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Brief des Vorstandsvorsitzenden

Verehrte Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren,

Ulrich Wallin, Vorsitzender des Vorstands (Foto) Ulrich Wallin
Vorsitzender des Vorstands

im ersten Quartal des Jahres 2013 konnte Ihre Gesellschaft mit einem Nettogewinn in Höhe von 221 Millionen Euro erneut ein gutes Ergebnis erzielen. Wie wir bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres mitgeteilt haben, erwarten wir für das Geschäftsjahr 2013 einen Konzerngewinn nach Steuern in der Größenordnung von 800 Millionen Euro. Das Ergebnis der ersten drei Monate des Jahres kann dementsprechend als ein erster erfolgreicher Schritt zur Erreichung dieses Ziels betrachtet werden. Die wesentlichen Faktoren, die zu diesem erfreulichen Ergebnis geführt haben, sind ein sehr gutes versicherungs­technisches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung sowie ein solides Ergebnis unseres Personen-Rückversicherungsgeschäfts. Das Kapitalanlageergebnis hat sich demgegenüber reduziert, bewegt sich aber gut im Rahmen unserer Erwartungen für das Gesamtjahr. Darüber hinaus ist das Ergebnis durch den geringen Anfall von Großschäden im Berichtszeitraum begünstigt worden, enthält aber keine wesentlichen Einmal- oder Sondereffekte.

Im Folgenden möchte ich Ihnen einige Details der bisherigen Entwicklung unseres Geschäfts geben:

In der Schaden-Rückversicherung, unserem größten Geschäftsfeld, haben die allgemein guten Ergebnisse der Rückversicherer im Jahre 2012 zu einem wettbewerbsintensiveren Marktumfeld geführt. In vielen Bereichen übersteigt das Angebot an Rückversicherungsschutz die Nachfrage. Diese Situation ist auch dadurch weiter verschärft worden, dass einige große Erstversicherungsgruppen ihren Selbstbehalt erhöht haben und damit weniger Risiken an den Rückversicherungsmarkt abgegeben haben. Vor diesem Hintergrund ist es beachtlich, dass das Ratenniveau des Jahres 2012 bei den bisherigen Erneuerungen zum 1. Januar und 1. April risikoadjustiert weitgehend gehalten werden konnte. Dies belegt einmal mehr das insgesamt disziplinierte Verhalten der Marktteilnehmer, das nicht zuletzt auch durch die sinkenden Kapitalanl­ageerträge aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase zu begründen ist. Stabilisierend auf die Preise haben sich zudem die Schäden aus dem Hurrikan „Sandy“ im 4. Quartal des vergangenen Jahres ausgewirkt, die zu deutlichen Belastungen für die Erst- und Rückversicherer geführt hatten. Insgesamt lässt sich daher sagen, dass die Ratenqualität des Jahres 2013 mindestens das gute Niveau des Jahres 2012 erreichen sollte.

Insbesondere im Transportgeschäft konnten wir aufgrund der Schäden von 2012 im nicht-proportionalen Bereich substanzielle Ratenerhöhungen durchsetzen. Auch in Nordamerika verliefen die bisherigen Erneuerungen zufriedenstellend, da im gewerblichen und industriellen Bereich Preissteigerungen sowohl im Sach- als auch im Haftpflichtbereich beobachtet werden konnten. Darüber hinaus konnten wir auch im nicht-proportionalen Kraftfahrtgeschäft in Großbritannien signifikante Prämienerhöhungen erreichen. Insgesamt hat dies im ersten Quartal 2013 dazu geführt, dass wir besonders im margenstärkeren nichtproportionalen Rückversicherungsgeschäft weiteres Wachstum erzielen konnten.

Vor diesem Hintergrund konnten wir ein Brutto-Prämienwachstum von 4 Prozent erzielen. Die Nettoprämie erhöhte sich sogar um 9 Prozent. Das versicherungs­technische Ergebnis hat sich im Vergleich zum ersten Quartal 2012 auf einen Gewinn von rund 100 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Hierzu hat auch beigetragen, dass die Großschäden im ersten Quartal nur 13 Millionen Euro betrugen und damit weit hinter der erwarteten Schadenslast zurück blieben. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass wir in den großschadenexponierten Segmenten Spätschadenreserven gestellt haben, die sich am Schadenerwartungswert orientieren. Obwohl sich das Kapitalanlageergebnis im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 27 Prozent verringert hat, konnten wir aufgrund des guten versicherungstechnischen Ergebnisses mit einer kombinierten Schaden-/Kostenquote von 94 Prozent eine Steigerung des Nettoergebnisses um 1 Prozent auf 175 Millionen Euro erzielen.

