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Risikolandschaft der Hannover Rück

Die Risikolandschaft der Hannover Rück umfasst:

  • versicherungstechnische Risiken der Schaden- und Personen-Rückversicherung,
  • Marktrisiken,
  • Kreditrisiken,
  • operationale Risiken sowie
  • sonstige Risiken.

Die spezifischen Risikoausprägungen und die wesentlichen Überwachungs- und Steuerungsmechanismen sind in den folgenden Kapiteln dargestellt.

Versicherungstechnische Risiken der Schaden-Rückversicherung

Das Risikomanagement der Schaden-Rückversicherung verfolgt folgende strategische Ziele:

  • Wir schöpfen unsere Risikokapazitäten gemäß den Vorgaben des Risikomanagementsystems aus und nutzen in begrenztem Umfang Retrozessionen zur Reduzierung der Volatilität und zum Schutz des Kapitals.
  • Über unsere Zeichnungsrichtlinien steuern wir systematisch die Risikoübernahme. Wir vertrauen in die unternehmerischen Fähigkeiten unserer Underwriter und räumen ihnen höchstmögliche Kompetenzen ein.
  • An die Verarbeitung der produktbezogenen Daten stellen wir höchste Anforderungen. Exzellente Datenqualität, -sicherheit und -integrität sind wesentliche Merkmale unserer Dienstleistungsprozesse.
  • Da die Stellung nicht ausreichender Reserven unser größtes Risiko darstellt, achten wir auf ein konservatives Reservierungsniveau.

Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen Risiken, die aus dem Geschäftsbetrieb der Vorjahre resultieren (Reserverisiko) und solchen, die sich aus dem Geschäftsbetrieb des aktuellen Jahres bzw. zukünftiger Jahre ergeben (Preis-/Prämienrisiko). Bei Letzterem spielt das Katastrophenrisiko eine besondere Rolle.

Wie bereits erwähnt, ist das Reserverisiko, d. h. die Gefahr der Unterreservierung von Schäden und die sich daraus ergebende Belastung des versicherungstechnischen Ergebnisses, ein wichtiges versicherungstechnisches Risiko. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, ermitteln wir unsere Schadenreserven auf Basis eigener versicherungsmathematischer Einschätzungen und bilden ggf. Zusatzreserven zu den von unseren Zedenten aufgegebenen Reserven sowie die Spätschadenreserve für Schäden, die bereits eingetreten, uns aber noch nicht bekannt geworden sind. Wesentlichen Einfluss auf diese Reserve haben die Haftpflichtschäden. Die Spätschadenreserve wird differenziert nach Risikoklassen und Regionen errechnet.

Zur Einschätzung der für uns wesentlichen Katastrophenrisiken aus Naturgefahren (insbesondere Erdbeben, Stürme und Fluten) werden lizenzierte wissenschaftliche Simulationsmodelle eingesetzt, die wir durch die Expertise unserer Fachbereiche ergänzen. Ferner ermitteln wir das Risiko für unser Portefeuille durch verschiedene Szenarien in Form von Wahrscheinlichkeitsverteilungen. Die Überwachung der Risiken, die aus Naturgefahren resultieren, wird durch realistische Extremschadenszenarien vervollständigt. Im Rahmen dieses Prozesses bestimmt der Vorstand einmal im Jahr die Risikobereitschaft für Naturgefahren, indem der Teil des ökonomischen Kapitals festgelegt wird, der zur Abdeckung der Risiken aus Naturgefahren bereitsteht. Dies ist eine wesentliche Grundlage für unser Zeichnungsverhalten in diesem Segment. Wir berücksichtigen im Rahmen unseres ganzheitlichen und geschäftsfeldübergreifenden Risikomanagements eine Vielzahl von Szenarien und Extremszenarien, ermitteln deren Auswirkung auf die Bestands- und Erfolgsgrößen, beurteilen sie im Vergleich zu den geplanten Werten und zeigen Handlungsalternativen auf. Zur Risikolimitierung werden zusätzlich Maximalbeträge für verschiedene Extremschadenszenarien und Wiederkehrperioden festgelegt, wobei Profitabilitätskriterien berücksichtigt werden. Deren Einhaltung wird permanent durch das Group Risk Management sichergestellt. Der Risikoausschuss, der Vorstand und das für die Steuerung verantwortliche Gremium der Schaden-Rückversicherung werden regelmäßig über den Auslastungsgrad der Limite informiert.

Das Preis-/Prämienrisiko besteht in der Gefahr einer zufälligen Schadenrealisation, die von dem Schadenerwartungswert abweicht, der der Prämienkalkulation zugrunde gelegt wurde. Regelmäßige und unabhängige Überprüfungen der bei der Vertragsquotierung genutzten Modelle sowie zentrale und dezentrale Zeichnungsrichtlinien sind wichtige Steuerungselemente. Ferner werden regelmäßig Berichte über den Verlauf der jeweiligen Vertragserneuerungen durch die Marktbereiche der Hannover Rück erstellt. Dabei wird unter anderem über wesentliche Konditionsveränderungen, Risiken (z. B. unauskömmliche Prämien) und auch über sich ergebende Marktchancen sowie die zur Zielerfüllung verfolgte Strategie berichtet. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote ist eine wichtige Kennzahl bei der Betrachtung der Rentabilität des Rückversicherungsgeschäfts.

