesondere in der Kreditrückversicherung konnten größere bestehende Kundenbeziehungen ausgeweitet sowie neue dazugewonnen werden, sodass das Prämienvolumen in dieser Sparte gestiegen ist. Im Bereich der strukturierten Rückversicherung entwickelte sich die Nachfrage nach solvenzentlastenden Rückversicherungslösungen sehr erfreulich. Wir haben hier einen deutlichen Prämienzuwachs aus EURopa, Nordamerika sowie Lateinamerika verbuchen können.
Angesichts dieser Entwicklungen stieg die Bruttoprämie für unser Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung um 12,5 % auf 2,8 Mrd. EUR (2,5 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 11,3 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich auf 88,6 % (87,9 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 10,4 % auf 2,2 Mrd. EUR (2,0 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte ihr Wachstum 8,8 % betragen.
Das 1. Quartal zeigte sich deutlich schadenintensiver als das Vorjahresquartal. Die Netto-Großschadenbelastung betrug 133,7 Mio. EUR (55,5 Mio. EUR) und lag damit jedoch noch unterhalb des dafür vorgesehenen Quartalsbudgets. Größter Einzelschaden war mit rund 50 Mio. EUR Zyklon Debbie, der in Australien für Verwüstungen und anschließende Überschwemmungen sorgte.
Zudem belastete die Versicherungswirtschaft die Entscheidung der britischen Regierung, ab März 2017 den Abzinsungssatz für Abfindungszahlungen aus Personenschäden ("Ogden rate") von 2,5 % auf -0,75 % abzusenken. Dies führt dazu, dass die Entschädigungsbeträge dann stark steigen, wenn durch eine Einmalzahlung an den Geschädigten Entschädigungsansprüche abgegolten werden, die durch eine fortlaufende finanzielle Belastung – etwa durch Pflegeaufwendungen – gekennzeichnet sind. Schwere Personenschäden, zum Beispiel infolge eines Autounfalls, können daher ganz erheblich teurer werden und führen dann zu höheren Zahlungen aus Haftpflichtversicherungsdeckungen, die insbesondere die nicht-proportionale Rückversicherung stark betreffen. Da sich dies nicht nur auf zukünftige Schadensfälle bezieht, sondern auch auf noch nicht abgewickelte Schäden der Vergangenheit, führt dies zu einem substantiellen Nachreservierungsbedarf bei den Erst- und Rückversicherern. Im 1. Quartal hat die Hannover Rück hierfür zusätzliche Schadenreserven in Höhe von 126 Mio. EUR gebucht. Aufgrund der sehr auskömmlichen Spätschadenreserven (IBNR) führte dies jedoch nicht zu Abwicklungsverlusten. Es ist davon auszugehen, dass die Änderung der „Ogden rate“ im Laufe des Jahres zu weiteren Nachreservierungen führen wird. Auch diese sollten jedoch durch die gestellten Spätschadenreserven absorbiert werden.
Das versicherungstechnische Ergebnis für die gesamte Schaden-Rückversicherung blieb angesichts höherer Schäden unter dem sehr guten Vergleichsquartal und betrug zum 31. März 2017 90,7 Mio. EUR (100,3 Mio. EUR). Die kombinierte Schaden- / Kostenquote betrug 95,6 % (94,7 %) und liegt damit im Rahmen unseres Ziels, einen Wert unterhalb von 96 % zu erreichen.
Das Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Anlagen für die Schaden-Rückversicherung stieg um 17,3 % auf 238,2 Mio. EUR (203,1 Mio. EUR).
Das operative Ergebnis (EBIT) für die Schaden-Rückversicherung zum 31. März 2017 erhöhte sich noch einmal leicht gegenüber dem bereits sehr guten Wert des Vorjahres auf 309,8 Mio. EUR (299,7 Mio. EUR). Die EBIT-Marge erreichte 14,3 % (15,3 %) und übertraf damit den Zielwert von mindestens 10 %. Das Konzernergebnis stieg um 5,4 % auf 215,4 Mio. EUR (204,3 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 1,79 EUR (1,69 EUR).