Content

schriftgröße

Brief des Vorstandsvorsitzenden

Verehrte Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren,

Ulrich Wallin, Vorsitzender des Vorstands (Foto) Ulrich Wallin
Vorsitzender des Vorstands

die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2013 verlief für Ihre Gesellschaft insgesamt zufriedenstellend. Die leichte Steigerung des Konzernergebnisses auf 408 Millionen Euro wurde insbesondere durch eine Steigerung des versicherungstechnischen Ergebnisses in der Schaden-Rückversicherung um 85 Prozent getragen. Dies hat den Rückgang des versicherungstechnischen Ergebnisses in der Personen-Rückversicherung sowie die reduzierten Kapitalanlageerträge mehr als ausgeglichen. Das gute versicherungs­technische Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung reflektiert das nach wie vor risikogerechte Ratenniveau und wurde darüber hinaus durch eine positive Abwicklung der Schadenreserven der Vorjahre begünstig, die jedoch weitgehend im Rahmen unserer Erwartungen lagen. Die im Übrigen sehr positive Entwicklung unseres Personen-Rückversicherungsgeschäfts wurde bezüglich des Ergebnisses durch Verluste aus Teilen unseres US-amerikanischen Mortalitätsgeschäfts negativ beeinflusst. In Bezug auf die Kapitalanlageerträge führt das niedrige Zinsniveau zu einem leicht unter dem Vorjahr liegenden Ergebnis. Dennoch liegt die Kapitalanlagerendite mit 3,2 Prozent nach wie vor auf einem ordentlichen Niveau.

Im Folgenden möchte ich Ihnen eine detailliertere Erläuterung zur bisherigen Entwicklung unserer beiden Geschäftsfelder sowie unserer Kapitalanlagen geben:

In unserem größten Geschäftsfeld, der Schaden-Rückversicherung, zeigt sich ein deutlich verlangsamtes Wachstum der Brutto- und Nettoprämieneinnahmen. Dies liegt zum einen an dem zunehmenden Wettbewerb und den damit einhergehenden Auswirkungen auf die Konditionen der Rück­versicherungs­verträge und zum anderen an unserer disziplinierten Zeichnungspolitik. Auf der Basis der mit Hilfe des internen Kapitalmodells berechneten Kapitalkosten, die wir auf die einzelnen Verträge applizieren können, berechnen wir die Margen, die wir mindestens erzielen müssen, um die so berechneten Kapitalkosten zu verdienen. Wir konzentrieren unsere Zeichnungen nur auf solche Geschäfte, die diese Anforderungen erfüllen, auch wenn dies bedeuten kann, dass sich das Prämienvolumen in einzelnen Bereichen reduziert.

Im zweiten Quartal standen Vertragserneuerungsrunden in Nordamerika, Japan und Korea an. Die Rückversicherungsraten blieben bei diesen Erneuerungen weitgehend stabil, sodass wir unsere Prämieneinnahmen überwiegend halten können und in einigen Bereichen sogar noch ausbauen konnten. Dies gilt insbesondere für das japanische Geschäft, das nach substanziellen Ratenerhöhungen in Folge der Naturkatastrophenschäden aus dem Jahr 2011 nach wie vor sehr auskömmliche Raten aufweist.

Nachdem die Großschadenbelastung im ersten Quartal 2013 außerordentlich gering war, haben die Großschäden im zweiten Quartal deutlich zugenommen. Größte Einzelschäden waren hier die Überschwemmungen in Deutschland und in weiteren europäischen Ländern aufgrund der Starkregenfälle im Mai. Experten schätzen die versicherten Schäden hieraus auf mehr als 3 Milliarden Euro, von denen rund 2 Milliarden Euro auf Deutschland entfallen. Die daraus resultierende Nettoschadenbelastung für Ihr Unternehmen in Höhe von rund 137 Millionen Euro reflektiert auch die Tatsache, dass wir in Deutschland zu den zwei größten Rückversicherern im Bereich der Schaden-Rückversicherung gehören. Trotz einer Reihe weiterer Großschäden im zweiten Quartal übersteigt die Belastung aus Großschäden für das erste Halbjahr den Schadenerwartungswert – und damit unser Großschadenbudget – nur leicht. Dies ist die Grundlage für die recht gute kombinierte Schaden-/Kostenquote von 94,4 Prozent gewesen, die dazu geführt hat, dass das operative Ergebnis (EBIT) um 28 Prozent auf sehr zufriedenstellende rund 550 Millionen Euro gestiegen ist.