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Entwicklung der kombinierten Schaden-/Kosten- und Großschadenquote
in % Q1/2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 20051 20041 20031,2
1 Inklusive Finanz-Rückversicherung und Specialty Insurance
2 Auf US GAAP-Basis
3 Nettoanteil des Hannover Rück-Konzerns für Naturkatastrophen sowie sonstige Großschäden über 10 Mio. EUR brutto in Prozent der verdienten Nettoprämie
 
Schaden-/Kostenquote der Schaden-Rückversicherung 94,0 95,8 104,3 98,2 96,6 95,4 99,7 100,8 112,8 97,2 96,0
davon Großschäden3 0,8 7,0 16,5 12,3 4,6 10,7 6,3 2,3 26,3 8,3 1,5
Entwicklung der kombinierten Schaden-/Kosten- und Großschadenquote
in % Q1/2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 20051 20041 20031,2
1 Inklusive Finanz-Rückversicherung und Specialty Insurance
2 Auf US GAAP-Basis
3 Nettoanteil des Hannover Rück-Konzerns für Naturkatastrophen sowie sonstige Großschäden über 10 Mio. EUR brutto in Prozent der verdienten Nettoprämie
 
Schaden-/Kostenquote der Schaden-Rückversicherung 94,0 95,8 104,3 98,2 96,6 95,4 99,7 100,8 112,8 97,2 96,0
davon Großschäden3 0,8 7,0 16,5 12,3 4,6 10,7 6,3 2,3 26,3 8,3 1,5

Versicherungstechnische Risiken der Personen-Rückversicherung

Das Risikomanagement der Personen-Rückversicherung verfolgt folgende strategische Ziele:

  • Um zukünftige Ansprüche aus unseren langfristigen Kundenbeziehungen sicher zu erfüllen, streben wir eine ausgewogene Mischung von Risiken an. Unser Risikomanagement konzentriert sich auf die wesentlichen Risiken, wobei wir alle Risiken entsprechend ihrer Bedeutung berücksichtigen.
  • Wir vertrauen auf die unternehmerischen Fähigkeiten unserer Underwriter und räumen ihnen höchstmögliche Kompetenzen ein. In unserer dezentralen Organisation steuern wir Risiken dort, wo sie entstehen, mit einem einheitlichen Ansatz, sodass wir eine Gesamtsicht auf die Risiken der Personen-Rückversicherung erhalten. Unsere Zeichnungsrichtlinien bieten den Underwritern dafür einen geeigneten Rahmen.

Alle Risiken, die direkt mit dem Leben einer zu versichernden Person verbunden sind, werden als biometrische Risiken bezeichnet (insbesondere die Fehlkalkulation der Sterblichkeit, der Lebenserwartung, der Invalidität und der Berufsunfähigkeit); sie sind für uns wesentliche Risiken im Bereich der Personen-Rückversicherung. Da wir auch Abschlusskosten unserer Zedenten vorfinanzieren, sind für uns zudem auch Kredit-, Storno- und Katastrophenrisiken wesentlich.

Wie auch im Bereich der Schaden-Rückversicherung bemisst sich die Rückstellung nach den Meldungen unserer Zedenten und wird zusätzlich auf der Basis von abgesicherten biometrischen Rechnungsgrundlagen festgelegt. Durch Qualitätssicherungsmaßnahmen gewährleisten wir, dass die von den Zedenten nach lokaler Rechnungslegung kalkulierten Rückstellungen allen Anforderungen hinsichtlich Berechnungsmethoden und Annahmen (z. B. Verwendung von Sterbe- und Invaliditätstafeln, Annahmen zur Stornowahrscheinlichkeit) genügen. Neugeschäft zeichnen wir in sämtlichen Regionen nach den weltweit gültigen Zeichnungsrichtlinien, die detaillierte Regeln über Art, Qualität, Höhe und Herkunft der Risiken formulieren. Sie werden jährlich überarbeitet und vom Vorstand verabschiedet. Die Besonderheiten einzelner Märkte werden in speziellen Zeichnungsrichtlinien abgebildet. Indem wir die Einhaltung dieser Zeichnungsrichtlinien überwachen, reduzieren wir das Risiko der Zahlungsunfähigkeit oder der Verschlechterung der Bonität von Zedenten. Bei Neugeschäftsaktivitäten und bei der Übernahme von Beständen werden regelmäßige Überprüfungen und ganzheitliche Betrachtungen (z. B. von Stornorisiken) vorgenommen.

