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Die Hannover Rück geht trotz herausfordernder Rahmenbedingungen in der internationalen (Rück-)Versicherungswirtschaft und des anhaltend niedrigen Zinsniveaus davon aus, auch in diesem Umfeld nachhaltig erfolgreich sein zu können. Für unser Gesamtgeschäft erwarten wir im laufenden Geschäftsjahr – auf Basis konstanter Währungskurse – ein stabiles bis leicht rückläufiges Bruttoprämienvolumen.

In der Schaden-Rückversicherung gehen wir währungskursbereinigt von leicht rückläufigen Prämieneinnahmen aus. Diese Annahme basiert auf unserer selektiven Zeichnungspolitik, nach der wir nur das Geschäft zeichnen, das unsere Margenanforderungen erfüllt.

Die Ergebnisse der Vertragserneuerungsrunden zum 1. Juni und 1. Juli 2016 waren überwiegend positiv. Traditionell stehen zu diesem Zeitpunkt Teile des Nordamerikageschäfts, der Bereich der landwirtschaftlichen Risiken sowie Geschäft aus Lateinamerika zur Erneuerung an. Zudem fand auch die Haupterneuerung des Geschäfts in Australien statt, wo die Hannover Rück ihr Portefeuille durch einen großvolumigen neuen Vertrag ausbauen konnte.

Die Vertragserneuerungen in Lateinamerika und der Karibik zum 1. Juli 2016 waren insgesamt von Preisreduzierungen gekennzeichnet. Das Überangebot für Naturkatastrophendeckungen besteht weiter, wenn auch in etwas geringerer Form. Die Schadenbelastungen aus dem Erdbeben in Ecuador führten zu Ratenverbesserungen, allerdings nur in der betroffenen Region. Angesichts eines Ratenabriebs im Geschäft der landwirtschaftlichen Risiken haben wir unseren Anteil reduziert.

In Nordamerika hat sich der Trend der vorangegangen Erneuerungen bestätigt. Das Ausbleiben großer Schäden aus Naturkatastrophen und Einzelrisiken machte sich weiterhin bemerkbar. Gleichwohl fielen die Ratenreduzierungen teilweise geringer aus als erwartet. Wie bereits zum 1. Januar und 1. April gab es Anzeichen für eine Bodenbildung der Preise, sowohl in den Sach- als auch Haftpflichtsparten. In von Schäden betroffenen nicht-proportionalen Verträgen waren angemessene Ratenverbesserungen zwischen 5 % und 15 % zu verzeichnen. Das Haftpflichtgeschäft zeigte sich in den meisten Sparten immer noch wettbewerbsintensiv, dennoch konnten wir neue Geschäftsmöglichkeiten wahrnehmen, wie beispielsweise für die Deckung von Cyber-Risiken. Die Waldbrände in der Region Alberta – dies ist der größte Marktschaden in der Geschichte Kanadas – führten zu den erwarteten deutlichen Ratensteigerungen im Sachbereich. Im US-Sach-Katastrophengeschäft hat sich der Druck auf die Preise gegenüber der Vorjahreserneuerung abgeschwächt. Die Preisentwicklung bewegte sich zwischen -3 % und +3 %. Die Hannover Rück hat ihre Preisdisziplin konsequent fortgeführt, sich auf Zielkunden fokussiert und ihren Anteil am US-Katastrophengeschäft weiter untergewichtet. In Europa wie auch in Lateinamerika blieben die Raten weiter unter Druck.

Für das zum 1. Juni / 1. Juli gesamte erneuerte Vertragsgeschäft war ein Prämienwachstum von 8 % zu verzeichnen.

Für das Gesamtjahr 2016 erwarten wir in der Schaden-Rückversicherung ein gutes versicherungstechnisches Ergebnis, das sich in etwa auf dem Niveau von 2015 bewegen sollte. Voraussetzung hierfür ist, dass die Großschadenlast im Rahmen der Erwartung von 825 Mio. EUR bleibt. Als Ziel für unsere kombinierte Schaden- /Kostenquote gehen wir von einem Wert unterhalb von 96 % aus. Die EBIT-Marge für die Schaden-Rückversicherung sollte mindestens 10 % betragen.

Auch für die Personen-Rückversicherung erwarten wir für den weiteren Verlauf des Jahres 2016 gute Geschäftschancen. Dies ist jedoch unter dem Vorbehalt zu betrachten, dass sich unvorhersehbare Änderungen in prämienstarken Verträgen wesentlich – sowohl positiv als auch negativ – auf das gesamte Geschäftsvolumen auswirken können. Aufgrund sich bereits abzeichnender Möglichkeiten weiter profitables Neugeschäft generieren zu können, rechnen wir jedoch mit einem weitgehend stabilen Prämienvolumen. Der Neugeschäftswert sollte oberhalb von 220 Mio. EUR liegen. Unverändert sind unsere Ziele für die EBIT-Marge des Financial Solutions- und Longevity-Geschäfts mit 2 % sowie des Mortality- und Morbidity- Geschäfts mit 6 %.

Bei unseren IVC-Zielen – mit denen wir intern die ökonomische Wertschöpfung abbilden – streben wir sowohl für die Schaden-Rückversicherung als auch für die Personen-Rückversicherung Erträge an, die die Kapitalkosten übersteigen.

Angesichts des zu erwarteten positiven Cashflows, den wir aus der Versicherungstechnik und den Kapitalanlagen selbst generieren, sollten die Bestände unserer Kapitalanlagen – stabile Währungskurse und Renditeniveaus unterstellt – weiter wachsen. Die in Folge des britischen Votums historisch niedrigen Wiederanlagerenditen im festverzinslichen Portefeuille erhöhen die Komplexität gegenüber dem Jahresbeginn 2016 nochmals deutlich. Als Kapitalanlagenrendite streben wir für 2016 dennoch unverändert einen Wert von 2,9 % an.

Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das laufende Geschäftsjahr unverändert von einem Nettokonzerngewinn von mindestens 950 Mio. EUR aus.

Als Ausschüttungsquote für die Dividende sieht die Hannover Rück 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Diese Quote wird sich vorraussichtlich bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation aus Kapitalmanagementgesichtspunkten erhöhen.

 

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