Auch mit der Entwicklung unseres zweiten Geschäftsfelds, der Personen-Rückversicherung, sind wir zufrieden. Wir sehen nach wie vor gute Wachstumsmöglichkeiten des Personen-Rückversicherungsgeschäfts insbesondere in den USA, Australien sowie Teilen von Europa. Hinzu kommt, dass wir insbesondere auch in den Schwellenländern in Asien und Südamerika eine steigende Nachfrage nach Personen-Rückversicherungslösungen beobachten können. Besonders erfolgreich sind wir im Bereich des Langlebigkeitsgeschäfts in Großbritannien in das laufende Geschäftsjahr gestartet. Hier konnten wir bereits in den ersten Monaten drei Transaktionen für Pensionsverpflichtungen von zusammen rund 3 Milliarden Britischen Pfund zu attraktiven Konditionen übernehmen. Alleine aus diesem Geschäft erwarten wir eine Bruttoprämie für das laufende Geschäftsjahr von rund 150 Millionen Britischen Pfund. Dies zeigt auch, dass unsere Bündelung des Langlebig­keits­geschäfts in einer Spezialabteilung, die wir im letzten Jahr vorgenommen haben, bereits gute Erfolge zeigt. Für uns ist die Übernahme von Langlebigkeitsrisiken auch im Rahmen des Risikomanagements attraktiv, da diese eine negative Korrelation zu den Sterblichkeitsrisiken aufweisen und damit die Diversifizierung des Portefeuilles verbessern.

Aufgrund der erfolgreichen Geschäftstätigkeit insbesondere in den beschriebenen Bereichen konnten wir auch im ersten Quartal 2013 erneut ein zweistelliges organisches Bruttoprämien-Wachstum von rund 12 Prozent verzeichnen. Auch die Ergebnissituation stellt sich mit einer EBIT-Rendite in Höhe von 6,4 Prozent und einem Nettogewinn von 65 Millionen Euro sehr zufriedenstellend dar und unterstützt mithin unsere Ergebniserwartung für das Gesamtjahr.

Zufrieden dürfen wir auch mit der Entwicklung unserer Kapitalanlagen sein. Obgleich sich das Kapitalanlageergebnis reduziert hat, bewegt sich die Kapitalanlagerendite aus unseren selbstverwalteten Kapitalanlagen auf dem Niveau der Erwartungen für das Gesamtjahr. Der moderate Rückgang der ordentlichen Erträge ist im Wesentlichen auf die anhaltend niedrigen Zinsen zurückzuführen, was zu einer deutlichen Reduzierung der Verzinsung der Neuanlagen geführt hat. Das außerordentliche Kapitalanlageergebnis ist anders als im Vergleichsquartal des Vorjahres nicht durch wesentliche Sondereffekte im Hinblick auf die Marktentwicklung aus den von uns abgeschlossenen Inflation Swaps und den ModCo-Derivaten beeinflusst gewesen und ist mithin zurückgegangen. Erfreulich ist nach wie vor das geringe Niveau von Abschreibungen auf Kapitalanlagen, das unsere konservative, auf Sicherheit bedachte Kapitalanlagestrategie bestätigt.

Verehrte Aktionäre, auch das Eigenkapital Ihrer Gesellschaft ist im ersten Quartal um 4,3 Prozent weiter angestiegen und hat nunmehr den Wert von 6,3 Milliarden Euro erreicht. Aufgrund des weiterhin positiven Cashflows haben sich die selbstverwalteten Kapitalanlagen um 660 Millionen Euro auf nunmehr 32,5 Milliarden Euro erhöht. Auch im ersten Quartal des Jahres 2013 hat sich mithin die Finanzkraft der Hannover Rück weiter verstärkt.

Die Ergebnisse des ersten Quartals unterstützen in jeder Hinsicht unsere Prognose für das Gesamtjahr. Wir gehen daher nach wie vor von einem Wachstum der Bruttoprämie im Bereich von 5 Prozent für das Gesamtjahr 2013 aus und von einem Nachsteuergewinn in der Größenordnung von 800 Millionen Euro. Diese Prognose steht wie immer unter der Voraussetzung, dass es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt und die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert übersteigt. Dieser beträgt für das Jahr 2013 625 Millionen Euro.

Verehrte Aktionäre, nicht unerwähnt lassen möchte ich auch, dass Ihre Gesellschaft am 19. März 2013 die Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft, Societas Europaea (SE), vollzogen hat. Damit haben wir nicht nur unserem Selbstverständnis als europäische Gruppe mit weltweiten Aktivitäten nach außen hin Ausdruck verliehen, sondern auch die Voraussetzung erworben, flexibel auf zukünftige rechtliche oder regulatorische Anforderungen reagieren zu können. Wie wir bereits berichteten, sind Ihre Rechte als Anteilseigner von der Umwandlung in die SE unberührt.

Für Ihr Vertrauen in die Hannover Rück danke ich Ihnen – auch im Namen meiner Vorstandskollegen – sehr herzlich. Auch in Zukunft wird es unser oberstes Ziel sein, Ihre Gesellschaft verantwortungsvoll und sicher in eine profitable Zukunft zu führen.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift - Ulrich Wallin

Ulrich Wallin
Vorsitzender des Vorstands

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