Dank der Ausgestaltung unserer Rückversicherungsverträge ist das in der Lebenserstversicherung bedeutsame Zinsrisiko aufgrund gewährter Garantien für uns weitgehend nur von geringer Bedeutung. Durch die von den lokalen Aufsichtsbehörden geforderten aktuariellen Berichte und Dokumentationen erfolgt zusätzlich eine regelmäßige Überprüfung auf der Ebene der Tochtergesellschaften. Der Market Consistent Embedded Value (MCEV) ist eine Kenngröße zur Bewertung von Lebenserst- und Lebens­rück­versicherungs­geschäft, die als Barwert der zukünftigen Aktionärserträge des weltweiten Personen-Rückversicherungsgeschäfts zuzüglich des zugeordneten Kapitals berechnet wird. Alle Risiken, die in diesem Geschäft enthalten sind, werden in der Berechnung so weit wie möglich berücksichtigt. Die Ermittlung des MCEV erfolgt auf Basis der im Oktober 2009 veröffentlichten Prinzipien des CFO-Forums. Der MCEV für das Geschäftsjahr 2012 wurde zeitgleich mit dem Bericht für das erste Quartal 2013 auf unserer Internetseite veröffentlicht.

Marktrisiken

Wir verfolgen eine Kapitalanlagepolitik, bei der die Stabilität der Rendite im Vordergrund steht. Dazu richten wir das Portefeuille an den Grundsätzen einer breiten Diversifikation und eines ausgewogenen Risiko-/Ertragsverhältnisses aus. Zu den Marktpreisrisiken zählen vor allem die Aktienkurs-, Zinsänderungs- und Währungskursrisiken.

Ein wichtiges Instrument zur Überwachung und Steuerung der Marktpreisrisiken ist die kurzfristige Verlustwahrscheinlichkeit gemessen als Value at Risk (VaR). Seine Berechnung erfolgt auf Basis historischer Daten, z. B. der Volatilität der selbstverwalteten Wertpapierpositionen und der Korrelation dieser Risiken. Im Rahmen dieser Berechnungen wird der Rückgang des Marktwerts unseres Portefeuilles mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit und innerhalb eines bestimmten Zeitraums simuliert. Der nach diesen Grundsätzen ermittelte VaR gibt den Marktwertverlust unseres selbstverwalteten Wertpapierportefeuilles an, der innerhalb von zehn Handelstagen mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % nicht überschritten wird. Zur Berechnung der VaR-Kennzahlen wird ein Multifaktor-Modell verwendet. Es basiert auf Zeitreihen ausgewählter repräsentativer Marktparameter (Aktienkurse, Renditekurven, Spreadkurven, Währungskurse, Rohstoffkurse und makroökonomische Variablen). Alle Anlagepositionen werden auf Einzelpositionsebene innerhalb des Multifaktor-Modells abgebildet; verbleibende Residualrisiken (z. B. Marktpreisrisiken, die nicht direkt durch das Multifaktor-Modell erklärt werden) lassen sich durch Rückwärtsrechnung ermitteln und werden in die Gesamtrechnung einbezogen. Um neben den Normalszenarien bei der Ermittlung des VaR auch Extremszenarien abbilden zu können, führen wir Stresstests durch. Hierbei werden die Verlustpotenziale auf Marktwerte und Eigenkapital (vor Steuern) auf Basis bereits eingetretener oder fiktiver Extremereignisse simuliert.

Szenarien der Zeitwertentwicklung wesentlicher Kapitalanlageklassen
in Mio. EUR Szenario Bestands-
änderung auf
Marktwertbasis
Eigenkapital-
veränderung
vor Steuern
Aktien Aktienkurse -10 % -2,9 -2,9
  Aktienkurse -20 % -5,9 -5,9
  Aktienkurse +10 % 2,9 2,9
  Aktienkurse +20 % 5,9 5,9
       
Festverzinsliche Wertpapiere Renditeanstieg
+50 Basispunkte
-684,3 -536,6
  Renditeanstieg
+100 Basispunkte
-1.336,2 -1.047,4
  Renditerückgang
-50 Basispunkte
708,9 555,6
  Renditerückgang
-100 Basispunkte
1.448,7 1.135,9

Weitere wesentliche Risikosteuerungsmaßnahmen sind neben den diversen Stresstests, die das Verlustpotenzial unter extremen Marktbedingungen abschätzen, Sensitivitäts- und Durationsanalysen und unser Asset-Liability-Management (ALM).

Aktienkursrisiken resultieren aus der Möglichkeit ungünstiger Wertveränderungen von Aktien, Aktienderivaten bzw. Aktienindexderivaten in unserem Bestand. Wir haben nur in sehr geringem Maße im Rahmen strategischer Beteiligungen entsprechende Neuinvestitionen getätigt. Die Szenarien der Aktienkursänderungen haben somit nur einen äußerst kleinen Einfluss auf unser Portefeuille. Durch konsequente Diversifikation streuen wir die Risiken.

