Kapitalanlageergebnis
in Mio. EUR 2016    2015 
1.1. –
31.3.
1.4. –
30.6.
+/–
Vorjahr
1.1. –
30.6.
+/–
Vorjahr
1.4. –
30.6.
1.1. –
30.6.
Ordentliche Kapitalanlageerträge1 268,5 299,6+4,6 %568,0-5,1 % 286,5598,7
Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen 0,7 1,0-53,4 %1,7-64,2 % 2,14,6
Realisierte Gewinne/ Verluste 43,6 35,9+66,1 %79,5+19,3 % 21,666,6
Abschreibungen2 13,8 34,348,1+226,8 % 6,514,7
Veränderung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten3 10,5 10,1+11,8 %20,5 9,0-1,6
Kapitalanlageaufwendungen 26,7 25,8-8,0 %52,5+0,4 % 28,052,3
Nettoerträge aus selbstverwalteten Kapitalanlagen 282,7 286,5+0,6 %569,2-5,3 % 284,7601,3
Depotzinserträge und -aufwendungen 83,5 92,1-6,5 %175,611,1 % 98,4197,4
Kapitalanlageergebnis 366,2 378,5-1,2 %744,8-6,8 % 383,1798,8

Das Kapitalanlageumfeld gestaltete sich auch im vorliegenden Berichtszeitraum wieder herausfordernd und war geprägt von einem hohen Maß an Unsicherheit aufgrund des zum Quartalsende erfolgten Referendums der britischen Bevölkerung über einen Austritt aus der Europäischen Union („Brexit“). Ende Juni wurde die Ungewissheit über den Ausgang dieser Abstimmung von einer politisch-rechtlichen Unsicherheit in Bezug auf das konkrete Vorgehen beim Verlassen der EU abgelöst. Insgesamt führte diese Situation zu anhaltender Volatilität sowie einem insgesamt niedrigen Zinsniveau in den meisten westlichen Ländern, insbesondere jedoch in Großbritannien, der EU und den USA. Insgesamt waren bei deutschen, britischen und US-amerikanischen festverzinslichen Anlagen für nahezu alle Laufzeiten erneut Renditerückgänge zu beobachten. Deutsche Staatsanleihen rentieren nunmehr bereits bis in den zehnjährigen Laufzeitenbereich deutlich negativ.

Die Risikoaufschläge auf europäische und US-Unternehmensanleihen weiteten sich in den meisten Bonitätsklassen aus, verblieben jedoch im Vergleich zum historischen Mittel insgesamt auf niedrigem Niveau. In Summe erhöhten sich die unrealisierten Gewinne unserer festverzinslichen Wertpapiere deutlich auf 1.919,5 Mio. EUR (1.046,7 Mio. EUR). Der Bestand unserer selbstverwalteten Kapitalanlagen stieg nach einem bereits deutlichen Anstieg im Jahr 2015 nochmals auf 39,8 Mrd. EUR an (31. Dezember 2015: 39,3 Mrd. EUR). Die Allokation unserer Kapitalanlagen auf die einzelnen Wertpapierklassen haben wir im ersten Halbjahr dahingehend adjustiert, dass wir unseren Bestand festverzinslicher Wertpapiere mit einem Rating von BBB oder darunter weiter ausgebaut haben bei gleichzeitiger Erhöhung des Anteils von Staatsanleihen in unserem Portefeuille. Hierdurch erreichen wir bei annähernd gleichbleibendem Gesamtrisikoniveau unseres festverzinslichen Portefeuilles eine erhöhte Liquidität unseres Bestands und können weiterhin stabile Renditen erzielen. Außerdem haben wir unser Private-Equity-Portefeuille durch den Verkauf älterer Engagements bereits im ersten Quartal bereinigt. Die modifizierte Duration des Portefeuilles unserer festverzinslichen Wertpapiere haben wir mit 4,5 (4,4) im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert.

Trotz des Niedrigzinsumfelds entwickelten sich unsere ordentlichen Kapitalanlageerträge sehr erfreulich: Unter Herausrechnung des Sondereffekts aus der Personen-Rückversicherung im Vorjahr von 39 Mio. EUR blieben sie mit 568,0 Mio. EUR auf dem Niveau der Vergleichsperiode (598,7 Mio. EUR). Das Depotzinsergebnis ging auf
175,6 Mio. EUR zurück (197,4 Mio. EUR).

Abschreibungen waren insgesamt in Höhe von 48,1 Mio. EUR (14,7 Mio. EUR) vorzunehmen. Davon entfielen auf den Bereich der Aktien aufgrund niedriger Kurse in Folge der Brexit-Entscheidung 24,8 Mio. EUR (0,0 Mio. EUR). Alternative Kapitalanlagen waren in Höhe von 8,6 Mio. EUR (1,3 Mio. EUR) als wertgemindert zu betrachten. Bei festverzinslichen Wertpapieren beliefen sich die Abschreibungen auf lediglich 0,7 Mio. EUR (2,4 Mio. EUR). Die planmäßigen Abschreibungen auf direkt gehaltene Immobilien haben sich auf 14,0 Mio. EUR (10,8 Mio. EUR) erhöht, was unser weiter gestiegenes Engagement in diesem Bereich widerspiegelt. Den Abschreibungen standen keine Zuschreibungen (0,0 Mio. EUR) gegenüber.

Das saldierte Ergebnis aus dem Verkauf von Kapitalanlagen betrug 79,5 Mio. EUR (66,6 Mio. EUR) und ist zu einem großen Teil auf Umschichtungen im Zuge der regelmäßigen Portefeuillepflege und die Bereinigung unseres Private- Equity-Portefeuilles durch den Verkauf älterer Engagements zurückzuführen.

Für das Kreditrisiko spezieller Lebensrückversicherungsverträge (ModCo), bei denen Wertpapierdepots von Zedenten in unserem Namen gehalten werden, bilanzieren wir ein Derivat, aus dessen Wertentwicklung sich im Berichtszeitraum erfolgswirksame Marktwertveränderungen in Höhe von -1,6 Mio. EUR (-6,4 Mio. EUR) ergeben haben. Wirtschaftlich gehen wir bei dieser Position von einer neutralen Entwicklung aus, sodass die Volatilität, zu der es in einzelnen Quartalen kommen kann, eine geringe Aussagekraft hat. Insgesamt beliefen sich die positiven Marktwertveränderungen unserer erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände auf 20,5 Mio. EUR. Diesen standen in der Vorperiode noch negative Marktwertveränderungen in Höhe von 1,6 Mio. EUR gegenüber. Der Anstieg ist hauptsächlich auf Marktwertänderungen eines entbündelten Derivates in Folge der Auswirkungen des Brexit-Votums auf das Zinsniveau des britischen Pfunds zurückzuführen.

Unser Kapitalanlageergebnis lag mit 744,8 Mio. EUR unter dem der Vorjahresperiode (798,8 Mio. EUR). Angesichts des niedrigen Zinsniveaus und der weggefallenen positiven Effekte aus dem Vorjahr ist das Ergebnis dennoch erfreulich. Auf die selbstverwalteten Kapitalanlagen entfielen 569,2 Mio. EUR (601,3 Mio. EUR), woraus sich eine annualisierte Durchschnittsrendite von 2,9 % ergab; dies ist exakt unser Zielwert für das Gesamtjahr.

 

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