Content

Brief des Vorstandsvorsitzenden

Brief des Vorstandsvorsitzenden

Verehrte Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren,

Ulrich Wallin, Vorsitzender des Vorstands (Foto) Ulrich Wallin
Vorsitzender des Vorstands

die Geschäftsentwicklung Ihrer Gesellschaft verlief im ersten Halbjahr 2014 positiv. Dies ist umso erfreulicher, da die Rahmenbedingungen für die Rückversicherungsbranche weiterhin sehr herausfordernd sind. Die Rück­versicherungs­kapazität übersteigt weiterhin die Nachfrage erheblich, sodass insbesondere in der Schaden-Rückversicherung teilweise erhebliche Ratenreduzierungen zu verzeichnen sind. Hinzu kommt, dass aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds die Verzinsung der Kapitalanlagen sinkt. Dennoch hat Ihre Gesellschaft ein anspruchsvolles Ertragsziel für das Gesamtjahr mit einem Nettokonzerngewinn in der Größenordnung von 850 Millionen Euro aufgestellt. Es ist sehr erfreulich, dass die Gründe, die uns zu dieser Prognose gebracht haben, durch die Ergebnisse des ersten Halbjahres in nahezu jeder Hinsicht unterstützt werden.

So erwarten wir im Vergleich zum Vorjahr für unser Geschäftsfeld Personen-Rückversicherung eine deutliche Steigerung des Ergebnisses. Dies konnte im ersten Halbjahr mit einer Steigerung von EBIT und Konzernüberschuss von knapp 16 Prozent sehr gut erreicht werden.

Aufgrund unseres selektiven Zeichnungsverhaltens, der erwarteten weiterhin guten Qualität unseres Portefeuilles und gesunkener Retrozessionskosten gehen wir auch zukünftig von guten Ergebnissen in unserem größten Geschäftsfeld, der Schaden-Rückversicherung, aus. Mit einer EBIT-Marge von 15,5 Prozent, die weit oberhalb unseres Ziels von 10 Prozent liegt, und einem Nettokonzern­gewinn von knapp 350 Millionen Euro, bei gestiegenem Selbstbehalt, konnten wir auch diese Erwartungen im ersten Halbjahr erfüllen. Unser Kapital­anlage­ergeb­nis ist trotz des Niedrigzinsumfelds im Berichtszeitraum sogar gestiegen, sodass unsere Annahme, dass wir absolut gesehen die Kapitalanlageerträge stabil halten können, durch die Ergebnisse des ersten Halbjahres gestützt wird.

Diese erfreuliche Entwicklung hat dazu geführt, dass das Nettoergebnis Ihrer Gesellschaft nochmals um 5 Prozent auf nunmehr 444 Millionen Euro zulegen konnte. Sehr positiv ist zudem, dass das Eigenkapital im Vergleich zum Jahresende 2013 um 9 Prozent gestiegen ist. Im Vergleich zum Ende des ersten Quartals hat sich der Buchwert je Aktie damit nochmals auf 53,17 Euro erhöht. Trotz der Steigerung des Eigenkapitals erreichte die Eigenkapitalrendite mit 14,5 Prozent erneut einen sehr erfreulich hohen Wert, der deutlich oberhalb unseres Mindestziels liegt.

Im Folgenden möchte ich auf die Entwicklung beider Geschäftsfelder sowie der Kapitalanlagen eingehen:

In der Schaden-Rückversicherung hat das Überangebot an Kapazität im Verhältnis zur Nachfrage nach Rückversicherungsschutz erstmals zu den Vertragserneuerungen am 1. Juni und zum 1. Juli des Vorjahres zu teilweise sehr substanziellen Ratenreduzierungen geführt. Bei der Erneuerung dieses Geschäfts im zweiten Quartal 2014 konnten die Erstversicherer erneut Ratenreduzierungen, die teilweise 10 Prozent überschritten haben, durchsetzen. Dies macht deutlich, dass der Trend des weichen Markts mit den einhergehenden Ratenreduzierungen sich weiter fortsetzt und voraussichtlich auch bei den kommenden Erneuerungen vorherrschen wird, sofern die Schadenbelastung im Rahmen der Erwartungen der Rückversicherer bleibt. Um die Profitabilität unseres Schaden-Rückversicherungsgeschäfts weiter sicherzustellen, ist es daher von entscheidender Bedeutung, dass wir unsere ertragsorientierte Zeichnungspolitik diszipliniert fortgeführt haben. Dies hat bei den Vertragserneuerungen zum 1. April sowie zum 1. Juni und 1. Juli zwar zu einem leichten Prämienabrieb geführt, den wir jedoch gern in Kauf genommen haben, um die Qualität unseres Schaden-Rückversicherungsportefeuilles zu erhalten.