Der Bestand der festverzinslichen Wertpapiere ist dem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Sinkende Marktrenditen führen zu Marktwertsteigerungen bzw. steigende Marktrenditen zu Marktwertsenkungen des festverzinslichen Wertpapierportefeuilles.

Zusätzlich besteht das Credit-Spread-Risiko. Als Credit Spread wird die Zinsdifferenz zwischen einer risikobehafteten und einer risikolosen Anleihe bei gleichbleibender Bonität bezeichnet. Änderungen dieser am Markt beobachtbaren Risikoaufschläge führen analog der Änderungen der reinen Marktrenditen zu Marktwertänderungen der entsprechenden Wertpapiere.

Währungsrisiken bestehen insbesondere dann, wenn ein Währungsungleichgewicht zwischen den versicherungstechnischen Verbindlichkeiten und den Aktiva besteht. Durch eine weitgehende bilanzielle Kongruenz der Währungsverteilung zwischen Aktiv- und Passivseite reduzieren wir dieses Risiko. Daher ist die Quantifizierung des Währungsrisikos nicht im kurzfristigen VaR enthalten. Wir stellen regelmäßig die Verbindlichkeiten pro Währung den bedeckenden Aktiva gegenüber und optimieren die Währungsbedeckung unter Berücksichtigung verschiedener Nebenbedingungen, wie z. B. verschiedene Rechnungslegungsanforderungen, durch Umschichtung der Kapitalanlagen. Verbleibende Währungsüberhänge werden systematisch quantifiziert und überwacht.

Immobilienrisiken ergeben sich daraus, dass es zu negativen Wertveränderungen von direkt oder über Fondsanteile gehaltenen Immobilien kommen kann. Diese können durch eine Verschlechterung spezieller Eigenschaften der Immobilie oder einen allgemeinen Marktwertverfall (z. B. die US-Immobilienkrise) hervorgerufen werden. Die Bedeutung von Immobilienrisiken hat für uns aufgrund unseres kontinuierlichen Engagements in diesem Bereich wieder zugenommen. Wir streuen diese Risiken durch breit diversifizierte Investitionen in hochqualitative Märkte Deutschlands, Europas und der USA. Derivative Finanzinstrumente setzen wir nur in geringem Umfang ein. Hauptzweck solcher Finanzinstrumente ist die Absicherung gegen mögliche negative Kapitalmarktsituationen. Im Jahr 2012 haben wir zur Absicherung eines Teils der Inflationsrisiken unserer versicherungstechnischen Schadenreserven Inflation Swaps genutzt. Ein geringer Anteil unserer Zahlungsströme aus dem Versicherungsgeschäft blieb darüber hinaus wie im Vorjahr über Devisentermingeschäfte gesichert. Ferner wurden Währungsrisiken aufgrund nicht effizient herstellbarer Währungskongruenz über FX-Forwards abgesichert. Um Kreditrisiken aus der Anwendung dieser Geschäfte zu vermeiden, werden die Verträge mit verlässlichen Kontrahenten abgeschlossen und größtenteils täglich besichert. Die verbleibenden Exponierungen werden gemäß den restriktiven Vorgaben aus den Anlagerichtlinien kontrolliert.

Kreditrisiken

Das Kreditrisiko besteht primär in der Gefahr des vollständigen oder partiellen Ausfalls der Gegenpartei und dem damit verbundenen Zahlungsausfall.

Da das von uns übernommene Geschäft nicht immer vollständig im Selbstbehalt verbleibt, sondern nach Bedarf retrozediert wird, ist das Kreditrisiko auch in der Rückversicherung für uns von Bedeutung. Um es möglichst gering zu halten, werden unsere Retrozessionäre unter Bonitätsgesichtspunkten sorgfältig ausgewählt und überwacht. Dies gilt auch für unsere Maklerbeziehungen, die z. B. durch die Möglichkeit eines Verlusts der durch den Zedenten an den Makler gezahlten Prämie mit einem Risiko behaftet sind. Wir reduzieren diese Risiken beispielsweise, indem wir Maklerbeziehungen auf Kriterien wie Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung, Zahlungsverhalten und ordnungsgemäße Vertragsabwicklung überprüfen. Die Bonität der Retrozessionäre wird dabei fortlaufend überwacht. Ein Security-Komitee beschließt auf der Basis dieser laufenden Überwachung gegebenenfalls Maßnahmen zur Besicherung von Forderungen, wenn diese ausfallgefährdet erscheinen. Eine webbasierte Risikomanagement-Applikation unterstützt diesen Prozess, indem sie Abgabenlimite für die einzelnen an den Schutzdeckungsprogrammen beteiligten Retrozessionären vorgibt und die noch freien Kapazitäten für kurz-, mittel- und langfristiges Geschäft ermittelt. Je nach Art und erwarteter Dauer der Abwicklung des rückversicherten Geschäfts fließen bei der Auswahl der Rückversicherer neben Mindestratings der Ratingagenturen Standard & Poor’s und A. M. Best auch interne und externe Experteneinschätzungen ein (z. B. Marktinformationen von Maklern). Insgesamt schützen Retrozessionen unser Kapital, sie stabilisieren und optimieren unsere Ergebnisse und erlauben uns, Marktchancen breiter wahrzunehmen, z. B. nach einem Großschadenereignis. Durch regelmäßige Besuche bei unseren Retrozessionären verfügen wir nicht nur über einen zuverlässigen Marktüberblick, sondern auch über die Fähigkeit, auf Kapazitätsveränderungen schnell zu reagieren. Neben der klassischen Retrozession in der Schaden-Rückversicherung transferieren wir auch Risiken in den Kapitalmarkt.