In unserem zweiten Geschäftsfeld, der Personen-Rückversicherung, sind die Brutto- und Nettoprämien erneut sehr erfreulich gewachsen. So erhöhte sich die Bruttoprämie währungsadjustiert um 13 Prozent. Beigetragen haben hierzu insbesondere Neugeschäftsabschlüsse im Bereich der Übernahme von britischem Rentengeschäft sowie ein substanzielles Wachstum in dem Geschäft aus Schwellenländern, insbesondere in Asien und Südamerika. Das Konzernergebnis blieb mit rund 84 Millionen Euro hinter unseren Erwartungen zurück. Der Grund hierfür ist das deutlich schwächer als erwartete Ergebnis im US-amerikanischen Mortalitätsgeschäft. Hier zeigt sich für die Zeichnungsjahre vor 2005 eine deutlich negative Ergebnisentwicklung für den Markt insgesamt, aber auch für unser Portefeuille. Darüber hinaus ist das US-amerikanische Mortalitätsgeschäft durch nach wie vor erhöhte Selbstmordraten belastet.

Vor dem Hintergrund des weiterhin herausfordernden und volatilen Kapitalmarktumfelds entwickelten sich unsere Kapitalanlagen im Rahmen unserer Erwartungen. Dabei waren bei dem nach wie vor niedrigen Zinsniveau zum Ende des zweiten Quartals deutliche Renditeanstiege insbesondere bei Staatsanleihen guter Bonität zu verzeichnen. Dies hat zu einem moderaten Abschmelzen der Bewertungsreserven geführt und zusammen mit der Auszahlung der Dividende im zweiten Quartal darüber hinaus eine leichte Reduzierung des Eigenkapitals Ihrer Gesellschaft bewirkt. Die annualisierte Eigenkapitalrendite liegt mit einem Wert von 14 Prozent deutlich über unserem Mindestziel von 750 Basispunkten oberhalb des risikofreien Zinses.

Die ordentlichen Kapitalanlageerträge lagen zum 30. Juni 2013 leicht unter denen der Vergleichsperiode. Hier schlägt sich das anhaltend niedrige Zinsniveau der letzten Jahre nieder. Das außerordentliche Kapitalergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls zurückgegangen. Dies liegt im Wesentlichen an dem Ergebnis aus den unrealisierten Gewinnen und Verlusten; hier haben die von uns zur Absicherung eines Teils des Inflationsrisikos unserer versicherungs­technischen Schadenreserven abgeschlossenen Inflation Swaps zu einer Belastung von knapp 40 Millionen Euro geführt.

Mit den Ergebnissen des ersten Halbjahrs haben wir eine gute Grundlage für die Erreichung unserer Prognosen für das Gesamtjahr 2013 gelegt. Hier erwarten wir nach wie vor einen Nachsteuergewinn in der Größenordnung von 800 Millionen Euro. Diese Prognose steht wie immer unter der Voraussetzung, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von rund 625 Millionen Euro für das Gesamtjahr übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

Für Ihr Vertrauen in die Hannover Rück danke ich Ihnen – auch im Namen meiner Vorstandskollegen – sehr herzlich. Auch in Zukunft wird es unser oberstes Ziel sein, Ihre Gesellschaft verantwortungsvoll und sicher in eine profitable Zukunft zu führen.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift - Ulrich Wallin

Ulrich Wallin
Vorsitzender des Vorstands

Themen-Navigation

Sie stellen sich dynamisch Ihre Navigation zusammen. Wählen sie hierzu die für sie wesentlichen Themenbereiche aus.







 
show all

Mein Zwischenbericht

Ihre Seite wurde erfolgreich in Ihre Auswahl übernommen. Klicken Sie im Service-Bereich auf "Mein Zwischen­bericht" um zu Ihrer gesammelten Auswahl zu gelangen.

Link für Popup