Dennoch hat sich das Prämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung zum 30. Juni 2014 währungskursbereinigt um 2 Prozent erhöht. Dies liegt insbesondere an der Neuzeichnung eines volumenstärkenden, solvenz­ent­lasten­den Rückversicherungsvertrags aus China sowie einer erfolgreichen Ausweitung unserer Geschäftsaktivitäten in Südostasien. Mit einem EBIT nach sechs Monaten von mehr als 500 Millionen Euro sind wir unserem Ziel, das EBIT für das Gesamtjahr aus der Schaden-Rückversicherung oberhalb des Werts von 1 Milliarde Euro zu halten, ein gutes Stück näher gekommen. Die Ergebnisentwicklung kann daher weiterhin als erfreulich bewertet werden. Die Großschadenlast blieb im ersten Halbjahr erheblich unter unserem Erwartungswert. Da wir, wie in der Vergangenheit, das im ersten Halbjahr nicht verbrauchte Großschadenbudget jedoch nicht erfolgswirksam aufgelöst haben, ist der Einfluss der geringen Großschadenlast auf das versicherungstechnische Ergebnis begrenzt geblieben. Vor diesem Hintergrund bewerten wir die kombinierte Schaden-/Kostenquote von 95 Prozent positiv, zumal sie besser ausgefallen ist als unser diesbezüglicher Zielwert.

Das deutlich verbesserte Ergebnis in der Personen-Rückversicherung ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Belastungen des Vorjahres in Bezug auf unser US-amerikanisches Mortalitätsgeschäft sowie das australische Berufsunfähigkeitsgeschäft sich im laufenden Jahr nicht wiederholt haben. Zudem konnten wir eine sehr erfreuliche Ergebnisentwicklung unseres Financial-Solutions-Geschäfts sowie des Geschäfts unserer Niederlassungen aus Paris und Stockholm verzeichnen. Dies hat dazu geführt, dass wir mit einem EBIT von 155 Millionen Euro und einem Nettogewinn von 115 Millionen Euro eine erfreuliche Steigerung des Vorjahresergebnisses erzielen konnten.

Unter anderem durch den erfolgreichen Abschluss einer weiteren Blocktransaktion für Langlebigkeitsrisiken mit einem Volumen von 2 Milliarden Euro konnten wir die Risikodiversifikation in der Personen-Rückversicherung weiter profitabel ausbauen. Dass sich das Prämienvolumen in der Personen-Rückversicherung dennoch leicht reduziert hat, liegt an einzelnen großvolumigen Transaktionen im Bereich des amerikanischen Krankengeschäfts sowie den Vorzugsrenten in Großbritannien, wo es zu einer einschneidenden Veränderung im rechtlichen Umfeld gekommen ist, die auf dieses Geschäft einen prämienmindernden Einfluss hat. Dennoch sehen wir auch weiterhin ein unterliegendes, erhebliches Wachstumspotenzial in der Personen-Rückversicherung, insbesondere auch in Bezug auf die Ertragsaussichten dieses Geschäftsfelds.

Sehr zufrieden sind wir zudem mit dem auf 533 Millionen Euro gestiegenen Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen. Bemerkenswert ist hier, dass das ordentliche Kapitalanlageergebnis trotz der gesunkenen Zinsen nahezu stabil gehalten werden konnte. Dies ist umso erfreulicher, als sich das Kapitalanlagevolumen aufgrund der Rückzahlung einer nachrangigen Schuldverschreibung in Höhe von 750 Millionen Euro und der gezahlten Dividende in Höhe von rund 360 Millionen Euro nur marginal erhöht hat. Insbesondere die höhere Kapitalanlageallokation auf Immobilien hat sich hier sehr positiv ausgewirkt.

Verehrte Aktionäre, die erfreuliche Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr gibt uns Anlass, unsere Prognose für den Nettokonzerngewinn des Gesamtjahres in der Größenordnung von 850 Millionen Euro zu bestätigen. Wie Sie wissen, steht diese Prognose unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 670 Millionen Euro übersteigt und es zu keinen negativen Entwicklungen am Kapitalmarkt kommt.

Für Ihr Vertrauen in die Hannover Rück danke ich Ihnen – auch im Namen meiner Vorstandskollegen – sehr herzlich. Auch in Zukunft wird es unser oberstes Ziel sein, Ihre Gesellschaft verantwortungsvoll und sicher in eine weiterhin profitable Zukunft zu führen.


Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift - Ulrich Wallin

Ulrich Wallin
Vorsitzender des Vorstands

Mein Geschäftsbericht

Ihre Seite wurde erfolgreich in Ihre Auswahl übernommen. Klicken Sie im Service-Bereich auf "Mein Geschäfts­bericht" um zu Ihrer gesammelten Auswahl zu gelangen.

Link für Popup