Kreditrisiken sind aber auch im Hinblick auf unsere Kapitalanlagen sowie innerhalb der Personen-Rückversicherung von Bedeutung, weil wir Abschlusskosten unserer Zedenten vorfinanzieren. Unsere Zedenten, Retrozessionäre und Maklerbeziehungen, aber auch unsere Kapitalanlagen werden deshalb unter Bonitätsgesichtspunkten sorgfältig bewertet, eingegrenzt und im Rahmen eines Limit- und Schwellenwertsystems laufend überwacht und gesteuert.

Bezogen auf die wesentlichen Gesellschaften des Hannover Rück-Konzerns waren zum Bilanzstichtag 288,2 Mio. EUR (7,6 %) unserer Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft in Höhe von 3.783,3 Mio. EUR älter als 90 Tage. Die durchschnittlilche Ausfallquote der letzten drei Jahre betrug 0,09 %.

Bei den Kapitalanlagen ergeben sich Kreditrisiken aus der Gefahr eines Ausfalls (Zins und/oder Tilgung) oder der Änderung der Bonität (Ratingreduzierung) der Emittenten von Wertpapieren. Einer ausgesprochen breiten Diversifikation kommt ebenso eine zentrale Bedeutung zu wie einer Bonitätsbeurteilung anhand der in den Kapitalanlagerichtlinien festgelegten Qualitätskriterien. Die Kreditrisiken messen wir zunächst anhand der marktüblichen Kreditrisikokomponenten, insbesondere der Ausfallwahrscheinlichkeit und der möglichen Verlusthöhe, wobei wir etwaige Sicherheiten sowie den Rang der einzelnen Titel entsprechend ihrer jeweiligen Wirkung berücksichtigen. Im Anschluss bewerten wir die Kreditrisiken zuerst auf Ebene der einzelnen Wertpapiere (Emissionen) und in weiteren Schritten zusammengefasst auf Emittentenebene. Zur Begrenzung des Adressenausfallrisikos definieren wir unterschiedliche Limite auf Emittenten- bzw. Emissionsebene sowie in Form von dezidierten Ratingquoten. Ein umfangreiches Risiko-Reporting sorgt für eine zeitnahe Berichterstattung an die mit der Risikosteuerung betrauten Funktionen.

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Zusammensetzung der festverzinslichen Wertpapiere nach Ratingklassen1
Ratingklassen Staats­anleihen Anleihen halb­staatlicher Institutionen Unternehmens-
anleihen
Hypothekarisch/dinglich
gesicherte Schuld­verschreibungen
1 Über Investmentfonds gehaltene Wertpapiere sind anteilig mit ihren jeweiligen Einzelratings berücksichtigt.
  in % in Mio. EUR in % in Mio. EUR in % in Mio. EUR in % in Mio. EUR
AAA 21,0 1.277,9 56,4 4.116,6 1,7 179,9 62,3 3.268,2
AA 63,5 3.859,9 40,4 2.944,7 14,0 1.487,9 17,1 897,3
A 9,7 587,6 2,7 197,6 49,1 5.224,5 10,4 544,5
BBB 4,7 287,2 0,5 38,9 29,3 3.116,3 6,2 323,1
< BBB 1,0 62,0 0,0 0,0 6,0 640,0 4,0 208,7
Gesamt 100,0 6.074,7 100,0 7.297,7 100,0 10.648,7 100,0 5.241,8
Zusammensetzung der festverzinslichen Wertpapiere nach Ratingklassen1
Ratingklassen Staats­anleihen Anleihen halb­staatlicher Institutionen Unternehmens-
anleihen
Hypothekarisch/dinglich
gesicherte Schuld­verschreibungen
1 Über Investmentfonds gehaltene Wertpapiere sind anteilig mit ihren jeweiligen Einzelratings berücksichtigt.
  in % in Mio. EUR in % in Mio. EUR in % in Mio. EUR in % in Mio. EUR
AAA 21,0 1.277,9 56,4 4.116,6 1,7 179,9 62,3 3.268,2
AA 63,5 3.859,9 40,4 2.944,7 14,0 1.487,9 17,1 897,3
A 9,7 587,6 2,7 197,6 49,1 5.224,5 10,4 544,5
BBB 4,7 287,2 0,5 38,9 29,3 3.116,3 6,2 323,1
< BBB 1,0 62,0 0,0 0,0 6,0 640,0 4,0 208,7
Gesamt 100,0 6.074,7 100,0 7.297,7 100,0 10.648,7 100,0 5.241,8

Die installierten Messungs- und Überwachungsmechanismen stellen eine vorsichtige, breit diversifizierte Anlagestrategie sicher. Dies manifestiert sich z. B. darin, dass sich die Exponierungen in Staatsanleihen oder staatlich garantierte Titel der sogenannten GIIPS-Staaten (Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien) auf Marktwertbasis innerhalb unserer selbstverwalteten Kapitalanlagen nur auf 70,0 Mio. EUR summieren. Dies entspricht einem Anteil von 0,2 %. Auf die einzelnen Staaten entfallen dabei die folgenden Anteile:
Spanien 31,0 Mio. EUR, Portugal 20,0 Mio. EUR und Italien 19,0 Mio. EUR. Auf diese Bestände mussten keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen werden. Irische Staatsanleihen haben wir nicht in unserem Portfolio; weiterhin haben wir keine Anleihen griechischer oder zyprischer Emittenten in unserem Bestand. Die jeweilige Verteilung auf die einzelnen Staaten und weitere Exponierungen sind in der folgenden Tabelle dargestellt.

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Marktwerte
      Unternehmensanleihen    
in Mio. EUR Staats-
anleihen1
Anleihen
halbstaatlicher Institutionen
Finanz-
anleihen
Industrie-
anleihen
Hypothekarisch/dinglich
gesicherte Schuldver­schreibungen
Gesamt
1 Inklusive staatlich garantierter Unternehmensanleihen (risikoorientierte Betrachtungsweise)
Griechenland - - - - - -
Irland 0,0 - 0,9 20,5 89,0 110,4
Italien 19,0 - 61,0 84,7 171,3 336,0
Portugal 20,0 - - 0,8 8,1 28,9
Spanien 26,2 4,8 46,2 96,2 179,6 353,1
Gesamt 65,2 4,8 108,1 202,2 448,1 828,4
Marktwerte
      Unternehmensanleihen    
in Mio. EUR Staats-
anleihen1
Anleihen
halbstaatlicher Institutionen
Finanz-
anleihen
Industrie-
anleihen
Hypothekarisch/dinglich
gesicherte Schuldver­schreibungen
Gesamt
1 Inklusive staatlich garantierter Unternehmensanleihen (risikoorientierte Betrachtungsweise)
Griechenland - - - - - -
Irland 0,0 - 0,9 20,5 89,0 110,4
Italien 19,0 - 61,0 84,7 171,3 336,0
Portugal 20,0 - - 0,8 8,1 28,9
Spanien 26,2 4,8 46,2 96,2 179,6 353,1
Gesamt 65,2 4,8 108,1 202,2 448,1 828,4

Auf Marktwertbasis wurden 3.443,7 Mio. EUR der von uns gehaltenen Unternehmensanleihen von Firmen der Finanzindustrie begeben. Hiervon entfallen 2.860,1 Mio. EUR auf Banken. Der überwiegende Teil dieser Bankanleihen (69,8 %) ist mit einem Rating von „A“ oder besser bewertet. Es befinden sich weder gezeichnete noch begebene Credit Default Swaps in unserem selbstverwalteten Kapitalanlageportefeuille.

Operationale Risiken

Operationale Risiken bestehen in der Gefahr von Verlusten aufgrund unzulänglicher oder fehlerhafter interner Prozesse, mitarbeiterbedingter, systembedingter oder auch externer Vorfälle. Operationale Risiken werden primär durch eine angemessene Prozesssteuerung überwacht. Die Bewertung dieser Gefahrenpotenziale erfolgt unter anderem auf Basis von Expertenschätzungen und durch Szenario-Analysen. Diese Einschätzungen ermöglichen uns eine Priorisierung der operationalen Risiken. Im Rahmen der Überwachung dieser Risiken legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf die folgenden Einzelrisiken.

Geschäftsprozessrisiken bestehen in der Gefahr von unzulänglichen oder fehlerhaften internen Prozessen, zum Beispiel durch mangelnde Datenqualität. Datenqualität ist ein kritischer Erfolgsfaktor, insbesondere im Risikomanagement, weil alle Unternehmensprozesse auf den zur Verfügung gestellten Informationen basieren. Oberstes Ziel unseres Datenqualitätsmanagements ist die nachhaltige Verbesserung und die Sicherstellung der Datenqualität zum Beispiel durch regelmäßige Datenqualitätsprüfungen. Im Rahmen unseres Prozessmanagements werden ergänzend die übergreifenden und hausweiten Prozesse stetig optimiert und standardisiert. Compliance-Risiken bestehen aus der Gefahr von Verstößen gegen Normen und Anforderungen, bei deren Nichtbeachtung Klagen oder behördliche Verfahren mit einer nicht unerheblichen Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit drohen (z. B. Steuer-, Kartell-, Embargo-, Datenschutz- oder Aufsichtsrecht). Unsere Mitarbeiter und Partner haben die Möglichkeit, bei Verdacht auf Gesetzesverstöße, diese anonym über unser elektronisches Hinweisgebersystem, das über unsere Internetseiten erreichbar ist, zu melden. Die Compliance-Stelle erhält über solche Meldungen Kenntnis und kann so den Verdachtsmomenten nachgehen. Die Verantwortlichkeiten innerhalb der Compliance-Organisation sind geregelt und in einem Handbuch dokumentiert. Der Prozess wird durch regelmäßige Compliance-Berichte dokumentiert und durch Schulungsprogramme ergänzt.

In ausgewählten Marktnischen betreiben wir Erstversicherungsgeschäft als Ergänzung zu unseren Rückversicherungsaktivitäten. Wie in der Rückversicherung arbeiten wir hierbei grundsätzlich mit Partnern aus dem Erstversicherungsbereich, zum Beispiel mit Erstversicherungsmaklern sowie Zeichnungsagenturen, zusammen. Hieraus entstehen Vertriebskanalrisiken, die jedoch durch eine sorgfältige Auswahl der Agenturen, verbindliche Zeichnungsrichtlinien und regelmäßige Prüfungen reduziert werden.

Betrugsrisiken ergeben sich aus der Gefahr vorsätzlicher Verletzungen von Gesetzen oder Regeln durch Mitarbeiter (interner Betrug) und/oder durch Externe (externer Betrug). Risikoreduzierend wirken dabei das prozessintegrierte interne Kontrollsystem sowie die linienunabhängigen Prüfungen der internen Revision.

Die Funktions- und Wettbewerbsfähigkeit der Hannover Rück ist maßgeblich der Kompetenz und dem Engagement unserer Mitarbeiter zu verdanken. Zur Reduzierung der Personalrisiken achten wir in besonderer Weise auf Qualifikation, Erfahrung und Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiter und fördern diese durch ausgezeichnete Personalentwicklungs- und Führungsarbeit. Durch regelmäßige Mitarbeiterbefragungen, Überwachung von Fluktuationsquoten und die Durchführung von Austrittsinterviews werden diese Risiken frühzeitig erkannt und Handlungsspielräume geschaffen.

Informationstechnologierisiken bzw. Informationssicherheitsrisiken bestehen unter anderem in der Gefahr einer unzulänglichen Integrität, Vertraulichkeit oder Verfügbarkeit von Systemen und Informationen. Eine ernste Gefahr für die Hannover Rück sind beispielsweise Schäden, die durch unbefugte Eingriffe in IT-Systeme oder auch durch Computerviren verursacht werden. Angesichts des breiten Spektrums dieser Risiken existieren vielfältige Steuerungs- und Überwachungsmaßnahmen und organisatorische Vorgaben. Unter anderem werden unsere Mitarbeiter für solche Sicherheitsrisiken durch praxisorientierte Hilfestellungen und Schulungsangebote, zum Beispiel für den Umgang mit personenbezogenen Daten, sensibilisiert.

Vorrangiges Ziel bei der Reduzierung der Betriebsunterbrechungsrisiken ist die schnellstmögliche Rückkehr in den Normalbetrieb nach einem Krisenfall, z. B. durch Umsetzung vorhandener Notfallplanungen. Auf Basis international anerkannter Standards haben wir die grundlegenden Rahmenbedingungen definiert und unter anderem einen Krisenstab, als temporäres Gremium für den Krisenfall, eingerichtet. Das System wird durch regelmäßige Übungen und Tests ergänzt.

Aus einer partiellen oder vollständigen Ausgliederung von Funktionen und/oder Dienstleistungen ergeben sich Funktionsausgliederungsrisiken. Aufsichtsrechtliche und verbindliche interne Regelungen minimieren diese Risiken. Alle mit einer Ausgliederung verbundenen Risiken müssen identifiziert, bewertet (z. B. durch eine Leistungsbewertung) und angemessen gesteuert und kontrolliert werden.

Sonstige Risiken

Im Bereich der sonstigen Risiken sind für uns hauptsächlich die zukünftigen Risiken (Emerging Risks), die strategischen Risiken sowie die Reputations- und Liquiditätsrisiken wesentlich.

Emerging Risks sind dadurch gekennzeichnet, dass sich ihr Risikogehalt, insbesondere im Hinblick auf unseren versicherungstechnischen Vertragsbestand, nicht verlässlich beurteilen lässt. Solche Risiken entwickeln sich allmählich von schwachen Signalen zu eindeutigen Tendenzen. Daher sind Risikofrüherkennung und anschließende Beurteilung von entscheidender Bedeutung. Zur Früherkennung haben wir einen effizienten bereichs- und spartenübergreifenden Prozess entwickelt und die Anbindung an das Risikomanagement sichergestellt. Die operative Durchführung erfolgt durch eine gesondert dafür eingerichtete und mit Spezialisten besetzte Arbeitsgruppe. Die Analysen dieser Arbeitsgruppe werden genutzt, um gegebenenfalls notwendige Maßnahmen ableiten zu können (z. B. vertragliche Ausschlüsse oder die Entwicklung neuer Rückversicherungsprodukte). Im Rahmen dieser Arbeitsgruppe werden beispielsweise die Risiken analysiert, die aus dem Entstehen von Großstädten und Ballungsräumen, den sogenannten Megacities, erwachsen. Das Wachstum dieser Städte ist mit verschiedenen Problemen verbunden, wie einem steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Energie und Wohnraum. Diese Problemfelder können auch Auswirkungen auf unseren Vertragsbestand haben, und zwar nicht nur in Form von Risiken, sondern auch von Chancen, z. B. einer erhöhten Nachfrage nach Rückversicherungsprodukten. Weitere Emerging Risks sind zum Beispiel Klimawandel, Nanotechnologie, politische Unruhen, Gesetzesänderungen und Veränderungen in regulatorischen Anforderungen oder auch Pandemien.

Strategische Risiken ergeben sich aus einem möglichen Missverhältnis zwischen der Unternehmensstrategie und den sich ständig wandelnden Rahmenbedingungen des Umfelds. Ursachen für ein solches Ungleichgewicht können z. B. falsche strategische Grundsatzentscheidungen, eine inkonsequente Umsetzung der festgelegten Strategien und Geschäftspläne oder eine falsche Ressourcenallokation sein. Wir überprüfen deshalb regelmäßig unsere Unternehmensstrategie in einem mehrstufigen Verfahren und passen unsere Prozesse und die abgeleiteten Richtlinien bei Bedarf an. Zur operativen Umsetzung der strategischen Grundsätze und Ziele haben wir Erfolgskriterien und Kennzahlen festgelegt, die für die Erfüllung der jeweiligen Ziele maßgebend sind. Mit dem „Strategy Cockpit“ steht dem Vorstand und den verantwortlichen Führungskräften ein Strategie-Tool zur Verfügung, das sie bei der Planung, Formulierung und Steuerung von strategischen Zielen und Maßnahmen unterstützt und die Gesamtsicht auf das Unternehmen und die strategischen Risiken sicherstellt.

Reputationsrisiken betreffen die Gefahr, dass das Vertrauen unserer Kunden, Aktionäre, Mitarbeiter oder auch der Öffentlichkeit in unser Unternehmen beschädigt wird. Dieses Risiko kann die Geschäftsgrundlage erheblich gefährden. Eine gute Unternehmensreputation ist daher eine Grundvoraussetzung für unser Kerngeschäft als Rückversicherer. Ein Reputationsverlust kann zum Beispiel durch eine Datenpanne oder einen Betrugsfall verursacht werden. Zur Risikominimierung setzen wir auf eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren, wie zum Beispiel unsere verbindlich festgelegten Kommunikationswege, eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit, erprobte Prozesse für definierte Krisenszenarien sowie unsere etablierten Geschäftsgrundsätze. Unsere Regelungen für den Umgang mit sozialen Netzwerken (Social Media) sowie unsere in der Nachhaltigkeitsstrategie definierten Grundsätze zum verantwortungsvollen und nachhaltigen Wirtschaften ergänzen unser Instrumentarium.

Unter dem Liquiditätsrisiko verstehen wir die Gefahr, nicht in der Lage zu sein, unseren finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können. Das Liquiditätsrisiko besteht aus dem Refinanzierungsrisiko – dass benötigte Zahlungsmittel nicht oder nur zu erhöhten Kosten zu beschaffen sind und dem Marktliquiditätsrisiko – dass Finanzmarktgeschäfte aufgrund mangelnder Marktliquidität nur zu einem schlechteren Preis als erwartet abgeschlossen werden können. Wesentliche Elemente der Liquiditätssteuerung unserer Kapitalanlagen sind zum einen die Steuerung der Laufzeitenstruktur unserer Kapitalanlagen auf Basis der geplanten Auszahlungsprofile aus den versicherungstechnischen Verpflichtungen und zum anderen die regelmäßigen Liquiditätsplanungen sowie die Anlagestruktur der Kapitalanlagen. Jenseits der absehbaren Auszahlungen könnten unerwartete, außerordentlich hohe Auszahlungen eine Liquiditätsgefahr darstellen. Jedoch sind im Rückversicherungsgeschäft wesentliche Ereignisse (Großschäden) in der Regel mit einer gut planbaren Vorlaufzeit auszuzahlen. Dennoch haben wir im Rahmen unserer Liquiditätssteuerung Bestände definiert, welche sich auch in Finanzstresssituationen als hoch liquide erwiesen haben. Darüber hinaus steuern wir die Liquidität des Bestands durch eine laufende Kontrolle der Liquidität der Bestandstitel, welche monatlich und ad hoc verifiziert wird. Dank dieser Maßnahmen erfolgt eine wirksame Reduzierung des Liquiditätsrisikos.

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